b2908: Das war noch nicht alles.

Autor: Andre Wolf

Artikelbild b0209 / b0108 von Berit Kessler / Shutterstock.com
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Am letzten Wochenende fanden in Berlin die b2908 Demonstrationen statt. Diese Demonstration wurden begleitet von Falschmeldungen.

Wie wir aus der Vergangenheit schon kennen, waren auch nach den b2908 Demonstrationen einerseits wieder Falschmeldungen bezüglich der Teilnehmerzahlen zu finden. Ob Fotos, die eine wesentlich größere Teilnehmeranzahl beweisen sollten, als es in Wirklichkeit war, oder in diesem Fall sogar Meldungen über Menschen, die angeblich durch Polizeigewalt zu Tode gekommen sind.

Man bemerkt also, dass nicht nur im Vorfeld Falschmeldungen die Menschen aufgeheizt haben, sondern dass auch nach den Demonstrationen Falschmeldungen ein wichtiger Bestandteil der Diskussionen auf Social Media rund um die Demos gegen die Coronamaßnahmen sind.

Doch warum ist das so? Wir müssen an dieser Stelle wieder auf unser Eskalationsstufen Modell verweisen, denn die Demonstrationen, so wie der „Sturm“ auf die Stufen zum Plenarbereich Reichstagsgebäude während der b2908 Demonstrationen sind ein Teil der vierten Eskalationsstufe.

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Kurz zu Erinnerung: Die vier Eskalationsstufe bedeutet, dass die Mythen und Falschmeldungen, die im Internet entstanden sind, dazu führen, dass Menschen auf die Straßen gehen, Gewalt ausüben. Ganz egal ob an Sachen (wie 5g Masten) oder Gewalt gegenüber Menschen Gewalt ausgeübt wird. Hierbei befinden wir uns im Grunde jetzt nicht in einer neuen Eskalationsstufe, sondern in einer Art Eskalationsstufe 4b.

Das bedeutet, dass Menschen teilweise aufgrund von Falschmeldungen oder aufgrund von Mythen auf die Straße gehen, bzw. Gewalt anwenden, nun im Nachhinein nochmals durch Falschmeldungen aufgeheizt oder gar glorifiziert werden. Als Beispiel kann man durchaus die beiden angeblich Verstorbenen Frauen anführen, denn in diesem Fall hätte man mithilfe von Falschmeldungen zwei Märtyrer erschaffen.

b2908 braucht Märtyrer?!

Tatsächlich tauchten in vielen Postings auf Social Media, in den Messengern, aber auch auf diversen Blogs Meldungen auf, dass eben nicht einfach nur EINE Frau durch Polizeigewalt verstorben wäre, sondern sogar auch noch eine schwangere Frau ihr Kind durch Polizeigewalt auf den b2908 Demonstrationen verloren hätte (vergleiche).

Das Element der Schwangerschaft ist an dieser Stelle ganz wichtig, denn hier käme sogar noch ein Kind ein ungeborenes Kind zu schaden. Wie wir aus anderen Fällen kennen, ist Gewalt gegen Kinder, die man den Gegnern unterstellt, das Schlimmste Mittel, was man ihnen unterstellen kann. Dadurch findet eine Entmenschlichung stand, die natürlich elementar ist, wenn man einen Gegner angreifen möchte.

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Aufgrund der Entmenschlichung schafft man es, die Angriffshürde zu senken und somit den Gegner leichter als Ziel zu erklären. Wenn man nun davon ausgeht, dass es Folgedemonstrationen zur b2908 gibt (gemäß einiger Darstellung auf Social Media ist der 3. Oktober bereits als Termin ins Auge gefasst), dann würden genau solche Ereignisse dazu führen, dass Menschen noch aggressiver und noch aufgeheizter in den nächsten Demonstrationen gehen. Gleichzeitig könnte es auch dazu führen, dass wiederum weitere Teilnehmer sich zu den Demonstrationen Gesellen, die sich aufgrund der jüngsten Falschmeldungen dazu angesprochen fühlen.

Sorgfältige Beschreibungen!

Man muss jedoch nicht nur aufpassen, dass man hier nicht allein Märtyrer erschafft, bzw. dass durch Falschmeldung Märtyrer erschaffen werden, sondern dass auch Medien mit diesem Thema sorgfältig umgehen. Hierbei geht es um das Framing.

Framing bedeutet in diesem Fall, dass ein bestimmter Bedeutungsrahmen erschaffen wird. So z.b. die Beschreibung der Teilnehmenden auf der Demonstration als eine „bunte Mischung“. Eine bunte Mischung findet man von mir aus in der Tüte Haribo, jedoch nicht auf einer Demonstration, wo Gewaltbereitschaft gezeigt wird und wo Menschen einen Vorplatz stürmen und sich nicht an die Anweisungen der Polizei oder an die Auflagen der Demonstration halten.

In dieser Weise wirkt die Begrifflichkeit der bunten Mischung natürlich als stark verharmlosend, harmlos ist die Demonstration am vergangenen Wochenende jedoch ganz gewiss nicht gewesen. Insofern passt die b2908 Demonstration vom letzten Wochenende, aber auch die erste Demonstration am 1. August genau in das Eskalationsstufen Modell: wir können beobachten wie Menschen auf diesen Demonstrationen immer aggressiver reagieren, gleichzeitig im Nachhinein Falschmeldung erschaffen werden, um die Situation noch weiter aufzuheizen und eine weitere Eskalation auf einer möglichen nächsten Demo zu provozieren.

Artikelbild b0209 Symbolbild / b0108 von Berit Kessler / Shutterstock.com
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