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Tag für Tag versuchen Betrüger ahnungslose Menschen, um Ihr Erspartes zu bringen bzw. sie zu erpressen.
Sei es ein Anruf von einem falschen Microsoftanrufer, der es auf Ihr Bankkonto angesehen hat oder ein sogenannter Schockanruf, der das Ziel hat, dass Geld für einen Angehörigen überwiesen wird, da dieser z.B. einen schweren Unfall hatte. Wir zeigen Ihnen auf, mit welchen Methoden Betrüger arbeiten und wie sie sich davor schützen können.
Betrüger sind erfinderisch, deshalb seien Sie wachsam! Geben Sie keine persönlichen Daten von sich preis. Lassen Sie sich auf keine Geldforderungen ein und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Fremde. Im Zweifel vergewissern Sie sich durch einen Rückruf bei ihren Verwandten oder Freunden beziehungsweise bei der Behörde, von der der Anrufer vorgibt zu sein, ob der geschilderte Sachverhalt zutrifft. Suchen Sie sich die Rufnummer selbst heraus und wählen Sie diese auch selbst. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste am Telefon, Sie könnten wieder bei den Betrügern landen. Wenn Sie Opfer eines Telefonbetrugs geworden sind, scheuen Sie sich nicht, umgehend die Polizei zu informieren.
Trick 1: Der Schockanruf
Betrüger geben sich bei einem Schockanruf am Telefon als gute Bekannte, Verwandte oder nahe Familienangehörige aus, die sich in einer Notsituation befinden und bitten um Bargeld. Als Gründe für den finanziellen Engpass werden kostspielige Käufe oder Notlagen, wie beispielsweise schwere oder tödliche Verkehrsunfälle, genannt. Die Lage wird immer dringlich dargestellt. Nicht selten werden die Opfer durch die Betrüger wiederholt angerufen oder gar am Telefon gehalten, bis es zu einer Übergabe von Vermögenswerten gekommen ist. Hierdurch haben die Opfer keine Möglichkeit Dritte zu kontaktieren, werden enorm unter Druck gesetzt und in den meisten Fällen zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Es ist bei solchen Betrugsphänomenen auch nicht auszuschließen, dass die Kriminellen ihre Opfer anweisen zur Bank zu fahren, um dort Bargeldbeträge abzuheben. Manchmal rufen die Täter sogar ein Taxi für die Betroffenen, wenn diese den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen können. Auf diese Weise haben Telefonbetrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.
Sobald sich ein Opfer bereit erklärt zu zahlen, kündigen die Täter einen Boten an oder nennen einen gemeinsamen Treffpunkt. Dieser liegt nicht selten in der Nähe von Polizeistationen oder Amtsgerichten. Der Betrüger nennt dann ein zuvor telefonisch vereinbartes Kennwort und verschwindet anschließend mit den Wertgegenständen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter/ Verwandter, Bankangestellter oder Polizeibeamter beziehungsweise Person der Justiz ausgibt, den Sie als solchen nicht erkennen.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
- Rufen Sie Ihre Verwandten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer oder die Polizei unter der 110 an.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.
- Die Täter passen ihr Vorgehen an Ängste der potenziellen Opfer an, wodurch sie deren höchstpersönlichen Lebensbereich tangieren. Folgen, wie Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl bieten Trickbetrügern eine Plattform. Sprechen Sie offen über das Geschehene, jeder kann Opfer werden. Scheuen Sie sich nicht die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren.
Trick 2: Die Paketmasche
Bei dieser Betrugsmasche wird eine SMS, welche einen Link enthalten, auf die mobilen Endgeräte versandt. Häufig wird in den aktuellen Fällen behauptet, dass ein Paket zum Versand bereitliegt, aber auch andere Text-Inhalte sind möglich.
