Brasilien: Corona-Impfstoff-Proband nicht an der Impfung verstorben

Autor: Ralf Nowotny

Brasilien: Corona-Impfstoff-Proband nicht an der Impfung verstorben
Brasilien: Corona-Impfstoff-Proband nicht an der Impfung verstorben

Es wird behauptet, ein Arzt sei in Brasilien an einer Corona-Impfung verstorben. Doch die Behauptung ist veraltet – die Todesursache steht fest.

Zuerst auf Telegram, nun auch als Screenshots in anderen sozialen Medien wird behauptet, ein 28-jähriger Arzt und Corona-Impfstoff-Proband sei in Brasilien an der Impfung gestorben, doch die deutschen Medien würden darüber schweigen.

Hier nur zwei Screenshots der in mehrfacher Form geteilten Behauptungen:

Die Postings über den Arzt
Die Postings über den Arzt

Einhellig wird behauptet, dass darüber nur in der Türkei berichtet wurde, deutsche Medien den Vorfall jedoch verschweigen würden.

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Kein Schweigen in deutschen Medien

Der Arzt verstarb bereits im Oktober, worüber nicht nur international (siehe HIER), sondern auch national berichtet wurde, beispielsweise bei der FAZ (siehe HIER), Tagesschau (siehe HIER), n-tv (siehe HIER) und der Süddeutsche Zeitung (siehe HIER).

Im Gegenteil wurde darüber also sehr wohl berichtet und, je nach Zeitpunkt des Erscheines der Artikel, kritisch auch die Frage aufgeworfen, ob der Impfstoff die Todesursache war.

Todesursache bekannt

Der 28-jährige Brasilianer namens João Pedro Rodrigues Feitosa nahm freiwillig an einer klinischen Studie mit dem von der Universität Oxford und dem Labor AstraZeneca entwickelten Impfstoff teil.

Er verstarb bereits am 15. Oktober, am 19. Oktober wurde die National Health Surveillance Agency (Anvisa) offiziell darüber informiert. Laut Anvisa teilten die Impfstoffentwickler der Agentur bereits die Daten der Untersuchung mit, die vom International Safety Assessment Committee zu diesem Fall durchgeführt wurde.

Aufgrund der gesetzlichen Schweigepflicht äußerten sichweder das Labor noch die Testzentren noch Anvisa offiziell zu der Todesursache. Wie jedoch diverse brasilianische Medien wie O Globo (siehe HIER) bereits am 21. Oktober berichteten, war der Arzt in einer Kontrollgruppe, die nicht den echten Impfstoff erhielten.

So verstarb der Mann nicht etwa an der Corona-Impfung, sondern an einer durch COVID-19 verursachten Lungenentzündung.

Die Nachrichtenagentur Reuters (siehe HIER) erfuhr zudem, dass der Brasilianer statt der Corona-Impfung eine Meningitis-Impfung erhielt.

8.000 der 10.000 Freiwilligen der Studie bekamen bereits die erste Dosis der Impfung, viele sollen auch bereits die zweite Dosis erhalten haben, so ein Sprecher der Universität.

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Fazit

Wie recht schnell bekannt wurde (und auch einige deutsche Medien zeitnah berichteten), starb der Arzt, nicht an der Corona-Impfung – er war in der Kontrollgruppe, die diese Impfung nicht erhielt. Stattdessen starb er an einer durch COVID-19 verursachten Lungenentzündung.

Weitere Quellen: dpa, Wiener Zeitung, Diario do Nordeste
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