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Die Pest, der Schrecken des Mittelalters scheint zurückzukommen, wenn man diesen Nachrichten glauben schenken kann:

MIMIKAMA
Screenshot: Facebook / wunderweib.de

Was ist da dran?

Zunächst vorab:

Das ist kein Fake!

Seit August 2017 kommt es auf Madagaskar im Gegensatz zu dem relativ normalen Auftreten der Pest in der Regenzeit mit ca. 500 Fällen vermehrt zum Auftreten der Pest. Normalerweise handelt es sich dabei um die weniger gefährlichere Beulenpest, die auch eigentlich nur in den ländlichen Gebieten ausbricht.
Diesmal sind jedoch auch die dicht besiedelten Gebiete der Hauptstadt Antananarivo sowie die Hafenstadt Toamasina und der Distrikt Faratsiho betroffen. Außerdem ist es nun zum Ausbruch der deutlich ansteckenderen und auch gefährlicheren Lungenpest gekommen. Diese wird wie eine Grippe oder Erkältung durch Tröpfcheninfektion übertragen und verbreitet sich daher sehr schnell an Orten, wo viele Menschen zusammenkommen.
Daher sind auf Madagaskar auch etliche Schulen geschlossen worden und an Verkehrsknotenpunkten wird die Bevölkerung über die frühen Symptome der Pest informiert, denn sie lässt sich heute im Gegensatz zum Mittelalter sehr gut im frühen Stadium mit Antibiotika behandeln.
Eine Panik ist daher nicht angebracht und die WHO hat bereits rund 1,4 Millionen Dosen Antibiotika für Madagaskar zur Verfügung gestellt.

Das auswärtige Amt hat lediglich seine Gesundheitshinweise zur Pest erweitert.

Was ist die Pest?

Die Pest, auch „der schwarze Tod“ genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst wird.
Übertragen wird das Bakterium durch den Biss des Rattenflohs. Das natürliche Reservoir der Krankheit sind Wildnager, die nicht an der Pest sterben. Wird die Pest aber auf Ratten übertragen, sterben diese und die Flöhe beißen dann den Menschen, wobei dann Yersinia pestis auf den Menschen übertragen wird, wodurch die Beulenpest beim Menschen ausgelöst wird.


Beulenpest

Nach 2-6 Tagen kommt es zu ersten Symptomen, einer Bläschenbildung an der Flohbissstelle. Danach kommt es durch Streuung entlang der Lymphgefässe zur Schwellung und Entzündung der Lymphknoten, die dann zu den typischen Pestbeulen (Bubonen) werden.
In den Lymphknoten vermehren sich die Bakterien, daher werden die Beulen bläulich verfärbt und schmerzhaft und auch eitrig werden.
Dazu kommen Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Angstzustände und starke Benommenheit.
Ohne Behandlung streuen die Bakterien in 25 – 50% der Fälle, worauf es zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommt, die dann meist zum Tode führt. Eine Behandlung mit tetracyclischen Antibiotika ist meist erfolgreich.
Weitere Informationen zur Beulenpest auf DocCheck.

Lungenpest

Auch die Lungenpest wird durch Yersinia pestis übertragen und zwar auf dem Weg der Tröpfcheninfektion.
Durch die Beulenpest kann es zu einer sekundären Lungenpest kommen, welche dann sehr leicht auf andere Menschen, z.B. pflegende Angehörige übertragen werden kann.
Es handelt sich bei der Lungenpest um eine sehr schwere hämorrhagische Lungenentzündung, die ohne frühzeitige Behandlung meist zum Tode führt.
Weitere Informationen zur Lungenpest auf DocCheck.

Fazit

Die Pest ist heute kein Schreckgespenst mehr wie im Mittelalter, da sie sich recht gut durch Antibiotika behandeln lässt und es daher nicht mehr zu einem massenhaften Auftreten kommen kann.
Die eigentliche Gefahr der Pest besteht eher darin, dass es oft zum Ausbruch einer Panik kommt, aus Angst vor der Krankheit, die auch heute noch weltweit auftritt.

Autorin: Anke, mimikama.org

Weitere Quellen


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