Die Behauptung
Das Schreiben der vermeintlichen „Antifa UG“ soll beweisen, dass Mitglieder einer organisierten Gruppe gezielt AfD-Stimmen manipulieren. Es enthält eine Vergütungstabelle für Einsätze am Wahlsonntag, die angeblich Zahlungen für das Verschwindenlassen oder Verändern von AfD-Stimmen vorsieht.
Unser Fazit
Das Schreiben ist eine gezielte Fälschung, die schon seit mindestens 2016 die Runde macht. In jeder Wahlperiode taucht es erneut auf, diesmal mit dem Datum für die Landtagswahl 2024. Weder existiert eine „Antifa UG“, noch die darin aufgeführten Organisationen. Zudem führen die angegebenen Adressen nicht zu einer „Antifa Holding Company“, sondern zu US-Generalkonsulaten in Deutschland. Dieses Dokument ist Teil einer andauernden Desinformationskampagne, die Wahlbetrug suggerieren soll.
Das gefälschte „Antifa UG“-Schreiben: Wiederholt auftauchende Desinformation
Seit 2016 taucht immer wieder ein Dokument auf, das vorgibt, von einer „Antifa UG (haftungsbeschränkt)“ zu stammen. Mit jedem neuen Wahlzyklus wird das Datum des angeblichen Schreibens aktualisiert, um es glaubwürdiger wirken zu lassen. Das Muster ist dabei immer dasselbe: Es wird eine angebliche Vergütung für Mitglieder der „Antifa“ dargestellt, die am Wahlsonntag aktiv AfD-Stimmen manipulieren.
Hinweis: Eine zentrale Absicht solcher Fälschungen besteht darin, gezielt rechte Wähler zu „triggern“. Indem das Narrativ verbreitet wird, linksextreme Gruppen wie die „Antifa“ würden systematisch Wahlbetrug betreiben, werden gezielt Ängste und Vorurteile geschürt. Besonders AfD-Anhänger sollen durch diese Desinformation mobilisiert und in ihrer Überzeugung bestärkt werden, dass das demokratische System gegen sie arbeitet. Diese Strategie zielt darauf ab, rechte Wählerschichten zu radikalisieren und die politische Spaltung in der Gesellschaft weiter zu vertiefen.
Auch 2024 ist das Schreiben wieder im Umlauf. Es trägt nun das Datum des 30. August 2024 und enthält das Aktenzeichen „924Wahl“. Es listet Stundenlöhne und Erfolgsprovisionen für das „Verschwindenlassen“ oder „Verändern“ von AfD-Stimmen auf. Die Höhe der Bonuszahlungen soll abhängig von den Wahlergebnissen der AfD sein – je schlechter das Ergebnis, desto höher die Auszahlung.
Das Schreiben beginnt mit:
Antifa UG (haftungsbeschränkt) Ein Unternehmen der Antifa Holding Company / VERTRAULICH!
nur für Mitarbeiter des Antifa e. V.!
Doch auch dieses Mal entlarven einfache Überprüfungen das Schreiben als plumpe Fälschung. Es handelt sich um nichts anderes als eine Neuauflage derselben Desinformationskampagne, die schon seit 2016 auf verschiedenen Plattformen verbreitet wird.
