Die Killermücke ist da!

Oh nein, die Killermücke ist da und es besteht höchste Alarmstufe! Telegram-Kanäle und Chat-Gruppen zeigen erschreckende Berichte und Bilder über eine Mücke, die auf der menschlichen Haut landet und DNA entnimmt.

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Autor: Andre Wolf

„Die Killermücke wird uns unsere DNA entnehmen und einen Chip unter die Haut pflanzen!“ Das könnte man meinen, wenn man diverse Postings in so manch Verschwörer-Gruppe liest. Die Postings beschreiben Schreckensszenarien und haben bei vielen Menschen für Verunsicherung gesorgt. Wir lesen:

Einer der lange befürchteten Momente ist da: Die Killer-Mücke Sie kann direkt auf der menschlichen Haut landen, mit seiner supermikrometerkleinen Nadel DNA-Proben entnehmen und schnell wieder wegzufliegen. Alles, was die Menschen spüren, ist der Schmerz eines Mückenstichs ohne das brennende Gefühl. Die Drohne ist schwer zu entdecken und kann einen Mikro-Radiofrequenz-Identifizierungssender (RFID) direkt unter die Haut injizieren. Sie kann auch eingesetzt werden, um dem Feind im Kampf Giftstoffe zu injizieren. Die Insekten-Drohne mit ihrer 0,15 Gramm schweren Kamera und Speicherkarte wird mit einem speziellen Helm ferngesteuert. Wenn der Bediener den Helm aufsetzt, befindet er sich im „Cockpit der Mücke“ und sieht praktisch in Echtzeit, was die Mücke sieht.

Killermücke Fake
Screenshots

Die Killermücke: Recycelter Trash!

Doch bei genauerem Hinsehen kommt ein DejaVu auf: Handelt es sich hierbei nicht um die Impfmücke aka RFID Tracking Mücke aka Roboter Mücke, die schon seit über einem Jahrzehnt in verschiedenen Verschwörungstheorien auftaucht? Tatsächlich: Das Foto, das in den Horrormeldungen verwendet wird, ist schon sehr alt und wird immer wieder recycelt.

In verschiedenen Artikeln haben wir bereits über die Herkunft des Bildes berichtet. Wir können nur eindringlich darauf hinweisen, sich von derartigen Falschmeldungen nicht verunsichern zu lassen. Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass es tatsächlich eine Killermücke gibt, die DNA entnimmt oder anderweitig gefährlich ist. Schauen wir daher auf die Herkunft des Bildes.

2005

Tatsächlich reichen die ältesten Fundstellen des Bildes mit der vermeintlichen Killermücke bis weit in das letzte Jahrzehnt hinein. Bereits im Jahr 2005 tauchte das Bild auf einem japanischen Blog auf. Es trägt den Titel „Mücke“ und eine kurze Beschreibung. Im Jahr 2012 wurde das Bild dann mit der Behauptung verbreitet, es handle sich um eine Drohne, die mit DNA und RFID operiere.

Interessanterweise griff auch die BILD-Zeitung im Sommer 2012 das Foto und die Information zu der Mücke auf, deklarierte es als „Spionage-Mücke“ und verwendete es als „Foto des Tages“. Die Recherche des Boulevardblatts war jedoch fragwürdig, da das Bild bereits auf einem japanischen Blog im Jahr 2005 veröffentlicht worden war. Mittlerweile wurde das Foto aus dem damaligen Artikel entfernt, aber Screenshots des Artikels sind noch im Internet zu finden (vergleiche).

Diese Entwicklungen zeigen, wie schnell Gerüchte und Falschinformationen im Internet verbreitet werden können und wie wichtig es ist, Informationen kritisch zu hinterfragen und seriöse Quellen zu nutzen.

Durch das Bild und den später hinzugefügten übersetzten Text wird eine Furcht vor dem Unbekannten geschürt, die auf der unbewiesenen Behauptung basiert, dass die Mücke DNA und RFID übertragen könne. Ursprünglich war dies jedoch nicht Teil des Bildes, als es im Jahr 2005 auf einem japanischen Blog veröffentlicht wurde.

Es gibt zweifellos Drohnentechnologie und Miniaturisierung, und es ist auch denkbar, dass Geheimdienste daran interessiert sind. Jedoch handelt es sich bei diesem bald 18 Jahre alten Bild und seinem mindestens 10 Jahre alten Begleittext über eine Killermücke um eine urbane Legende.

Warum funktioniert die Killermücke als Geschichte?

Die Geschichte der Killermücke funktioniert, weill sie sich dem Brunnenvergiftungs-Narrativ bedient. Sprich: Es handelt sich quasi um eine Version der uralten Brunnenvergiftungs-Verschwörung. Die „Brunnenvergiftung-Verschwörung“ ist eine fiktive Verschwörungstheorie, die behauptet, dass bestimmte Gruppen von Menschen absichtlich öffentliche Brunnen vergiften, um die Bevölkerung zu kontrollieren oder zu dezimieren.

Diese Theorie hat keinerlei wissenschaftliche Grundlage und ist reine Spekulation. Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass eine solche Verschwörung jemals stattgefunden hat oder tatsächlich stattfindet. Es handelt sich hierbei um eine weitverbreitete Falschmeldung, die oft in sozialen Medien und anderen Online-Plattformen verbreitet wird und auf irrationalen Ängsten und Vorurteilen beruht.

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