Thunfisch aus der Dose: Darf man ihn noch essen?

Thunfisch aus der Dose ohne schlechtes Gewissen genießen, geht das überhaupt? Welche Probleme gibt es und darf man jetzt wirklich gar keinen Thunfisch mehr essen?

Autor: Susanne Breuer

SWR-Ökochecker Joti geht dem Dosenfisch mal auf den Grund.

Wie steht’s um den beliebten Dosenfisch?

Es gibt acht Thunfisch-Sorten. Besonders beliebt sind der Gelbflossen- und Weißflossenthun. Der „Echte Bonito“ macht 58 Prozent der weltweiten Fischfänge aus und gilt als Untergruppe des Thun. Deshalb wird er auch „geheimer neunter Thun“ genannt. Er landet von allen Thunfischen am häufigsten in der Konserve, da er nie von Überfischung betroffen oder vom Aussterben bedroht war. Seit 2021 hat sich laut Weltnaturschutzunion der Bestand vieler Thunarten erholt. Das gilt beispielsweise für den Roten Thun, den Gelbflossen-Thun und den weißen Thun. Weiterhin gefährdet ist jedoch der Großaugen-Thun.

Wie kommt der Fisch in die Dose?

Thunfische sind Raubfische und im Salzwasser zuhause. Der echte Bonito (Skipjack) kommt aus tropischen Gewässern und ist der kleinste von allen Thunarten. Es gibt verschiedene Fangmethoden: Die tier- und umweltfreundlichste ist das Angeln per Hand. Dabei werden die Fische mit Lockfischen angelockt und anschließend mit großen Angeln aus dem Wasser gefischt. Kritische Fangmethoden sind vor allem: Das Fangen mit Lockbojen, Schleppnetzen oder Langleinen. Hier landet neben den Thunfischen nämlich auch jede Menge Beifang im Netz.

Auskunft auf der Dose

Fangmethode, Fanggerätekategorie, Fanggebiet und Sub-Fanggebiet: All das muss auf jeder Thun-Dose ersichtlich sein. Zusätzlich können verschiedene Siegel als Indizien für faires Fischen herangezogen werden. Eines der wichtigsten Label ist zum Beispiel das msc-Label. Es steht für „kontrolliert nachhaltige Fischerei“. Allerdings wurde ihm in den vergangenen Jahren vor allem von Umweltverbänden oft vorgeworfen, die Kriterien, nach denen es vergeben wird, zu lasch zu halten. Weitere Siegel zur Orientierung können das asc-Label, das Dolphin-Safe-Label oder das Friend-of-the-sea-Label sein.

Warum gibt es keinen Bio-Thun?

Thunfische lassen sich schwer züchten und aufgrund ihres Jagdtriebs und ihrer Größe wäre der Aufwand zu hoch. Aktuell wird man einen Thunfisch aus Aqua-Kultur oder in Bio-Qualität daher auch noch nicht finden. Vegane Thun-Alternativen gibt es dafür schon: Wer den Speisefisch nur wegen des guten Geschmacks isst, dem bietet sich so manches Produkt aus pflanzlichen Proteinen wie Soja, Erbsen oder Weizen.

Weiterführende Links

WWF (2021): Thun im Artenlexikon

Verbraucherzentrale (2022) Welchen Fisch kann man noch essen?

Planet Wissen (2019): Fangmethoden

Quelle:

Ökocheck SWR Credits Autorin: Melissa Bakowsky, Vanessa Reichelt

Schon gelesen ? Ein Mimikama-Faktencheck: Auf Selenskyjs ukrainischer Flagge sind keine „SS“-Runen!
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.