Facebook: Kein Werbeanzeigen-Targeting mehr für sensible Themen

Autor: Ralf Nowotny

Meta ändert das Werbeanzeigen-Targeting auf Facebook und Instagram, um unter anderem gezielte, politische Werbung zu verhindern.

Für Werbetreibende ist Facebook ein Paradies: Detailliert kann ausgewählt werden, welchen Nutzern eine bestimmte Werbung angezeigt werden soll, unter anderem Geschlecht, Alter, Wohnort, Interessen etc. Doch ab Januar 2022 werden einige der Optionen, die eine genauere Platzierung von Werbeanzeigen ermöglichen, nicht mehr verfügbar sein – und das hat seinen Grund.

Detailliertes Targeting wird ausgedünnt

Für Werbetreibende gibt es auf Facebook das sogenannte „detaillierte Targeting“, mit dem die Personengruppen eingegrenzt werden können, bei denen bestimmte Werbeanzeigen erscheinen sollen. Doch viele Optionen, die von Nutzern als sensibel empfunden werden könnten, verschwinden ab dem 19. Januar 2022.

So kann nicht mehr gefiltert werden, ob sich Nutzer für bestimmte Themen interessieren, die für Werbetreibende interessant sein könnten. Bei den Themen handelt es sich unter anderem um:

  • Gesundheitliche Themen (z. B. „Bewusstsein für Lungenkrebs“, „Weltdiabetestag“, „Chemotherapie“)
  • Sexuelle Orientierung (z. B. „gleichgeschlechtliche Ehe“ und „LGBT-Kultur“)
  • Religiöse Praktiken und Gruppen (z. B. „katholische Kirche“ und „jüdische Feiertage“)
  • Politische Überzeugungen, soziale Themen, Ursachen, Organisationen und Persönlichkeiten
  • ethnische Herkunft

Graham Mudd, Metas Vizepräsident für Produktmarketing und Anzeigen, begründete die Entscheidung damit, dass Experten Bedenken geäußert hätten. Die Targeting-Optionen könnten auf eine Weise genutzt werden, die zu negativen Erfahrungen für Menschen in unterrepräsentierten Gruppen führt.

Die Änderungen werden sich auf alle Bereiche beziehen, in denen Werbung geschaltet werden kann, also Facebook, Instagram, Messenger und das Facebook Audience Network.

Targeting kann trotzdem weiter betrieben werden

Für Nutzer ist es immer ein wenig unheimlich, wenn Facebook und Instagram Werbeanzeigen mit Themen zeigt, die eher sensiblerer Natur sind, z.B. die sexuelle Orientierung oder bestimmte gesundheitliche Probleme.

Es werden zwar nicht alle zielgerichteten Werbemaßnahmen vollständig abgeschafft (Optionen wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Interaktionen mit dem Unternehmen sind immer noch verfügbar), jedoch haben die Nutzer dann mehr Ruhe vor Werbeanzeigen, die sensible Themen ansprechen.

Es ist also in etwa so, als ob Facebook und Instagram nicht mehr in eurem Schlafzimmer stehen. Sondern nur in der Hofeinfahrt.


Quellen: Meta for Business, Mashable, The Verge
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