Offensichtliche Fälschung: Falsche Adressen, absurde Details
Schon ein kurzer Blick auf die im Schreiben angegebenen Adressen reicht aus, um die Fälschung zu entlarven. Diese Adressen führen zu den Standorten von US-Generalkonsulaten in Deutschland und nicht zu einer fiktiven „Antifa Holding Company“. Hier die angeblichen Standorte der „Antifa UG“ und ihre tatsächliche Nutzung:
- Alsterufer 27, 20354 Hamburg: US-Generalkonsulat Hamburg (Google-Maps)
- Clayallee 170, 14195 Berlin: US-Generalkonsulat Berlin (Google-Maps)
- Königstraße 5, 80539 München: US-Generalkonsulat München (Google-Maps)
- Giessener Str. 30, 60435 Frankfurt: US-Generalkonsulat Frankfurt (Google-Maps)
- Willi-Becker-Allee 10, 40227 Düsseldorf: US-Generalkonsulat Düsseldorf (Google-Maps)
- Wilhelm-Seyfferth-Straße 4, 04107 Leipzig: US-Generalkonsulat Leipzig (Google-Maps)
Zusätzlich ist die Stadt Leipzig in dem Schreiben mit „DDR“ gekennzeichnet – ein klarer Fehler, da die DDR seit 1990 nicht mehr existiert. Diese Art von Fehlern, gepaart mit den absichtlich provokanten Codes wie „11“ für die antifaschistische Aktion oder „1312“ (bekannt als Code für „ACAB“ – All Cops Are Bastards), ist ein typisches Merkmal solcher Fälschungen. Sie dienen dazu, politische Gegner in Misskredit zu bringen und politische Spannungen zu schüren.
Wiederkehrende Muster: Desinformation im Wahlkampf
Seit dem ersten Auftauchen des „Antifa UG“-Schreibens im Jahr 2016 wurde das Dokument immer wieder leicht angepasst und neu verbreitet. Vor jeder großen Wahl – sei es die Bundestagswahl, Landtagswahlen oder Europawahlen – taucht diese Fälschung erneut auf, jedes Mal mit aktualisiertem Datum und leicht veränderten Details, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Dabei bleibt die Botschaft unverändert: Es soll der Eindruck entstehen, dass eine linksextreme Gruppe aktiv daran arbeitet, die AfD zu sabotieren und Wahlen zu manipulieren.
Diese Methode der Desinformation hat zum Ziel, Misstrauen in die Demokratie zu säen und politische Lager zu polarisieren. Der kontinuierliche Einsatz solcher Fälschungen zeigt, wie perfide und hartnäckig solche Kampagnen betrieben werden.
Fragen und Antworten zum „Antifa UG“-Schreiben
Frage 1: Ist das Schreiben der „Antifa UG“ echt?
Antwort: Nein, das Schreiben ist eine Fälschung. Es kursiert seit 2016 immer wieder und wird regelmäßig mit neuen Daten aktualisiert.
Frage 2: Existiert die „Antifa UG“ wirklich?
Antwort: Nein, weder die „Antifa UG“ noch die „Antifa Holding Company“ existieren. Es handelt sich um frei erfundene Organisationen.
Frage 3: Was sagen die im Schreiben genannten Adressen aus?
Antwort: Die Adressen führen zu US-Generalkonsulaten in Deutschland und haben nichts mit einer angeblichen Antifa-Organisation zu tun.
Frage 4: Warum wird das Schreiben immer wieder verbreitet?
Antwort: Es handelt sich um eine gezielte Desinformationskampagne, die dazu dient, politische Gegner zu diffamieren und Misstrauen gegenüber demokratischen Prozessen zu fördern.
Frage 5: Wie erkennt man solche Fälschungen?
Antwort: Fälschungen wie diese enthalten oft auffällige Fehler – falsche Adressen, absurd klingende Inhalte oder Codes, die auf extremistische Botschaften hinweisen. Einfache Recherchen oder das Prüfen offizieller Quellen helfen dabei, solche Fälschungen zu entlarven.
Fazit zum „Antifa UG“-Schreiben
Das „Antifa UG“-Schreiben ist eine wiederkehrende Fälschung, die seit mindestens 2016 kursiert und mit jeder Wahl neu auftaucht. Das Muster ist dabei immer dasselbe: Es wird eine erfundene Organisation konstruiert, die angeblich gezielt Wahlbetrug betreibt. Trotz der ständigen Aktualisierung des Datums und kleinerer Details bleibt die Fälschung leicht zu entlarven. Die im Dokument genannten Adressen führen nicht zu einer „Antifa Holding Company“, sondern zu US-Generalkonsulaten.
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