Die Behauptung

Die sogenannte „Chroming Challenge“ bezieht sich auf das gefährliche Inhalieren giftiger Dämpfe, wie sie etwa in Nagellackentfernern, Reinigungsmitteln oder Farbverdünnern vorkommen. Ziel dieser Challenge ist es, einen Rauschzustand zu erreichen. Jugendliche filmen sich dabei und stellen die Videos ins Internet, um Aufmerksamkeit in Form von Likes und mehr Reichweite zu bekommen. Diese Praxis ist extrem riskant und kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

Unser Fazit

TikTok befeuert den gefährlichen Trend des „Chroming“. Jugendliche setzen sich durch das Einatmen dieser chemischen Dämpfe einem hohen Risiko aus. Eltern und Lehrer sollten dringend sensibilisiert werden, um diese Praktiken frühzeitig zu erkennen.

Kurze Faktenübersicht:

  • Was ist Chroming? Jugendliche schnüffeln Deos, Nagellack und andere chemische Produkte, um high zu werden.
  • TikTok als Verstärker: Videos mit „Chroming“-Inhalten erreichen Millionen von Aufrufen auf TikTok.
  • Gefährliche Folgen: Schnüffeln kann bleibende Gehirnschäden, Bewusstlosigkeit und sogar den Tod zur Folge haben.

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Chroming: Jugendliche schnüffeln Haushaltsprodukte

In letzter Zeit wird eine beunruhigende Entwicklung unter Jugendlichen sichtbar: Das sogenannte „Chroming„. Dabei inhalieren sie gezielt Dämpfe von Produkten wie Deos, Nagellackentferner oder Permanentmarker, um einen kurzen Rauschzustand zu erleben. Diese gefährliche Praxis wird durch TikTok-Videos, die millionenfach angesehen werden, weiter verbreitet und als harmlos dargestellt.

Der 11-jährige Tommie-Lee Billington aus Großbritannien verstarb Anfang März 2024 an einem Herzstillstand. Der tragische Auslöser: Er nahm gemeinsam mit einem Freund an der viralen „Chroming Challenge“ auf TikTok teil. „Das Krankenhaus versuchte alles, um ihn zurückzuholen, aber nichts half. Er war tot“, erzählte seine Großmutter gegenüber der „New York Post“.

TikTok und das Risiko

Eine aktuelle Analyse von 109 TikTok-Videos, die auf der nationalen Konferenz der American Academy of Pediatrics (AAP) 2024 vorgestellt wurde, zeigt alarmierende Ergebnisse: In den meisten dieser Videos verwenden die Jugendlichen alltägliche Produkte, die in fast jedem Haushalt zu finden sind. Besonders häufig kommen Permanentmarker, Deospray und Nagellack bzw. Nagellackentferner zum Einsatz. Dass diese Produkte so leicht verfügbar sind, macht es Eltern und Lehrern schwer, die Gefahr zu erkennen.

Was passiert beim Chroming?

Durch das Einatmen der Dämpfe aus Produkten wie Nagellack oder Deospray wird ein kurzer Rauschzustand hervorgerufen, der jedoch erhebliche Gesundheitsrisiken birgt. Neben akuten Symptomen wie Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit kann regelmäßiges Chroming zu schweren Gehirnschäden führen.

Viele der Videos deuten auf eine Suchtgefahr hin – ganze 52 % der untersuchten Inhalte zeigen wiederholten Gebrauch oder Hinweise auf Abhängigkeit. Der Rausch dauert meist nur kurz, erhöht aber aufgrund seiner Intensität das Verlangen nach wiederholtem Konsum, was das Risiko bleibender Schäden deutlich erhöht. Im schlimmsten Fall kann Chroming tödlich enden.

Beispiele für gefährliche Chroming-Inhalte auf TikTok

Beispiele für gefährliche Chroming-Inhalte auf TikTok
Die Tabelle zeigt verschiedene Alltagsprodukte, die von Jugendlichen für das gefährliche „Chroming“ verwendet werden, wie Marker, Nagellack und Deospray. Sie enthält Bildunterschriften und Bilder aus TikTok-Videos, die das Inhalieren der Dämpfe auf zynische Weise verharmlosen.

TikTok hat mit dieser Problematik eine gefährliche Plattform geschaffen: Videos zu „Chroming“ haben insgesamt über 25 Millionen Aufrufe erreicht. Viele dieser Clips enthalten wiederkehrende Meme-Elemente, die die Gefahren verharmlosen. 70 % der analysierten Videos waren als Meme gestaltet. Solche Memes, die Aussagen wie „in ein paar Jahren, wenn mich das Chroming einholt“ enthalten, tragen erheblich zur Verharmlosung des gefährlichen Trends bei. Jugendliche nehmen diese ernsthaften Risiken nicht nur nicht wahr, sondern stellen sie oft sogar als harmlos oder lustig dar.

TikTok als Verstärker des Trends

Neben den Millionen Aufrufen ist besonders besorgniserregend, dass 70 % der Videos als Meme gestaltet sind. Dadurch wird der gefährliche Trend auf spielerische und scheinbar harmlose Weise dargestellt. Diese Verharmlosung trägt dazu bei, dass immer mehr Jugendliche den Inhalt nachahmen und die Gefahr des Chromings unterschätzen.

Durch diese virale Verbreitung wird Chroming zu einer gefährlichen Modeerscheinung, die insbesondere die jüngste und somit verletzlichste Altersgruppe von TikTok-Nutzern betrifft: Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren. Diese Gruppe bildet die größte Nutzerbasis der Plattform und ist besonders anfällig für die Verharmlosung solcher Trends.

Aufruf zur Wachsamkeit

Die Studie fordert eindringlich, dass Eltern, Pädagogen und Ärzte sich der Gefahr des Chromings bewusst werden und gezielt auf Anzeichen achten. Viele der verwendeten Produkte – wie Permanentmarker, Nagellack oder Deospray – sind in fast jedem Haushalt vorhanden und wirken auf den ersten Blick harmlos. Das macht es besonders schwer, riskantes Verhalten rechtzeitig zu erkennen.

Die Forscher betonen auch, dass soziale Medienplattformen wie TikTok stärkere Moderationsmaßnahmen ergreifen müssen. Chroming-Inhalte verbreiten sich auf der Plattform nahezu ungehindert und führen dazu, dass immer mehr Jugendliche sich an dieser gefährlichen Praxis beteiligen. TikTok und andere Plattformen müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um solche Inhalte zu stoppen und die Verbreitung des gefährlichen Trends zu unterbinden.

Fazit zum Thema Chroming

Der gefährliche Trend des Chromings ist ein ernst zu nehmendes Problem, das durch soziale Medien wie TikTok zusätzlich befeuert wird. Eltern, Lehrer und Ärzte müssen sich dieser Gefahr bewusst sein und frühzeitig gegensteuern. Jugendliche setzen ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel – oft, ohne sich der tödlichen Konsequenzen bewusst zu sein.

Die Verharmlosung durch virale TikTok-Memes trägt erheblich dazu bei, dass Chroming als unproblematisch wahrgenommen wird. Dringend sind daher stärkere Moderationsmaßnahmen seitens Plattformen wie TikTok notwendig, um die Verbreitung solcher lebensgefährlichen Inhalte zu stoppen.

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Artikelbild: Canva


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