Sind dies wirklich Abfall-Kälber vom berühmten Büffel-Mozzarella
Unsaubere Praktiken für Büffel-Mozzarella – Teilweise wahr, aber alt!
Ein Facebook-Beitrag, der bereits im September 2017 für Aufregung unter Tierschützern sorgte, macht nun wieder die Runde. In jenem Beitrag wird beschrieben, wie Büffelkäber quasi „entsorgt“ werden, da die Milch der Mütter zur Produktion von Büffel-Mozarella benötigt wird. Es handelt sich um diesen Beitrag:
Der Text des Beitrages als Wortlaut (nicht komplett):
„MOZZARELLA?? ….mit Tomaten ???? Pizza???
Sind sie sicher sowas noch essen zu wollen???
DIES sind die Abfall-Kälber vom berühmten Büffel-Mozzarella. Büffelkälber für die Milchproduktion – nutzlos werden sie von der Mutter weggerissen, weil deren Milch zu der “guten” MOZZARELLA-Produktion genutzt wird.
Die männlichen Büffelkälber auch für die Fleischproduktion sind nutzlos. Zusammen geschnürt, sogar auch noch um das Maul, damit die Kälber nicht schreien können und die Büffel-Mütter das Brüllen der Kälber somit nicht hören können! Einfach lebendig weggeschmissen, um die Milchproduktion nicht zu stören. GEZWUNGEN zu verdursten, zu verhungern und in Stille langsam zu sterben ….“
Der Text stammt nicht von der Beitragserstellerin selbst, sondern wurde anscheinend aus dem Blog der Musikerin und Tierrechtlerin Lorie Esser kopiert, die im Dezember 2012 darüber berichtete und auch das gleiche Bild verwendete. Im Juni 2013 erschien derselbe Text auch auf dem Blog „Für die Freiheit und das Leben aller Tiere„, ebenfalls mit diesem Bild.
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Das Bild stammte aus Indien und nicht aus Italien!
Dabei handelt es sich nicht um jene Büffelkälber in Italien, wie in dem Beitrag und dem Blog-Artikel behauptet wird, sondern um Kälber in Indien, welche tatsächlich so grausam sterben mussten, da in Indien Kalbfleisch nicht sehr beliebt ist.
Der Inhalt des Textes
Es gab leider dieses abscheuliche Fehlverhalten einiger Züchter, das durch den Tierschutzverband in Italien (LAV) zur Anzeige gebracht wurde. Diese Anzeige richtete sich gegen 50 Betriebe, die erwiesenermaßen gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben. Man muss hier aber auch beachten, dass in der Gegend um Kampanien ca. 80% der in Italien ansässigen Züchter beheimatet sind, das dürften sehr viel mehr als 50 sein. Genaue Zahlen zur Menge der Aufzuchtbetriebe konnten wir nicht finden, der Großteil dieser Betriebe hält sich an geltende Gesetze. Es ist zu erwähnen, dass das „Consorzio Tutela Mozzarella di Bufala Campana“ (Genossenschaft für Büffelmozzarella aus Kampanien) sich klar gegen diese Praxis ausspricht und bei Verstößen mit den Ordnungskräften zusammenarbeitet.
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Im Blog von Lorie Esser wurde später ergänzt, dass diese Tötungspraxis mittlerweile nicht mehr praktiziert wird und die Kälber geschlachtet werden. Jene Ergänzung findet sich nicht in dem anderen Blog und in dem Facebook-Beitrag.
Fazit
Das Bild hat keinen Zusammenhang mit dem Text. Diese Praxis wurde tatsächlich von 50 Betrieben in Italien durchgeführt, welche allesamt zur Anzeige gebracht wurden. Jene Ereignisse liegen mittlerweile fünf Jahre zurück, aber auch heutzutage achtet die „Genossenschaft für Büffelmozzarella aus Kampanien“ stark darauf, dass solche Praktiken nicht vorkommen und arbeitet diesbezüglich mit den Ordnungskräften zusammen.
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