WhatsApp greift Daten von deinem Handy ab

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Autor: Kathrin Helmreich

WhatsApp greift Daten von deinem Handy ab
WhatsApp greift Daten von deinem Handy ab

Hast du dich schon einmal gefragt, welche Daten WhatsApp von dir sammelt und wie viel Facebook durch den Messenger-Dienst von dir weiß?

Nicht? Dann könnten die Nachforschungen der Webseite TECHBOOK besonders interessant für dich sein. Im Jahr 2018 wurden die Nutzungsbedingungen von Facebook in weiten Teilen für unzulässig erklärt, dennoch weiß das Unternehmen so einiges über dich und nutzt diese Daten auch fleißig.

Generell sammelt Facebook-Tochter WhatsApp alles an Daten, die vom Nutzer selbst angegeben werden. Dazu zählt der Anzeigename, Geburtstag, die Telefonnummer, Status und das Profilbild. Nachrichten werden normalerweise auf keinem Server gespeichert, es sei denn, die Mitteilung wurde noch nicht empfangen. In diesem Fall wird sie für 30 Tage zwischengespeichert und danach automatisch gelöscht.

Falls du aber eine Nachricht aus Versehen gelöscht hast und sie wiederherstellen möchtest, wird eine Sicherheitskopie aus dem Backup genutzt. Diese wird lokal auf dem Smartphone gespeichert und nicht auf den WhatsApp-Servern. Anders sieht es aus, wenn der Nutzer das Backup in der Cloud speichert, dann werden die Daten nämlich angreifbar.

Fotos hingegen werden für einen kurzen Zeitraum zwischengespeichert. WhatsApp zufolge sollen diese aber wieder entfernt und unlesbar gemacht werden. Interessant ist auch, dass der Dienst alle deine Kontakte aus dem Adressbuch ausliest, sie speichert und regelmäßig abgleicht.

Das war bereits eine Menge, doch noch längst nicht alles:

WhatsApp bestimmt und verfolgt den Standort via GPS sowie mobile Daten, WLAN und findet im Zusammenhang eines getätigten Anrufs des Nutzers Telefonnummer und Gerätenummer heraus. Zwar soll WhatsApp den Inhalt des Gesprächs nicht kennen und kann bei aktiver Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch keine Nachrichten lesen, aber kommt dennoch an Metadaten – also Informationen über die Daten selbst – heran und verfolgt daher Sender und Empfänger sowie den Ort und Zeitpunkt, an dem die Nachricht geschickt wurde.

So kann WhatsApp ein umfangreiches Bild über die Person basteln. Dieser Vorgang nennt sich Profiling.

So mischt Facebook mit:

Im Jahr 2014 hatte Facebook WhatsApp übernommen und dessen Datenschutzregelung geändert. So teilt der Messenger-Dienst nun verknüpfte Telefonnummern und andere Konto-Informationen mit dem sozialen Netzwerk und nutzt diese, um die eigenen Benutzer-Profile um fehlende Informationen zu ergänzen.

Auch wenn WhatsApp seinen Nutzern anbietet, innerhalb der ersten 30 Tage nach der Installation die Freigabe von Daten an Facebook zu unterbinden, handelt es sich laut TechCrunch nur um einen unvollständigen Schutz, der lediglich verhindert, dass Facebook die Daten für gezielte Werbung und Ähnliches verwenden kann.

In den Rechtlichen Hinweisen von WhatsApp steht dazu folgendes:

Wir können mithilfe der von ihnen erhaltenen Informationen und sie können mithilfe der Informationen, die wir mit ihnen teilen, unsere Dienste bzw. ihre Angebote betreiben, bereitstellen, verbessern, verstehen, individualisieren, unterstützen und vermarkten.

… und wir können deine Informationen an jedes unserer verbundenen Unternehmen oder Nachfolgeunternehmen bzw. jeden neuen Eigentümer übertragen.

Ein Beispiel gefällig? Stell dir vor, du besitzt ein privates Facebook-Profil, auf dem deine Telefonnummer nicht angegeben ist und nutzt WhatsApp beruflich. Facebook ergänzt jedoch dein Facebook-Profil mit den Daten von WhatsApp, so nun deine Business-Partner in der Lage sind, deine Telefonnummer auf deinem privaten Facebook-Profil zu entdecken.

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In den WhatsApp-FAQ wird die Weitergabe von Daten an andere Facebook-Unternehmen mit dem Argument gerechtfertigt, „um WhatsApp kontinuierlich zu verbessern und für Schutz und Sicherheit bei WhatsApp und den anderen Facebook-Unternehmen zu sorgen“.

Die AGB offenbaren alle Informationen, die mit Facebook geteilt werden. Darunter die Telefonnummer, Geräteinformationen wie Modellnummer, Betriebssystem, App-Version und auch die Ländervorwahl, der Netzwerkcode, die Nutzungsinformationen wie Registrierungsdatum und Art sowie Häufigkeit der Nutzung. Facebook zufolge, würden diese Informationen nur innerhalb der Facebook-Unternehmen geteilt. Für Drittunternehmen oder andere Facebook- und WhatsApp-Nutzer seien sie nicht sichtbar.

Wie kann ich meine Daten schützen?

Wer zunächst neugierig ist, und wissen möchte, was WhatsApp bereits schon alles über ihn weiß, kann wie folgt vorgehen:

  • Öffne in der App den Menüpunkt „Einstellungen“
  • Unter dem Punkt „Konto“ kannst du dort deine „Account-Info anfordern“

So kannst du einen Bericht bei WhatsApp anfordern, der dir innerhalb von 30 Tagen als Download-Link zur Verfügung gestellt wird. Das Herunterladen ist ebenfalls 30 Tage möglich und Details zu versendeten Nachrichten sind nicht im Bericht enthalten.

Wie also kannst du nun vorgehen, um deine Daten zu schützen? Gut ist es, wenn du die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzt, die nur Sender und Empfänger das Lesen einer Nachricht ermöglicht. Hierbei musst du darauf achten, dass beide Enden des Chats die aktuellste Version von WhatsApp verwendet und diese auf dem neuesten Stand ist.

Eine Maßnahme, die jedoch mit Komplikationen verbunden ist, besteht darin, WhatsApp über die Einstellungen deines Smartphones den Zugriff auf deine Kontakte zu verweigern. Dadurch siehst du allerdings keine Namen mehr, sondern nur noch die Telefonnummer selbst.

Der drastischste Schritt wäre wohl, WhatsApp tatsächlich zu deinstallieren und auf Alternativen wie zum Beispiel Telegram zu wechseln.

Passend zum Thema: WhatsApp-Infos zum Coronavirus

Artikelbild: Shutterstock / Von Temitiman
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