WhatsApp: Neue Nutzungsbedingungen treten doch erst später in Kraft

Autor: Kathrin Helmreich

Damit reagiert der Messenger-Dienst auf die Flucht vieler Nutzer*Innen zu anderen Plattformen. Doch WhatsApp verteidigt die Nutzungsbedingungen und klagt jetzt über falsche Darstellung.

Die neuen Whats-App Nutzungsbedingungen, die ab dem 8. Februar in Kraft treten sollten, sorgten für einiges an Aufregung. Die Nutzungsbedingungen beinhalteten die Weitergabe von Daten an Facebook. Auch wurden einem diese Bedingungen praktisch aufgezwungen. Denn ohne Zustimmung hätte man WhatsApp ab dem 8. Februar nicht mehr nutzen können. Nun verlängerte der Messenger die Deadline zur Zustimmung bis 15. Mai.

Grund für diese Änderung sind wohl die zahlreichen Abmeldungen von Nutzer*Innen, die nach Bekanntgabe der Inhalte der Nutzungsbedingungen rasch zu Signal oder Telegram wechselten. Erstere kämpfte laut futurezone bereits mit Überlastung aufgrund der vielen Neuanmeldungen.

In einem Statement spricht WhatsApp davon, dass sich eine „Menge Fehlinformationen“ zu den neuen Nutzungsbedingungen im Umlauf befinden und dass die aufgeschobene Deadline u.a. dazu genutzt werden soll, mehr Aufklärung zu schaffen.

In dem Statement wird betont, dass sich an der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nichts ändern soll und weder Whats-App noch Facebook Inhalte mitlesen können. Auch steht darin: „Außerdem können wir deinen geteilten Standort nicht sehen und teilen deine Kontakte auch nicht mit Facebook.“

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Es gehe bei der Änderung viel mehr darum, dass aufgeklärt werden soll, wie „Personen mithilfe von WhatsApp Nachrichten an Unternehmen senden können.“ Damit meint Whats-App die neue Unternehmensfunktion, mit der man auch über WhatsApp mit Läden kommunizieren kann.

Aber was ist mit der Kritik, Whats-App würde Daten mit Facebook teilen?

Auch wenn Whats-App nun versichert, dass die Änderung eigentlich nur die Unternehmenskommunikation betrifft, sind viele verunsichert, schließlich hieß es, dass Daten mit Facebook geteilt werden sollen.

Tatsächlich wurden Daten bereits schon mit der vorherigen Version kräftig weitergegeben. Meta-Daten wie Nutzer-ID, Telefonnummer und Geräte-ID wurden bereits an den Mutterkonzern Facebook übertragen. Bisher konnte man in den Einstellungen aber noch seine Zustimmung verweigern, mit der neuen Version wird das nicht mehr möglich sein.

Facebook und WhatsApp agieren intransparent

Dass diese Daten nicht noch mehr genutzt werden, steht laut futurezone zumindest die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entgegen. Sie bewahre demnach europäische Nutzer vor einigen Implikationen der neuen Nutzungsbedingungen. Damit dürfe Facebook auch weiterhin keine personalisierte Werbung erzeugen.

Dennoch sieht der Hamburger Datenschutzbeauftragte, Johannes Caspar laute Heise die Änderungen sehr kritisch: „Zwar wird erklärt, dass keine Informationen, die WhatsApp weitergibt, für die eigenen Zwecke der Facebook-Unternehmen Verwendung finden. Gleichzeitig erfolgt jedoch ein Hinweis darauf, dass WhatsApp mit anderen Facebook-Unternehmen Informationen teilt, u.a. um Dienste zu verbessern, bereitzustellen und zu vermarkten.“

Innerhalb des Konzerns können Daten somit weitergegeben werden. Dafür greift Facebook auf Daten von WhatsApp zurück, die Telefonnummern oder Geräteinformation beinhalten, auch von Leuten, die nur auf WhatsApp und nicht auf Facebook sind, was Caspar sehr problematisch sieht. Dies benötige eine gründliche Untersuchung.

Wer deutlicher sehen möchte, welche Daten bei welchen Apps, bereits wie genutzt werden, kann sich im App Store, die im Dezember eingeführten Privacy Labels ansehen. Sie geben Aufschluss darüber, wie Apps Daten, die auf individuelle Nutzer*Innen zurückzuführen sind, bereits generieren.

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