Handy, Strom oder Zeitung: Jeder Fünfte hat ungewollte Verträge

Autor: Kathrin Helmreich

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Handy, Strom oder Zeitung: Jeder Fünfte hat ungewollte Verträge
Handy, Strom oder Zeitung: Jeder Fünfte hat ungewollte Verträge

Untergeschobene Verträge, ungewollte Vertragsverlängerungen und Probleme bei der Kündigung sind für Verbraucherinnen und Verbraucher ein mitunter teures Ärgernis.

Das belegt eine repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Demnach sitzt knapp jeder Fünfte auf Verträgen für beispielsweise Telefon, Streamingdienst oder Strom, die er überhaupt nicht abschließen wollte. Von ungewollten Vertragsverlängerungen ist fast jeder Vierte betroffen.

Gleichzeitig spricht sich die jeweils deutliche Mehrheit für Lösungen wie kürzere automatische Vertragsverlängerungen, eine Pflicht zur Kündigungsbestätigung oder unkompliziertere Kündigungsmöglichkeiten aus.

„Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung Verbraucher besser vor teuren Kostenfallen wie ungewollten Verträgen für Handy, Strom oder Streamingdienste schützt. Viele Verbraucher stehen derzeit durch Corona finanziell unter Druck. Gleichzeitig entstehen Betroffenen allein durch ungewollte Vertragsverlängerungen ein Schaden von durchschnittlich 335 Euro.

Das ist mehr als der einmalige 300-Euro-Kinderbonus, den die Bundesregierung über das Corona-Konjunkturpaket gezahlt hatte. Schwarz-Rot sollte die Auseinandersetzungen rund um das Faire-Verbraucherverträge-Gesetz deshalb beilegen und das Gesetz noch in dieser Legislatur verabschieden. Dies würde viele Menschen entlasten und gleichzeitig die Wirtschaft durch mehr Wettbewerb stärken“,

sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller.

[mk_ad]

Mehrheit für verbraucherfreundliche Reformen

Die aktuelle Umfrage belegt, dass sich die Verbraucher mehrheitlich pragmatische Lösungen wie einen kürzeren Zeitraum bei automatischen Vertragsverlängerungen, die Verpflichtung der Unternehmen zur Einführung eines unkomplizierten Kündigungsbuttons oder ein Widerrufsrecht bei im Laden abgeschlossenen Verträgen auf Dauer wünschen.

„Während Anbieter Vertragsabschlüsse einfach gestalten, machen sie es Verbrauchern bei Kündigungen und Widerrufen oft sehr schwer. Das ist ärgerlich und unnötig. Die Verbraucher wünschen sich sehr deutlich einen besseren Schutz durch einfache und rechtssichere Lösungen wie einen Kündigungsbutton oder ein Widerrufsrecht bei Vertragsabschlüssen im Laden.

Die Politik sollte dem nachkommen und das Leben vieler Menschen einfacher, sicherer und kostengünstiger machen“,

so Müller weiter.

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage im Überblick

  • Fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent) hat in den vergangenen 24 Monaten mindestens einen Vertrag abgeschlossen, den er in der Form nicht abschließen wollte. Am häufigsten kommen ungewollte Abschlüsse im Bereich Telekommunikation (Telefon, Internet, Mobilfunk) vor, gefolgt von Streamingdiensten und Printmedien.
  • Beinahe jeder Vierte (24 Prozent) hatte in den letzten zwei Jahren mindestens einen Vertrag, dessen Laufzeit sich ungewollt verlängert hat. Unter 45-Jährige sind deutlich häufiger betroffen.
  • Fast jeder Vierte (23 Prozent), der einen Vertrag widerrufen hat, berichtet von Problemen bei der Ausübung des Widerrufsrechts. Am häufigsten (8 Prozent), weil der Anbieter behauptete, den Widerruf nicht erhalten zu haben.
  • In mehr als sechs von zehn Fällen (62 Prozent) entstand aus Verbrauchersicht ein finanzieller Nachteil durch ungewollte Vertragsverlängerungen. Diesen Schaden schätzen die Verbraucher im Durchschnitt mit 335 Euro in zwei Jahren ein.
  • Wer einen Vertrag auf Dauer in einem Ladengeschäft abschließt, hat aktuell kein Widerrufsrecht. Dabei wünschen sich 87 Prozent der Verbraucher dieses Recht.
  • 65 Prozent wünschen sich eine Verkürzung des Zeitraums automatischer Vertragsverlängerungen.
  • 95 Prozent wollen, dass Unternehmen einen Widerruf oder eine Kündigung per E-Mail automatisch bestätigen müssen.
  • Neun von zehn Befragten (90 Prozent) wünschen sich einen Kündigungs-Button auf einer Unternehmenswebseite.
  • 70 Prozent der Befragten präferieren kurze Vertragslaufzeiten vor längerfristigen Verträgen.

Für die Umfrage von forsa im Auftrag des vzbv wurden 1.000 Personen ab 18 Jahren in der Zeit vom 24. September bis 9. Oktober 2020 telefonisch befragt.

Die Ergebnisse der Umfrage, Infografiken sowie ein Positionspapier finden Sie im Downloadbereich. Die Infografiken sind frei zur redaktionellen Verwendung bei Nennung der Quelle „Verbraucherzentrale Bundesveband“.

Das könnte auch interessieren: Ein Klick – drei Verträge: Wie windige Kreditkartenanbieter Verbraucher abzocken

Quelle: Bundesverband Verbraucherzentrale
Artikelbild: fizkes / Shutterstock
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.