Facebook, WhatsApp & Insta Probleme: Der Datenskandal, der gar keiner war!

Autor: Andre Wolf

Kein Skandal!
Kein Skandal!

Über viele Stunden gab es gestern (03.07.2019) auf den Plattformen Facebook, WhatsApp und Instagram Probleme: Es wurden keine Bilder angezeigt.

Bilder zeigten einen endlosen Ladevorgang oder anstatt der Bilder waren mehrere Worte zu sehen. Anstatt des Bildes konnte man entsprechen Worte wie „Bild könnte erhalten: Himmel, Wolken, im Freien und Natur“ etc. lesen.

Gerade letzteres, die Einblendung mehrerer Begriffe, haben viele Nutzerinnen und Nutzer zu falschen Rüchschlüssen bewegt: Waren das Facebooks „geheime“ Daten über Personen, die letztendlich zu Werbezwecken eingesetzte werden? Hat eine technische Panne zu einem Datenleak geführt? Die Spekulationsmaschine lief an!

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Wir können beruhigen: Diese vermeintlich geheimen Daten, die durch die Plattformprobleme angezeigt werden, sind unter anderem genau dazu da! Es handelt sich um die sogenannten „alt“ Attribute.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

alt

Hierzu greifen wir ein wenig in das klassische Wissen zu HTML-Code. HTML steht für Hypertext Markup Language. Es handelt sich um eine Sprache, die innerhalt eines HTML-Dokuments dem Browser vermittelt, was er anzuzeigen hat und wie er es darstellen soll. Darunter Bilder, Texte, Videos oder auch Links.

Das Ganze geschieht mithilfe von Tags, also Etikettierungen. Wenn beispielsweise ein Bild angezeigt werden soll, dann wird der Tag <img> angewendet. Dieser Tag bekommt nun Attribute, also eine nähere Beschreibung, wie mit dem Bild umgegangen werden soll. Das kann dann so aussehen:

<img src=“mimikama.jpg“ alt=“Verein Mimikama“ height=“350″ width=“800″>

Hier wird gesagt, dass ein Bild mit dem Namen mimikama.jpg angezeigt werden soll, und zwar 800 Pixel breit und 350 Pixel hoch. Und nun kommt der wichtige Punkt: Als Alternative (alt=) sollen die Begriffe „Verein Mimikama“ angezeigt werden.

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Das bedeutet nun: Sollte das Bild nicht auffindbar sein, sollte eine technische Störung vorliegen, so dass dieses Bild nicht angezeigt wird, oder sollten blinde Menschen, die sich keine Bilder anzeigen lassen, diese Seite besuchen, wird exakt dieser Alternativtext angezeigt und eben nicht das Bild.

Und genau das ist gestern bei Facebook geschehen. Das waren keine geheimen Daten, die da zu Gesicht kamen, sondern schlichtweg der alt-Text. Diesen Text kann man sich übrigens jederzeit anzeigen lassen: Browser verfügen über die Funktion „Quelltext anzeigen“. Damit kann man nun den Text hinter einer Webseite lesen und findet die unter anderem die alt-Angaben.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Thema Gesichtserkennung

Facebook legt also automatisch fest, was dort auf den Bildern zu sehen ist. Unter Umständen können im alt-Text auch Namen auftauchen, sollte die Gesichtserkennung eine Person identifiziert haben. An dieser Stelle sollte die betroffene Person prüfen, ob die Gesichtserkennung zum eigenen Account aktiviert ist. Das ist recht einfach:

Über den universellen Link (hier) zu den Einstellungen die Gesichtserkennung aufrufen und dort prüfen, ob diese zugelassen ist. Diese Funktion kann man den eigenen Wünschen entsprechend einstellen.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Hierzu verweisen wir auch auf einen Artikel auf der Webseite computer-service-remscheid.de, in dem bereits vor einem Jahr diese Tags und auch die Gesichtserkennung erklärt wurden.

Einzige Frage …

Wer hat diese Tags festgelegt? Da es nicht die einzelnen Nutzer beim Upload waren, muss dies durch Facebook geschehen sein. An dieser Stelle kann man natürlich wunderbar sehen, welche Informationen Facebook durch einen Scan den Bildern entnimmt und wie diese dann durch Facebook beschriftet werden. Gleichzeitig legt der Quelltext offen, wie eine künstliche Intelligenz Fotos tagged.

Inwiefern diese Tags am Ende auch dazu dienlich sein können, Werbung zu optimieren, bzw. Nutzerinteressen zu identifizieren, bleibt natürlich offen. Aber um einen Datenskandal, bei dem Daten gar „geleakt“ wurden, handelt es sich sicherlich nicht.

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