Durch das Betätigen des Links kann ein Schadcode nachgeladen werden oder es erfolgt eine Weiterleitung auf eine gefälschte Internetseite. Ziel scheint in beiden Fällen das Ausspähen von Informationen über die betroffenen Geräte zu sein. Sofern das Installieren des nachgeladenen Schadcodes möglich ist, löst dieser außerdem eine automatische Weiterleitung der schadhaften SMS durch das infizierte Gerät an weitere Verteiler aus. Hierdurch können neben dem Risiko, dass vertrauliche Informationen abgegriffen werden, auch Kosten für den Versand der SMS entstehen. Bei einer Weiterleitung auf die gefälschten Internetseiten wird der Nutzer aufgefordert, Informationen, wie Zugangsdaten z.B. zum Google-Account, einzugeben. Durch die Eingabe dieser können die Täter auch dann an sensible Zugangsdaten gelangen, wenn eine Installation des nachgeladenen Schadcodes auf dem Gerät nicht möglich ist.
Da die Smishing-Nachrichten per SMS versandt werden, können potenziell alle Geräte, welche aus dem Mobilfunknetz erreichbar sind, hiervon betroffen sein.
- Klicken Sie nicht auf den Link und löschen Sie die Nachricht umgehend nach dem Erhalt. Sollte Ihnen der Absender bzw. die Absenderin bekannt sein, rufen Sie ihn/sie zum Beispiel an und fragen nach der Richtigkeit der SMS.
- Sperren Sie über ihr Betriebssystem den/die Versender/in der SMS
- Bestätigen Sie keine Installation von Apps auf ihrem Smartphone aus Ihnen unbekannten Quellen.
- Überprüfen Sie, ob Sie die aktuellste Version des entsprechenden Software-updates ihres mobilen Gerätes installiert ist.
- Lassen Sie sich bei ihrem Mobilfunkanbieter die Drittanbietersperre aktivieren. Hierdurch lassen sich entstehende Kosten durch Schadsoftware weitestgehend vermeiden.
Sollten Sie schon auf einen Link geklickt haben:
- Aktivieren Sie an Ihrem Gerät den Flugmodus, damit bei diesem der SMS-Versand unterbunden wird.
- Informieren Sie ihren Mobilfunkanbieter über den Vorfall
- Prüfen Sie ihr Bankkonto oder Zahlungsdienstleister auf unberechtigte Abbuchungen
- Erstatten Sie eine Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle. Nehmen Sie ihr Mobilfunkgerät zur Anzeigenerstattung mit.
Trick 3: Der Anruf von Microsoft
Die Betrüger melden sich hier per Telefon und geben sich als Mitarbeiter von „Microsoft“ aus. Die Betrüger sprechen sehr oft in einem sehr schlechten Englisch und rufen meist aus einem Callcenter an. Dem Nutzer wird vorgegaukelte, dass der Computer entweder mit Viren und Trojaner verseucht sei oder dass die Microsoft-Lizenz abgelaufen sei. Dem Nutzer wird angeboten, dieses Problem nun zu beheben. Dazu müsse er eine Software, mit der ein fremder Zugriff auf den Rechner möglich ist, installieren und ihn für einen Zugriff berechtigen. Hat der Betrüger dann einmal Zugriff auf den Computer des Opfers, werden keine Viren und Trojaner beseitigt, sondern die Betrüger haben es auf Daten und Zugriffe auf das Online-Konto der Bank oder PayPal abgesehen um im Hintergrund Überweisungen zu tätigen. Mit dieser Masche erbeuten diese Betrüger mehrere hundert- bis Tausende Euro.
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Wenn Sie bereits Opfer geworden sind:
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
- Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
- Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
- Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Trick 4: Der Enkeltrick
Die Betrüger rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein: „Rate mal wer am Telefon ist?“ Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“ Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das ein Freund oder Bekannter nennen wird, wenn er als Bote das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um dem vermeintlichen Enkel zu helfen.
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner, häufig ein angeblicher Enkel, Geld von Ihnen fordert.
- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie ihn zurück.
- Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110!
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.
- Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten Beamtinnen und Beamte Ihrer örtlichen Polizei.
