Handy-Viren greifen Akku an? Bloß nichts antippen!

Autor: Kathrin Helmreich

Was hinter angeblichen Virenwarnungen auf Android-Smartphones steckt und wie man sie loswird.

Wie unser Kooperationspartner checked4you berichtet, missbrauchen die Macher sogar die Logos von bekannten Medienunternehmen wie zum Beispiel Google, um die Nachrichten noch glaubwürdiger wirken zu lassen.

Beim Surfen im Web mit dem Android-Smartphone kommt plötzlich die Horror-Nachricht: Viren beschädigen das Handy – oder sogar den Akku! Du sollst ganz schnell auf einen Download-Button tippen, um noch mehr Schaden zu verhindern – bevor der angezeigte Countdown abgelaufen ist. STOPP! Wenn du das machst, kommt tatsächlich erst der Schaden.

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Quelle: Screenshot by checked4you

Was ist da eigentlich los? Bei solchen Meldungen handelt es sich um Werbung. Sie wird angezeigt, während du im Internet surfst. Machst du andere Sachen auf deinem Phone, erscheinen sie nicht. In einigen Fällen vibriert das Handy sogar. Das ist mithilfe von Javascript möglich, aber letztlich auch nichts weiter als ein Effekt, um dich noch mehr zu verunsichern.

Die Warnungen sind oft in schlechtem Deutsch geschrieben. Manchmal haben sie Logos bekannter Firmen, wie etwa Google, um glaubwürdiger rüberzukommen. Gerne wird auch angezeigt, welches Gerät oder Betriebssystem du nutzt. Das liegt daran, dass dein Browser diese Infos automatisch an die Internetseite sendet.

Hinter der Scareware lauert der Schädling

Solche falschen Virenwarnungen sind ein Beispiel so genannter Scareware. Das Wort ist eine Kombination aus dem englischen „scare“ (erschrecken) und „Software“. Sie soll dem Anwender Angst machen und ihn zu unüberlegten Handlungen bewegen. Die „Virenwarnung“ soll dich dazu bringen, eine neue App zu installieren. Die infiziert dann dein System, spioniert deine Daten aus, verschickt teure Premium-SMS oder legt dein ganzes Handy lahm.

Die Macher dieser Werbung finden immer wieder Wege, ihre Botschaften auch in große Werbenetzwerke einzuschleusen, sodass sie auch auf seriösen Internetseiten erscheinen können. Auf diese Weise können zum Beispiel Abofallen lauern. Zwar steuern viele Netzanbieter hier schon gegen, aber trotzdem solltest du vorsichtshalber eine Drittanbietersperre für dein mobiles Internet einrichten lassen!

Das solltest du bei „Virenwarnungen“ machen

Wenn du so eine Nachricht siehst, bleib vor allem cool! Und dann:

  • Schließe die Browser-App.
  • Öffne die Einstellungen deines Smartphones.
  • Tippe auf den Punkt „Anwendungen“ (bei manchen Geräten heißt der auch „Anwendungsmanager“, „Apps“ oder ähnlich).
  • Suche deine Browser-App, mit der du ins Internet gehst und tippe drauf.
  • Tippe im Bereich „Speicher“ auf „Daten löschen“. Hinweis: Dadurch gehen bereits geöffnete Tabs und möglicherweise gespeicherte Formulardaten flöten.
  • Nutzt du verschiedene Browser, wiederhole das sicherheitshalber bei allen anderen.
  • Solche Anzeigen können auch von Apps ausgelöst werden. Überlege also, ob du vielleicht neue Apps installiert hast, bevor die Nachrichten erschienen sind und lösche sie wieder.

Sonderfall Facebook-App

Solche Meldungen treten verstärkt auch in der Facebook-App auf. Um das einzudämmen, kannst du die App (aktuell aber nur mit Android-Handys) so einstellen, dass Links in einem anderen Browser geöffnet werden. Dazu tippst du in der Facebook-App auf die drei Balken rechts oben und scrollst zu „App-Einstellungen“. Diesen Menüpunkt tippst du an und aktivierst „Links werden extern geöffnet“.

Und dann gibt’s da ja noch Virenschutz-Apps. Ob man sie braucht oder eher nicht, erörtern wir im Artikel über Smartphone-Virenschutz. Zudem verhindern Ad-Blocker, dass Werbung angezeigt wird. Dadurch drohen den Betreibern der Webseiten aber auch Einnahmeeinbußen und einige haben ihre Internetseiten für Nutzer mit Ad-Blockern bereits gesperrt.

Wenn du Apps installierst, dann am besten nur aus dem Google Play Store. Du kannst in deinem Handy einstellen, dass Apps nur von dort installiert werden dürfen. Dazu tippst du in den „Einstellungen“ auf „Gerätesicherheit“ (oder ähnliches). Bei „Unbekannte Quellen“ darf kein Haken gesetzt sein bzw. muss der Schieberegler auf „aus“ stehen.

Seriöse Sicherheitshinweise

Die findest du auf der Startseite des Portals BSI für Bürger und im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW.

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