Gendern: Warum es im Sprachgebrauch wichtig ist – ein Kommentar

Autor: Charlotte Bastam

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Artikelbild: Shutterstock/ Von Ronnie Chua
Artikelbild: Shutterstock/ Von Ronnie Chua

Der einen oder dem Anderen wird es vielleicht schon aufgefallen sein: In manchen Artikeln von Mimikama wird seit Kurzem gegendert. Eine kurze Erklärung, warum das so ist.

Ab und zu passiert es mir dann doch, dass ich die Kommentarspalten unter meinen Artikeln aufsuche. Doch nicht immer nur wird das Thema diskutiert, sondern auch der Umstand, dass ich gendere, also nicht nur die maskuline Form verwende. Ein paar finden das richtig nervig, schwer zu lesen und übertrieben, andere finden es gut und vielen ist es wahrscheinlich egal.

Mir ist es aber nicht egal und übertrieben finde ich es auch nicht. Um die Diskussion ein wenig zu füttern, hier eine kurze Erläuterung zum Thema Gendern.

Vorab: Was heißt eigentlich Gender?

Gender ist das soziale Geschlecht. Also die Geschlechtsidentität, die über biologische Geschlechtsmerkmale hinausgeht. Es umfasst die Bedeutungen, die man Männer, Frauen, Trans- und non-binären Menschen zuschreibt. Also das sozusagen gelebte Geschlecht. Solche Vorstellungen basieren nicht auf Biologie, sondern kulturellen und gesellschaftlichen Zuschreibungen und hier sind die Grenzen sehr fließend.

Gendern meint einen Sprachgebrauch, bei dem alle Geschlechter miteinbezogen werden. Anstatt Lehrer sagt man dann Lehrer*Innen oder auch Lehrer:Innen. Der Stern oder der Doppelpunkt stehen für alle Menschen, die sich weder als männlich noch weiblich identifizieren. Die Form, die Viele wohl als das „Normale“ ansehen würden nennt man das Generische Maskulinum.

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Doch, warum sollte es so normal sein immer nur die männliche Form zu verwenden?

Möchte ich denen entgegenhalten, die sagen: „Aber es sind ja trotzdem alle gemeint, wenn ich Lehrer, Polizisten oder Politiker sage. Dass man das generische Maskulinum, nicht nur im Deutschen auch in vielen anderen Sprachen, für normal hält hat schließlich auch Gründe, über die es sich lohnt, mal nachzudenken.

Die maskuline Form als Standardform ist historisch gewachsen, denn vor nicht allzu langer Zeit waren mit Politikern, Polizisten, Ärzten usw. auch tatsächlich nur Männer gemeint, denn Frauen hatten überhaupt oder nur sehr schwer einen Zugang zu Positionen außerhalb des eigenen Haushalts.

Frage: Wieso reden wir immer noch so, als wären diese Zustände die Normalität und nicht eine diverse Gesellschaft?

Sprache ist performativ. Das heißt sie prägt auch unser Denken und unser Handeln. Wenn man nur in der männlichen Form spricht, etabliert sich das Männliche als das Normale, der Standard. Sehen kann man das auch, wenn man dann einmal nur die weibliche Form benutzt: z.B. Politikerinnen. Auf einmal ist dann was los, es muss einen Grund geben, weil man gezielt eine Gruppe anspricht. Wenn man aber von Politikern redet, fragt sich kaum jemand: Wieso spricht man jetzt nur von Männern? Man tut es nicht, weil es ‚normal‘ erscheint.

Eigentlich doch sonderbar, oder? Wieso sind Männer normaler als Frauen?

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Ein Beispiel für Gendern: Der schwedische Artikel Hen

Doch die Problematik stellt sich nicht nur in der deutschen Sprache. Auch andere Länder werden Möglichkeiten diskutiert. Zum Beispiel in Schweden, dort wurde 2015 das Pronomen „Hen“ in die SAOL, die offizielle Sprachvorgabe für Schulen und Hochschulen, aufgenommen. Hen meint weder nur Männer („Han“) noch Frauen („Hon“) und soll damit auch vorbeugen ausschließlich in diesen Kategorien zu denken.

Außerdem: Ein ‚neutrales‘ Pronomen macht deutlich, dass es nicht nur darum geht Frauen einzubeziehen, sondern dass Gender generell fließend sind und viele Möglichkeiten zulassen.

Aber es ist so nervig sich umzugewöhnen!

Ja Veränderungen sind manchmal unangenehm, aber Sprache war schon immer im Wandel oder reden Sie genauso wie ihre Großeltern? Oder gar wie Goethe, der ja so sehr für die deutsche Sprache steht.

Der Wunsch, eine Sprache zu entwickeln bei der alle gemeint sind, ist keine übermäßige politische Korrektheit, es ist einfach Emanzipation. Es ist aktive Weiterentwicklung von Kultur, bei der alle gemeint sind. Und auch wenn es erst ungewohnt erscheint, Gendern kann man lernen. Man muss es einfach nur ein paar Mal machen.

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