Trick 5: Der falsche Polizeibeamte
Die Masche ähnelt sich immer: Ein angeblicher Polizeibeamter meldet sich telefonisch und berichtet von anstehenden Einbrüchen, meist auch in der Nachbarschaft, bei den Angerufenen. Um einen größeren Verlust von Wertgegenständen und Bargeld zu umgehen, bieten die falschen Beamten eine behördliche Verwahrung der Sachen an.
- Wir weisen darauf hin, dass Polizeibeamte niemals anrufen, um Auskünfte über Vermögen oder Wertsachen zu erfragen oder dieses sicherzustellen.
- Erhalten Betroffene einen solchen Anruf, sollten sie keine Informationen herausgeben und auflegen.
- Auch persönliche Daten, wie zum Beispiel Kontodaten, sollten niemals an Unbekannte weitergeben werden – auch nicht, wenn sich diese als Polizeibeamte ausgeben. Wer glaubt, dass ein Trickbetrüger angerufen hat, sollte umgehend die Polizei über den Sachverhalt informieren und Anzeige erstatten.
Trick 6: Der Corona-Betrug
Betrugsmasche rund um die Corona-Impfung: Die Betrüger bieten ihren Opfern die Corona-Schutzimpfung eines bekannten Herstellers zum Kauf an und versprechen unter anderem früher geimpft zu werden, wenn ein Geldbetrag fließt. Angewandt werden aktuell unterschiedliche Geschichten – alle haben jedoch das Ziel an Geld oder Wertsachen zu gelangen. Oft geben die Anrufer an, im Auftrag eines an der Herstellung des Impfstoffes beteiligten Pharmakonzerns oder einer Arztpraxis zu arbeiten. Bei Anrufen aus einer angeblichen Arztpraxis wird den Opfern erklärt, dass ein Arzt bei ihnen vorbeikommt, um die Impfung durchzuführen. Die Polizei Hagen warnt ausdrücklich vor solchen Betrugsmaschen. Die Impfung gegen das Coronavirus ist grundsätzlich kostenfrei. In NRW wird aktuell ausschließlich in den extra eingerichteten Impfzentren, durch mobile Teams zur Versorgung in Alten- und Wohnheimen geimpft. Die aufgebaute Impfstruktur sieht zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eigenständige Impfungen des Krankenhauspersonals vor. Der Impfstoff wird nicht auf dem freien Markt verkauft und kann somit auch nicht käuflich erworben werden.
Der Enkeltrick im Zusammenhang mit Corona: Auch der Enkeltrick wird in Coronazeiten von den Betrügern neu interpretiert. So meldet sich der vermeintliche Enkel oder andere Verwandte entweder selbst am Telefon oder medizinisches Fachpersonal ruft an. Beide Male ist der Verwandte an Corona erkrankt und benötigt schnellstmöglich Geld, um die Behandlung bezahlen zu können. Spätestens bei Geldforderungen sollten Sie misstrauisch werden. Fordern Sie Ihr Gegenüber am Telefon auf, selbst den vollständigen Namen Ihres Verwandten zu nennen, lassen Sie sich nicht dazu verleiten, diesen selbst zu nennen. Fragen Sie nach Dingen/ Begebenheiten, die nur die/der echte Verwandte kennen kann. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht auf ein Gespräch ein. Legen Sie den Hörer auf und verständigen Sie anschließend die Polizei.
- Fremde haben in Ihrer Wohnung nichts zu suchen. Lassen Sie keine unbekannten Personen rein.
- Bestellen Sie Fremde im Zweifelsfall für einen späteren Zeitpunkt, wenn Vertraute bei Ihnen sind zur Unterstützung.
- Jemand beabsichtigt sich ohne Ihr Einverständnis Zutritt zu Ihrer Wohnung zu verschaffen? Rufen Sie laut um Hilfe, um andere auf Ihre Notlage aufmerksam zu machen.Verständigen Sie umgehend die Polizei.
Trick 7: Die Tierverkäufe via Internet
Bei der Recherche nach Züchtern im Internet, stoßen Sie möglicherweise auf Websites, die wunderschöne Rasse-Hundewelpen verkaufen – meist zu einem sehr günstigen Preis.
