Abgezockt: Eine neue Mitleidsmasche auf Facebook

Autor: Tom Wannenmacher

Im Moment werden “Öffentliche Statusbeiträge” von privaten Profilen auf Facebook von diversen Personen geteilt.

Mit dabei ein Statusbeitrag, welcher in einem schlecht übersetzten Deutsch veröffentlicht wurde. Angeblich habe eine Nutzerin aus Deutschland, die aber in Frankreich lebt, eine schwere Krankheit. Sie hat Gebärmutterhalskrebs. Da sie in naher Zukunft versterben wird, so Ihre Aussage, möchte sie 453.000 EUR spenden – und zwar jener Person, deren Beitrag geteilt wurde.

Damit man diese Spende erhalten kann, müsse man Ihr nur schnell mal eine E-Mail senden. Hier ein Beispiel solch eines Statusbeitrags auf Facebook:

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Hinweis: Durch das TEILEN des “öffentlichen Statusbeitrags” bekommt der geteilte Nutzer eine Information / eine Benachrichtigung von Facebook zugestellt. Durch diese Benachrichtigung soll der jeweilige Nutzer sich nun direkt und persönlich angesprochen fühlen. Deswegen teilt diese Dame, die sich auf Facebook “Marie Chrisetine Olivier” nennt  im Moment unzählige Beiträge, wie man auf Ihrem Profil erkennen kann.

Zudem wurde das Profilbild aus dem Netz einfach geklaut.

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Dieses findet man, zu erkennen am Wasserzeichen, bei der Bilderdatenbank von “123RF” (Verweis zu 123rf)

Achtung, Betrug!

Hier nochmals der Statusbeitrag als Wortlaut:

Hallo,

Entschuldigen Sie, dass ich Sie auf diese Weise kontaktiere. Kurz gesagt, mein Name ist Marie chrisetine olivier, ich bin deutscher Staatsbürger und lebe auf Französisch. Ich leide an einer schweren Krankheit, die mich zum sicheren Tod verurteilt, ist Krebs der Gebärmutter, und ich habe eine Summe von 453.000 Euro, die ich Ihnen spenden möchte, damit Sie sie gut nutzen. Ich habe meinen Mann vor 6 Jahren bei einem schrecklichen Autounfall verloren, der mich sehr getroffen hat und ich bis jetzt nicht wieder heiraten konnte; Wir hatten keine Kinder. Ich möchte diese Summe vor meinem Tod spenden, da meine Tage laut den Ärzten gezählt sind. Ich hatte keine Heilung für meinen Schmerz; nur Behandlungen ohne Erfolg Ich möchte nicht wissen, ob Sie von diesem Geschenk profitieren möchten. Hier ist meine E-Mail-Adresse: [email protected]

Bitte antworte mir

Es handelt sich hierbei um einen sogenannten “Vorschussbetrug”

Diesen kennen wir bereits von diversen dubiosen Kreditangeboten auf Facebook. Wir haben u.a. hier darüber berichtet.

Solche Angebote wurden in der Vergangenheit zuhauf verschickt. Sei es per Email oder auf dem Weg über Soziale Netzwerke… am Ende wollen diese Betrüger an euer Geld.

Verschickt werden solche Betrugsversuche unter anderem von der so genannten Nigeria Connection, die ihre Opfer um den Finger zu wickeln versucht, um dann dank der entstandenen emotionalen Nähe um einen finanziellen Vorschuss bitten zu können.

Meldet man sich also auf das oben genannte Angebot, in diesem Falle per E-Mail, kann man sich zu fast 100% sicher sein, dass man erst mal Transaktionsgebühren von mehreren Tausend Euro zu berappen hat, ehe man in den Genuss der genannten Spende kommt – oder auch nicht, denn es wird höchstwahrscheinlich keine Spende geben.

Die Nigeria Connection ist aber keine strukturierte Organisation, sondern es handelt sich hierbei um verschiedene Gruppen von afrikanischen Betrügern. Diese Betrüger leben zum Teil in Europa und zum anderen Teil in Nigeria.

Diese Internetbetrüger haben sich auf Kreditkartenbetrug, Dokumentenfälschung, Vorschussbetrug uvm. spezialisiert und sind seit geraumer Zeit auch mit vielen Fake-Profilen auf Facebook unterwegs.

Sie kontaktieren ahnungslose Facebook-Nutzerinnen, gewinnen ihr Vertrauen und geben nach einiger Zeit vor, sich in einer finanziellen Notlage zu befinden.

Zusammengefasst:

Es wird kein Erbe bzw. wie in diesem Falle keine Spende geben.

Auch sonst gibt es eher kaum jemanden im Internet, der so liebenswürdig und freundlich ist und unbedingt sein Geld verschenken möchte.

Also tut es ihnen gleich und verschenkt nicht blindlings Geld an Internet-Bekanntschaften, die ihr noch nie real gesehen habt!

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