Antifa-Abrechung und ähnliche Trollereien

Autor: Andre Wolf

Antifa-Trollerei
Antifa-Trollerei

Eine Abrechnung der Antifa GmbH soll zeigen, dass Menschen dafür bezahlt werden, wenn sie auf Twitter Hashtags gegen die AfD verwenden. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

Es handelt sich dabei um eine angebliche Monatsabrechnung der Antifa. Darin ist die Menge der verwendeten Hashtags auf Twitter aufgerechnet, die im „Kampf gegen die AfD“ verwendet wurden.

Dort finden sich die Positionen #fckAfD, #AfDGehörtnichtzuDeutschland, #AfDM8dumm und #NoAfD. Diese werden, je nach Menge der Verwendung, laut der Abrechnung entsprechend vergütet.

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Lieber NiemalsD Twitteraccount,
heute erhältst Du Deine Monatsabrechnung, für Deinen Einsatz auf Twitter, im Kampf gegen die AfD.

Der Auflistung kannst Du entnehmen, wie sich der Beitrag zusammensetzt.
Alerta! Bis nächsten Monat.

Diese Abrechnung tauchte bei einem Twitteraccount mit dem Namen @NiemalsD zuerst auf und tritt optisch in folgender Weise auf:

Wir gehen hier in zwei Schritten vor: Zunächst führen wir den Faktencheck zur Antifa-Abrechnung aus, danach gehen wir auf die Metaebene dieser Trollerei ein.

Der Faktencheck

Die Abrechnung ist eingerahmt von zwei Fakedetails: Die eingangs abgebildete Adresse „Roterbaumallee389 in Bautzen“ gibt es nicht. Das kann man ohne Probleme über einen Online-Kartendienst erkennen.

Gleiches gilt für die ausgangs in der Abrechnung beschriebene Bankverbindung, denn es gibt keine Bank gegen Faschismus in Europa. Speziell die Bankverbindung DE07123412341234123412″ sollte zu denken geben.

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Antifa-Trollerei

Wir haben es bei dieser Art von Fake mit einer sog. Antifa-Trollerei zu tun. Diese Fakepostings sind bewusst irreführend gestaltet und sollen den Anschein erwecken, dass es eine feste Institution mit dem Namen Antifa gebe. Diese Institution wird wahlweise innerhalb der Trollereien als „Antifa GmbH“, „Antifa UG“ oder auch „Antifa e.V.“ benannt.

Berühmte Auswüchse dieser Trollereien sind das Demogeld oder die Mitgliedskarten. Der Demogeld Troll-Fake besagt, dass Demonstranten GEGEN die AfD ein Entgelt bekommen und quasi rekrutiert werden. Auf die Spitze trieben es bei diesem Fake unter anderem die Jusos Halle zuerst Februar 2015, als sie einen vermeintlichen Geldausgabestand für das Demogeld nahe einer rechten Demonstration errichteten (siehe hier). Anschließend wurde sogar ein Fake-Antrag in das Antragsbuch der Jusos aufgenommen.

Dieser Antrag (siehe hier) war extrem übersteigert und unglaubwürdig, hat jedoch viele Gegenreaktionen erschaffen. Die Antifa GmbH/UG/e.V. war somit in den Köpfen vieler Menschen manifestiert.

Ab diesem Zeitpunkt tauchten an vielen Stellen im Netz immer wieder Antifa-Trollereien auf. Häufig geht es um vermeintliche Mitgliedsausweise in verschiedenen Kategorien (normal, Gold oder gar Platin), mit denen man verschiedene Leistungen bekommt oder Fake-Spesenabrechnungen oder entsprechende Vergütungstabellen (siehe hier).

Häufig haben diese Trollereien markante und versteckte Details, an denen man den Fake erkennen kann. So wie oben angeführt die erfundene Adresse und unsinnige Bankverbindung.

Ziele der Trollerei

Doch was sollen diese Antifa-Trollereien bringen? Es handelt sich entsprechend um eher unkoordinierte Einzelaktionen, mit denen politische Gegner irritiert und am Ende lächerlich gemacht werden sollen.

Grundsätzlich vermitteln die Trollereien das Bild einer straff organisierten Einrichtung mit dem Namen Antifa (die im obigen Fall sogar eine eigene Bank habe). Somit wird ein Feindbild errichtet, welches in dieser Form nicht existiert. Insofern gab es tatsächlich einen Antrag der AfD im sächsischen Landtag, die „Antifa“ zu verbieten (siehe hier).

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