TierliebhaberInnen werden vor allem mit liebevollen Fotos und Beschreibungen verlockt, sich mit dem vermeintlichen Züchter in Verbindung zu setzen.
Bei Welpenbetrug sehen Internetnutzer eine Werbung mit Bildern von niedlichen Hunde-Babys. Die Betrüger geben sich als Tierzüchter oder als überforderte Besitzer der Welpen aus, die für sie ein neues Zuhause suchen. Sie verlangen von ihren Opfern die sofortige Überweisung des Geldes und versprechen die baldige Lieferung des Vierbeiners. Jedoch gibt es immer scheinbare Probleme bei der Lieferung. Die Betrüger halten ihre Opfer mit verschiedenen Ausreden hin, in der Hoffnung, dass diese schließlich aufgeben.
Einen Hinweis kann auch der vorgeschlagene Preis liefern. User sollten diesen mit dem Preis für die betroffene Hunderasse vergleichen. Wenn beispielsweise ein Rassehund zu einem niedrigen Preis oder sogar gratis angeboten wird, ist Vorsicht geboten.
- Wer ernsthaft daran interessiert ist, ein Tier bei sich aufzunehmen, sollte diese „Anschaffung“ gut planen – und nicht spontan eines im Internet kaufen, weil es auf dem Foto so schön aussieht. Natürlich gibt es auch seriöse Händler und Züchter, die ihre Tiere online anbieten, aber um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, ist es immer empfehlenswert, sich das Tier vor Ort anzuschauen, das heißt: Wie werden die Tiere beim Händler/Züchter gehalten? Wachsen sie artgerecht auf? Haben sie genug Platz? Ist es sauber? Welchen Eindruck macht der Verkäufer? Ist er eventuell Mitglied in einem seriösen Tierverband? Bietet er ehrliche Informationen über die Herkunft und den Gesundheitszustand seiner Tiere?
- Alles das lässt sich kaum mit Fotos im Internet begutachten und bewerten! Deshalb sollte man unbedingt für einen Tierkauf mehr Zeit einplanen und auch die Wege auf sich nehmen, sich das Tier mit eigenen Augen anzuschauen.
- Und: Es ist nicht ratsam, bereits Geld zu überweisen, bevor man das Tier gesehen und erlebt hat. Besser ist es, sogar einen ordentlichen Kaufvertrag abzuschließen.
- Seriöse Portale, wie zum Beispiel „Stiftung Warentest“, bieten noch mehr Informationen rund um das Thema „Tierkauf Online“, dazu eine Art Checkliste, und geben auch Tipps, worauf man beim Kaufvertrag achten sollte.
Trick 8: Die falschen Gewinnversprechen
„Sie haben gewonnen!“ Wer freut sich nicht, das zu hören. Wer aber eine solche Nachricht bekommt, per Telefon, E-Mail oder Post, sollte vorsichtig sein. Denn dabei kann es sich um eine Betrugsmasche mit Gewinnversprechen handeln. Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden. Die Methode ist immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel „Gebühren“ zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird. Die vorgetäuschten Szenarien werden von den Gaunern laufend verändert.
- Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!
- Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern, zahlen Sie keine Gebühren oder wählen gebührenpflichtige Sondernummern (gebührenpflichtige Sondernummern beginnen z.B. mit der Vorwahl: 0900…, 0180…, 0137…).
- Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.
- Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches.
- Fragen Sie den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt und was genau Sie gewonnen haben. Notieren sie sich seine Antworten.
- Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
- Sichern Sie sich ab, indem Sie einen angeblichen Vertragsabschluss widerrufen und wegen arglistiger Täuschung anfechten. Verbraucherzentralen bieten dazu Musterschreiben an. Diese gibt es in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen sowie im Internet (www.verbraucherzentrale.de).
- Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat Ihre Kontoauszüge und Ihre Telefonrechnung.
- Lassen Sie unberechtigte Abbuchungen von Ihrer Bank oder Sparkasse rückgängig machen. Abbuchungen können Sie innerhalb einer bestimmten Frist problemlos widersprechen. Wenden Sie sich zudem unverzüglich an Ihren Bankberater.
