Im Grunde hat sich eine Warnung vor betrügerischen Mails schon an dieser Stelle erledigt, denn allein der Betreff einer Mail kann schön Bände sprechen.

Mimikama: Warnung

Und eine dieser wahnsinnig aufschlussreichen Betreffzeilen, welche schon mit großen Warnleuchten und Lautsprechern förmlich “ich bin Phishing” ruft lautet: “Wichtige Mitteilung”

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Die E-Mail lautet im Klartext:

Datum
06. Dezember 2015

Guten Tag Jessica […]

Bei einer routinemässigen Sicherheitsprüfung haben wir Unregelmässigkeiten mit Ihren PayPal Account festgestellt. Sie können ihren Account zurzeit nur eingeschränkt nutzen.
Um ihr Konto wieder uneingeschränkt nutzen zu können und frei über Ihr PayPal-Guthaben verfügen zu können, ist ein Abgleich Ihrer persönlichen Daten notwendig. Nach Erfolgreichem Abgleich, können sie Ihr Kundenkonto wieder in vollem Umfang nutzen. Um einer erneuten Einschränkung zu entgehen, beachten Sie bitte folgende Verhaltensregeln:

  • Geben sie Ihre Daten nicht an Dritte weiter
  • Nutzen sie für den Zugriff auf PayPal möglichst immer die selben Geräte

Um die Verifizierung ihrer duchzuführen besuchen sie bitte folgenden Link:

Zur PayPal-Site

Viele Grüße,
Ihr PayPal Service

Optisch und in ihrer Striktur ist die E-Mail recht stimmig, ein paar kleine Schwächen in der Rechtschreibung weisen schon darauf hin, dass hier Betrüger am Werke sind. Ein großer Gefahrenpunkt in dieser Mail ist jedoch die korrekte und persönliche Anrede mit Vor- und Zunamen.


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Ziel dieser E-Mail: der Empfänger soll den Link “zur PayPal-Site” anklicken.

Phishing

Hinter diesem Link wartet jedoch eine von Betrügern erstellte Webseite. Eine aktualisierte Schutzsoftware zeigt recht schnell eine entsprechende Warnung:

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Ohne Softwarewarnung kommt man direkt auf eine gefälschte  Seite, welche sich als PayPal Login ausgibt. Ein Blick in die Adresszeile des Browsers zeigt, dass man hier versucht hat, mit der Adresse “paypal.de-checkinfokunden.eu/kunden” eine authentisch wirkende Adresse nachzubauen, die dem Besucher eine Scheinsicherheit vermitteln soll.

Die Adresszeile verrät jedoch auch: es liegt keine gesicherte HTTPS Verbindung vor. Daher warnen wir davor auf dieser Seite Daten einzugeben.

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In einem ersten Schritt werden die normalen Logindaten abgefragt. In den Folgeschritten dann persönliche, sowie Adressdaten abgefragt, zum Abschluss auch sensible Bankdaten.

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Daher nochmal deutlich: bitte unter keinen Umständen auf diesen Seiten gültige Daten eingeben!

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

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