Festnahme von Donald Trump, die es nie gab

Im Internet kursieren Fotos, die angeblich Polizisten bei der Verhaftung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zeigen. Die Bilder sind jedoch nicht echt, sondern wurden von einem Journalisten mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstellt.

Autor: Nick L.

Die Behauptung

Bilder aus dem Internet zeigen die Verhaftung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.

Unser Fazit

Falsch. Es gab keine Festnahme von Donald Trump. Ein Journalist veröffentlichte die kursierenden Bilder auf Twitter mit dem Hinweis, er habe sie mit einer künstlicher Intelligenz erstellt. Auch Mehrere Details weisen darauf hin, dass die Fotos unecht sind.

Aktuell sind mehrere Bilder im Umlauf, die offenbar eine Festnahme des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zeigen. Auf einigen dieser Bilder ist er von mehreren Polizisten umringt, auf anderen scheint er zu fliehen oder am Boden zu liegen. Diese Bilder werden auf verschiedenen Social-Media-Plattformen wie TikTok, Facebook oder Twitter geteilt, oft ohne den wichtigen Hinweis, dass sie nicht echt sind, sondern mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden.

Manche Nutzerinnen und Nutzer können dies auch ohne diesen Hinweis erkennen. Ein TikTok-Nutzer kommentiert beispielsweise: „Das wird nie passieren, niemals“. Doch andere scheinen zu glauben, dass die Szenen wirklich echt sind: „Sie wissen, dass er wieder Präsident wird, also sorgen sie dafür, dass das nicht passiert“, heißt es in einem Kommentar.

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Verbreitete Bilder zur angeblichen Festnahme von Donald Trump (auf TikTok), Quelle: Correctiv

Eliot Higgins erstellt mit KI-Bildern angebliche Verhaftung von Donald Trump

Die Bilder, die angeblich die Verhaftung von Donald Trump zeigen, wurden von Eliot Higgins erstellt und auf Twitter veröffentlicht. Higgins ist Journalist und Gründer des Recherchenetzwerks Bellingcat. Am 20. März veröffentlichte er die Fotos auf Twitter und schrieb dazu: „Bilder von Trumps Verhaftung erstellen, während man auf Trumps Verhaftung wartet“. Ein Twitter-Nutzer fragte Higgins, welche „Engine“ er benutzt habe, woraufhin der Journalist antwortete: „Midjourney v5“. Midjourney ist eine Software zur Erstellung von Bildern mit KI. In den letzten Tagen hat Higgins nicht nur mit der Software generierte Bilder veröffentlicht, die die Festnahme zeigen, sondern auch solche, die Trump im Gerichtssaal oder sogar im Gefängnis zeigen.

Falsche Festnahme-Bilder von Trump: Wie ein Journalist mit KI-Software spielt

Es ist jedoch offensichtlich, dass die Bilder nicht echt sind, da eine schnelle Überprüfung der aktuellen Nachrichten zeigt, dass der ehemalige US-Präsident derzeit nicht inhaftiert ist. Trump steht derzeit im Visier der US-Justiz, da die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels und Karen McDougal ermittelt. Obwohl Higgins‘ Veröffentlichung offensichtlich eine Fälschung ist, ist der Zeitpunkt möglicherweise nicht zufällig gewählt: Trump hatte laut Medienberichten im Vorfeld angekündigt, dass er am Dienstag, dem 21. März, verhaftet werden würde. Dies ist jedoch nicht geschehen.

Bei genauerem Hinsehen lassen sich auch auf den angeblichen Verhaftungsfotos von Trump diverse Details erkennen, die ihre Unechtheit belegen. So fehlt Trump auf einem Bild eine Hand, auf einem anderen ein Arm und auf einem Dritten trägt er sogar eine Polizeiuniform. Eliot Higgins erklärte später gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass er mit diesen Bildern die Stärken und Schwächen von KI-Software aufzeigen wollte – und dass er erwartet hätte, dass die Leute solche Fehler erkennen würden.

Tipps zur Überprüfung der Echtheit von Fotos: So erkennen Sie manipulierte oder mit KI erstellte Bilder

Nachfolgend sind einige Tipps aufgeführt, die dabei helfen können, manipulierte oder mit KI erstellte Fotos zu erkennen:

  • Suchen Sie nach potenziellen Medienberichten zu dem Ereignis, um zu überprüfen, ob es so stattgefunden hat, wie es auf dem Bild dargestellt wird.
  • Achten Sie auf Ungereimtheiten und Details in dem Bild, wie beispielsweise ungewöhnliche Schatten oder Perspektiven, fehlende Körperteile oder andere Anomalien.
  • Versuchen Sie, die ursprüngliche Quelle des Bildes zu finden, und nutzen Sie gegebenenfalls eine Bilderrückwärtssuche (Anleitung: HIER), um zu überprüfen, ob das Bild bereits in anderen Kontexten verwendet oder ob es möglicherweise manipuliert wurde.

Quelle: Correctiv

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Hinweis: Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.

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