- Teilen Sie Ihrem Telefonanbieter schnellstmöglich mit, welche Forderung unberechtigt ist. Dieser hat dann eventuell noch die Möglichkeit, nur den berechtigten Teil des Rechnungsbetrags einzuziehen. Ist bereits eine Abbuchung über den gesamten Betrag erfolgt, sollten Sie dieser bei Ihrem Geldinstitut widersprechen und dann nur den berechtigten Teil der Telefonrechnung begleichen.
- Unberechtigte Lastschrifteinzüge können den Tatbestand des Betrugs gemäß § 263 Strafgesetzbuch erfüllen. Erstatten Sie im Zweifel Anzeige bei der Polizei.
Trick 9: Der Haustür-Betrug
Diebstahl, das Anbieten von spontanen Handwerkerleistungen oder vermeintlichen Schnäppchen, um eine Unterschrift unter einen Vertrag zu erhalten, ist zumeist das Ziel von Betrügern an der Haustür.
Betrüger an der Haustür haben zumeist das Ziel, in die Wohnung ihrer Opfer zu gelangen, um dort nach Bargeld, Schmuck oder anderen Wertsachen zu suchen. Dazu geben sie sich als Hilfsbedürftige, Handwerker, Mitarbeiter der Stadtwerke oder aber auch als Amtsperson aus, beispielsweise Polizist.
Andere Betrüger bieten ihren Opfern Haustürgeschäfte an, beispielsweise spontane Handwerkerleistungen, oder versuchen sie, zum Abschluss eines Abonnements oder einer Spende zu drängen.
Ihre Opfer sind häufig Senioren und Seniorinnen, da diese tagsüber meistens zuhause sind.
Haustürbetrüger, die es auf die Wertsachen ihrer Opfer abgesehen haben, verschaffen sich unter einem Vorwand Zutritt zu deren Wohnung, zum Beispiel in dem sie um ein Glas Wasser, etwas zum Schreiben oder die Toilettennutzung bitten, oder ihre Opfer auf einen vermeintlichen Wasserrohrbruch hinweisen, der schnell behoben werden müsse. Ist die Tür dann nicht vollständig geschlossen, kann eine zweite Person unbemerkt eintreten und die Räume nach Wertsachen durchsuchen.
Die oftmals schauspielerisch begabten Eindringlinge verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen. So treten sie in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als Hilfsbedürftiger, mal als Handwerker in Arbeitskleidung, mal als seriös gekleideter Geschäftsmann, oder sogar als angebliche Amtsperson, zum Beispiel als Polizeibeamter, aus.
Bei einer anderen Variante des Haustürbetrugs sprechen die Betrüger nicht einmal mehr persönlich vor, sondern werfen namentlich ausgefüllte „Benachrichtigungen“ in die Briefkästen ihrer Opfer: Weil angeblich niemand angetroffen wurde, sollen diese dann „zur Vereinbarung eines Gesprächstermins in Ihrer Angelegenheit“ oder „zur Abholung Ihres Pakets“ eine kostenintensive Telefonnummer anrufen.
- Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
- Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
- Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
- Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken Ihnen nie „Geldwechsler“ oder „Falschgeld-Prüfer“ ins Haus. Verständigen Sie über das Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei.
- Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke.
- Nehmen Sie für Nachbarn nichts ohne deren ausdrückliche Ankündigung entgegen, zum Beispiel Nachnahmesendungen oder Lieferungen gegen Zahlung.
- Geben Sie keine Unterschrift für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen.
- Wechseln Sie niemals Geld an der Haustür. Sie könnten beispielsweise durch Falschgeld betrogen werden.
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Quellen:
-
Der Schockanruf
-
Die Paketmasche
-
Der Anruf von Microsoft
-
Der Enkeltrick
-
Der falsche Polizeibeamte
-
Der Corona-Betrug
-
Die Tierverkäufe via Internet
-
Die falschen Gewinnversprechen
-
Der Haustür-Betrug
Artikelbild: Shutterstock / Von Stockimo
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