Man muss Mimikama leben…

Mimikama ist nicht nur der Vereinssitz in Wien, nicht nur Tom und Andre, die im Hauptquartier im Büro sitzen, und die ihr vielleicht von dem Titel unseres „Fake-Jäger“-Buchs kennt, sondern mehr. Mehr geworden in den letzten Jahren. Was sich da alles getan hat, was wir alles erlebt haben, und wo die Reise hingeht, davon handelt dieser Artikel.

Autor: Rüdiger | ZDDK | MIMIKAMA

Mein Name ist Rüdiger und ich bin ein Teil von Mimikama.

Mein Name ist Rüdiger und ich bin ein Teil von Mimikama.
Mein Name ist Rüdiger und ich bin ein Teil von Mimikama.

Mimikama.

Als ich im Herbst 2012 durch eine Verkettung glücklicher Umstände zum Team, das hinter dieser Seite steht, dazustieß, war noch vieles anders. Die Plattform war gerade mal ein Jahr alt. Wir waren so um die 15 Leute, weit verteilt in hauptsächlich Deutschland, die alle ehrenamtlich in ihrer Freizeit ein wenig Recherche betrieben, Artikel schrieben und sich in einer kleinen Facebook-Gruppe, dem „Backoffice“ untereinander austauschten.

In Wien saß Tom im HQ, das damals noch nur ein Schreibtisch im Büro eines Freundes war.
Die Webseite lief in einer kleinen WordPress-Installation, Tom hat unsere Artikel dort eingepflegt, die Vorschaubilder alle selbst erstellt, und die Beiträge dann auf unserer Facebook-Seite gepostet. Vielleicht so 2-3 Artikel am Tag. Es wurde Werbung auf der Seite geschaltet, um die Unkosten zu decken, ab und zu ging mal eine kleine Spende von Lesern ein, die uns unterstützen wollten. Und wir hatten (und haben auch heute noch) einen Kooperationspartner, einen Sponsor: Kaspersky Lab. Da wir uns um Aufklärung über Internetmissbrauch, Phishing, Scams und andere Fallstricke im Netz kümmern, also das Netz ein Stück weit sicherer machen wollen, passte das vom Thema her: Der Schutz vor Viren und Trojanern grenzt an unser Aufgabengebiet bzw. überschneidet sich sogar teilweise.
Alles lief noch relativ entspannt ab, wir haben keinen Gewinn mit den Einnahmen erzielt, aber auch nicht wirklich draufzahlen müssen.

Ein halbes Jahrzehnt später

Wir haben 2017. Irgendwie ist alles anders geworden. Irgendwie wurde die Geschichte zum Selbstläufer.
Die Anzahl der Fans hat sich vervielfacht, mit allen unseren Facebook-Seiten zusammen kratzen wir langsam an der Million. Das Team ist gewachsen, momentan sind es 28 Leute, aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden… Ja, wir haben mittlerweile sogar eine Facebook-Seite auf Niederländisch, die von einem kleinen, engagierten Team geleitet wird, dort werden unserer Beiträge übersetzt und gepostet.
Die Schlagzahl hat sich erhöht.

Wir posten nicht mehr 2-3 Beiträge am Tag, sondern zu Spitzenzeiten auch mal 30. Die Anfragen zu verschiedensten Themen tickern pausenlos in den Posteingang, manchmal über 150 Mails pro Tag sowie etliche Anfragen über die verschiedensten Kanäle wie in unserer „Facebook-Gruppe“ oder auf unseren Facebookseiten „mimikama“ und „Zuerst denken-dann klicken“ sowie über „Twitter

Im HQ in Wien sitzt immer noch Tom. Aber nicht mehr alleine, nicht mehr nur an einem einzelnen Schreibtisch. Es ist ein richtiges Büro geworden. Andre, der zu Beginn auch einer der Ehrenamtlichen im Team war, hat einen in meinen Augen beachtenswerten und großartigen Schritt gewagt: Er hat seinen Job in Deutschland an den Nagel gehängt, seine Zelte abgebrochen und ist mit seiner Frau nach Wien gezogen. Weil er es einfach so wichtig fand, was wir machen, dass er da mehr machen wollte.

Tom und Andre im Büro in Wien.
Tom und Andre im Büro in Wien.


Nun sitzt er Tom gegenüber, und wenn es um Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geht, so ist er irgendwie zum „Gesicht“ von Mimikama geworden. Dann gibt es noch Kathrin, unsere Teilzeitkraft, die uns unterstützt.
Auch die Webseite ist nicht mehr nur eine kleine WordPress-Installation – diese wäre hoffnungslos überfordert. Die Seite läuft auf einem eigenen Server in einem Rechenzentrum.

Wir sind mittlerweile „groß“ geworden, ohne dass ich es selbst wirklich gemerkt habe. Wir sind ein eingespieltes Team, nein, mehr noch: Eine Familie. Denn was wir machen, ist manchmal Stress pur. Ich persönlich bin zum Glück selbstständig und kann mir, wenn es wichtig ist auch mal spontan eine Stunde oder zwei herausnehmen und recherchieren, Fotos analysieren, Berichte schreiben. Andere im Team machen das abends nach Feierabend. In ihren Pausen, auf dem Weg zur Arbeit. Nachts. (Ja, auch um 3 oder 4 Uhr nachts bekommt man schon mal Kommentare auf Posts im Backoffice…)
Was wir an Bildern und Videos zu sehen bekommen, prüfen müssen, ist manchmal hart an der Grenze, auch mir hat sich schon einmal der Magen umgedreht.

