Kann man als Privatperson mit „Pegasus“ ausspioniert werden?

Autor: Claudia Spiess

Artikelbild: Von Wild Carpathians / Shutterstock.com
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Die Überwachungssoftware „Pegasus“ steht derzeit wieder unter Kritik, Journalisten, Menschenrechtler und Geschäftsleute auszuspionieren. Muss man als Privatperson um seine Daten fürchten?

Aktuell wirft ein Journalisten-Konsortium dem israelischen Überwachungssoftware-Anbieter NSO vor, mit seiner Software „Pegasus“ Journalisten, Menschenrechtler und auch deren Angehörige auszuspionieren. – Wir berichteten.

Es liegt auf der Hand, dass man sich selbst fragt, ob man als Privatperson, die eben nicht in die „Ziel-Personengruppe“ fällt, ebenfalls Opfer von „Pegasus“ werden kann.

Auf TikTok berichtet dazu „Herr Anwalt“:

@herranwaltHabt ihr ein Android oder IPhone? Mal sehen welche Gruppe stärker ist. ???????????? #1minutejura #nachrichten #lernenmittiktok♬ Epic Music(873690) – Pavel

Er erklärt hier, dass Polizei und Geheimdienste diese Software nutzen, um Personen auszuspionieren. Ist „Pegasus“ auf dem Smartphone aktiv, hat die Software Zugriff auf alles: Gespeicherte Dateien, E-Mails, Passwörter, Nachrichten, … – ALLES.

Weiters erklärt er, dass man davon ausgeht, dass sich die Software dadurch installiert, wenn man auf einen Link in einer Nachricht klickt, oder dass sie über den Dienst „iMessage“ verbreitet wird.

Muss ich befürchten, bespitzelt zu werden?

Aktuelle Berichten nach werden Ausspähungen gezielt eingesetzt, es betrifft vor allem Personen, die als Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten tätig sind. Auch Unternehmer sollen betroffen sein.

Was man jedoch wissen sollte, ist, dass „Pegasus“ nicht als Instrument für eine Massenüberwachung gedacht ist. Sie wird gezielt gegen Einzelpersonen der eben genannten Gruppen eingesetzt. Die Überwachung derselben kostet Geld. Für jedes abgehörtes Smartphone kassiert die NSO-Gruppe von ihren Abnehmern eine ordentliche Stange Geld: Die Rede ist hier von etlichen Tausend Euro.

Das Privathandy und somit die Daten von Herrn oder Frau XY wären wohl nicht so interessant, um derart hohe Kosten für einen Einsatz von „Pegasus“ zu rechtfertigen.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt hier: „Es ist daher unwahrscheinlich, dass „Normalbürger“ jemals mit solcher Technologie in Kontakt kommen.“

Kann ich mich vor „Pegasus“ schützen?

Soll man durch den Einsatz von „Pegasus“ bespitzelt werden, ist man weitgehend schutzlos. Die Software läuft auf iPhones, Android und auch Blackberrys.

„Es gibt keine wirksame Möglichkeit für einen Benutzer, gegen diese Art von Angriffen vorzugehen“, weiß Claudio Guarnieri, IT-Sicherheitsexperte des Amnesty International Security Labs.

Der beste „Schutz“ ist hier, das Handy zu Hause zu lassen oder bei wichtigen, vertraulichen Gesprächen in einen anderen Raum legen.

Auch sollte man immer die aktuellste Version seines Betriebssytems nutzen. Durch Updates werden auch immer auch Sicherheitslücken geschlossen.

Sicherheitsexperten raten auch, iMessage von Apple sowie Facetime zu deaktivieren, da diese Dienste bekannt dafür sind, „Pegasus“ die Tore zu öffnen.
Was auch helfen kann, ist die Nutzung eines Virtual Private Networks (VPN) beim Surfen im Web.

Außerdem haben IT-Experten festgestellt, dass Aus- und Einschalten des Smartphones hilft. Wenn auch nur kurzfristig, bis der nächste „Abhör-Angriff“ gestartet wird.

Und generell wichtig (nicht nur hier): Niemals auf Links in Nachrichten von unbekannten Absendern klicken.

Quelle: Süddeutsche Zeitung
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