Fake: “Keine Freundschaftsanfrage von einem Paolo…”

Autor: Tom Wannenmacher

Seit Wochen macht auf Facebook ein Kettenbrief die Runde! Nutzer warnen mittels Statusbeiträgen davor, dass man von einem gewissen “Paolo Tizzanini” keine Freundschaftsanfrage annehmen sollte.

Bis dato sah die Warnung so aus:

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Nun taucht die selbe Warnung wieder auf, jedoch in Verbindung mit einem Bild!

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Der Grund sei, dass er angeblich Fotos bearbeitet und man dann mit diesen erpresst wird! Dieser Warnungen sehen auf Facebook so aus:

Keine Freundschaftsanfrage von einem Paolo Tizzanini annehmen. Der bearbeitet eure Fotos und erpresst Euch dann. Sagt es allen euren Freunden weiter!

Stimmt das?

Vorab wollen wir erwähnen, dass man von fremden Personen generell keine Freundschaftsanfragen annehmen soll. Bis auf die Aussage, dass dies angeblich passiert sei, gibt es im Moment keine Beweise das diese Behauptung stimmt. Ebenfalls empfehlen wir aus rechtlichen Gründen solche Statusbeiträge nicht zu teilen, denn es wird hier auch ein vollständiger Name aufgezeigt. Woher möchte man als nicht Betroffener wissen, dass diese Behauptung überhaupt stimmt?

Wir haben recherchiert!

Begonnen hat alles mindestens vor 3 Monaten. Die ersten Statusbeiträge / Warnung finden wir ab dem 7. Februar 2017. Der Ursprung dürfte in Italien sein, denn zu diesem Zeitpunkt gibt es unzählige Statusbeiträge dazu, wie zu z.B. diesen hier:

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Oder

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Der Statusbeitrag aus Italien als Wortlaut

ascoltatemi bene non date l’amicizia a questo!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Su fb non dare la tua amicizia ad un certo PAOLO TIZZANINI. Costui fa fotomontaggi e poi ti ricatta.Fai girare la notizia soprattutto tra le tue amiche più strette.pubblica in bacheca

Außer den Behauptungen aus Italien (und nun auch im deutschsprachigen Raum), finden wir keinen Beweis vor, dass diese Behauptung der Wahrheit entspricht!

Genau so gut könnte es eine Unwahrheit darstellen, da z.B. sich Freunde zerstritten haben oder gar eine “Ex” Ihrem Freund eines auswischen wollte und eben diese Behauptung in Umlauf gebracht hat.

“Paolo” ist nicht alleine!

Mit diesem Statusbeitrag / Kettenbrief reiht sich “Paolo” in eine Reihe von diversen Kettenbriefen ein, welche solche Warnungen darstellen. Darunter

Fazit:

Der im Moment (Ende April l2017) veröffentlichte Statusbeitrag, welcher nahezu einen privaten Fahndungsaufruf gleicht, stammte ursprünglich aus Italien und wurde das erste Mal Anfang Februar 2017 in Umlauf gebracht. Ob die Behauptung stimmt, dass erwähnter Nutzer Fotos bearbeitet und damit Nutzer erpresst kann im Moment nicht nachgewiesen werden und es gibt dafür auch keinen Beweis.

Für uns stellt sich das Ganze als Kettenbrief darf, bei dem im Laufe der Zeit wahrscheinlich immer wieder nur der Name geändert wird. Dieses Phänomen kennen wir bereits auch von diversen anderen Statusbeiträge. Siehe “Das haben Ute Lehr, Ute Christoff, und Marcel Hohmann gemeinsam.

Unser Rat:

  • Wir raten davon ab, erwähnten Statusbeitrag zu teilen, da dies von rechtlicher Seite her problematisch werden könnte, da es auf Facebook wirklich vier Profile mit diesem Namen gibt (Stand 28.4.2017)
  • Weiters raten wir, dass man generell KEINE Freundschaftsanfragen von Unbekannten annehmen sollte.

Auch die Kollegen aus Italien haben über diesen Fall bereits im Januar 2017 berichtet: “BUFALA – profilo chiede amicizia per modificare foto e ricattare.”

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