Aber obwohl ich mir vielleicht manchmal andere Beschäftigungen wünsche, als bis nach Mitternacht noch an Recherche und Berichten zu sitzen, mache ich es doch gerne. Weil es irgendwie wichtig ist. Und weil ich da auch nicht alleine bin. Irgendeiner aus dem Team ist immer online und ich weiß, er sitzt gerade genau wie ich vor einem Editorfenster, hat gefühlte 32.000 Tabs offen und recherchiert.

Tom hat einmal so schön gesagt: „Man muss Mimikama leben.“ Ich denke, das trifft es ganz gut. Ich arbeite nicht für Mimikama, ich bin ein Teil davon. Wir alle sind eine große Familie und brennen für das, was wir tun. Das müssen wir auch, sonst wären wir da fehl am Platz.

Wir im Team bekommen kein Geld für unsere Arbeit. Ich persönlich würde, das auch nicht wollen. Ich mache das alles, weil ich weiß, dass es richtig ist, und weil ich es machen will, weil ich diese Arbeit liebe. Und weil wir so ein großartiges Team sind, was mittlerweile teilweise auch privat eng befreundet ist. Weil wir uns auch gegenseitig stützen, wenn einer mal mit den Nerven runter ist.

Das Team ist wirklich stark. Aber es kann nicht alles…

Serverkosten. Büromiete. Tom, Andre und Kathrin. Lohn und Gehalt für den Lebensunterhalt.
Bei dem, was wir mittlerweile tun, und wie wir es tun, brauchen wir die Schaltzentrale, unser HQ in Wien. Wir brauchen es nicht nur, damit TV-Medien dort hübsche Bilder für ihre Berichte filmen können (was auch irgendwie immer mehr geworden ist…), nein wir brauchen das Büro für Büro-Dinge. Tom und Andre sind dort teilweise bis zu 16 Stunden am Tag, manchmal jeden Tag, bearbeiten dann halt noch die letzten 50 Mails vom Tag, bevor es dann nach Hause geht.

Oder Andre ist mal wieder unterwegs zu irgendwelchen Seminaren über unsere Arbeit, zu Interviewterminen oder sonstigen Veranstaltungen zum Thema Internet und Medienkompetenz. Dann ist Tom alleine dort und manchmal muss man unseren „Oberdaumen“, den „Oiden“ regelrecht treten, damit er endlich mal heim geht (…um dann von dort aus doch wieder online zu sein, zu kommentieren oder „eben noch“ was fertig zu machen).

Manchmal bin ich selbst erstaunt, was wir so alles reißen, und wo wir überall auftauchen. Wir sind an unseren Aufgaben gewachsen, ich glaube, das kann man so sagen.

Nur eins ist leider nicht gewachsen: Die Einnahmen.
Und ganz ehrlich: Das ist mittlerweile ein echtes Problem. Wir haben zwar immer noch unseren Sponsor Kaspersky, und ab und zu kommen Spenden herein, aber das reicht bei Weitem nicht.

Also haben wir irgendwann mehr Werbung geschaltet, um uns darüber zu finanzieren. Aber ganz ehrlich: Uns, oder zumindest mich, nervt das total. Wir wollen euch, unseren Lesern, Infos bieten, Hilfestellung geben, über Gefahren informieren. Und nicht irgendwelche bestimmt sehr großartigen Büro-Kaffeemaschinen andrehen.

Warum ich persönlich bei uns laufend Werbung für Kaffeemaschinen sehe? Ich habe keine Ahnung… 😉 Zudem gibt es auch immer mal wieder diese „bösartige Werbung“, die euch direkt auf eine angebliche Handy-Gewinn-Seite schickt. Verdammt, wir möchten vor so einem Krempel warnen, und euch nicht zu solchen Fallen auch noch hinschicken! Denn darauf, was bei uns dann als Werbung eingeblendet wird, wenn ihr auf die Seite geht, darauf haben wir leider keinen Einfluss.

Und die Einnahmen über die Werbung sind in den letzten Monaten wirklich arg zurückgegangen. Jetzt könnten wir noch mehr Werbung schalten. Aber erstens hat das auch seine Grenzen, denn dann geht ihr gar nicht mehr auf unsere Seite, und das könnten wir sogar verstehen! Und zweitens: Nein, das wollen wir eigentlich gar nicht. Wir möchten so unabhängig wie möglich bleiben.

Deshalb sind wir auf die Idee gekommen, bei der Plattform „Steady“ ein Projekt zu starten. Das Ganze funktioniert wie ein Abo: Man entscheidet sich für eine monatliche Unterstützung von ein paar Euro – für den Einzelnen nicht viel, nicht mehr als eine Tasse Kaffee im Café, oder zwei.

Für uns aber viel mehr: Für Mimikama, das Überleben.

Wir wollen weiterhin Falschmeldungen entlarven, verdrehte Inhalte klarstellen, auf Nutzerprobleme reagieren – sorgfältig und gründlich. Wir wissen, dass das dir und vielen anderen Menschen wichtig ist.
Ich bin jetzt seit gut 5 Jahren im Team mit dabei. Und ich könnte mir nicht vorstellen, wie es ohne Mimikama wäre. Du dir auch nicht?

Dann schau bitte mal hier auf der Seite vorbei und werde auch ein „Fake-Jäger“.

Im Namen von Tom, Andre und dem ganzen Team: Danke!

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