Der Müll der Flüchtlinge.
Autor: Tom Wannenmacher
Jeden Tag bekommen wir etliche Fotos, die auf Facebook gepostet werden, zur Prüfung vorgelegt. Zu sehen der angeblichen Müll der Flüchtlinge.
Solche Fotos werden sehr gerne von gewissen Seiten verwendet um Hetze zu betreiben. Hier eine Recherche zu tätigen bzw. die Original-Bilder zu finden erweist sich nicht immer sehr einfach. Hier ein Beispiel so eines Hetzfotos inkl. Richtigstellung auf Facebook. Zu sehen war hier der angebliche Müll von Flüchtlinge im Jahre 2015.
Jedoch stimmt das nicht, denn hierbei handelt es sich um eine Illegale Mülldeponie in Debrecen (Ungarn) Jahre 2012
Aber an dieser Stelle möchten wir auf einen Statusbeitrag auf Facebook verweisen, der eigentlich alles aussagt. Und diesen Beitrag dürfen wir an dieser Stelle bringen.
Vielen Dank an Liliane Bauer, die uns diesen Statusbeitrag für unseren Artikel zur Verfügung gestellt hat.
Was ich heute hier lese und sehe, empört mich zutiefst.
Haufenweise werden Bilder von Müllbergen, die Flüchtlinge überließen gepostet und entsprechend kommentiert.
UND JA, dies entspricht auch den Tatsachen!!!! Diesmal keine Fake-Fotos. Ich habe diese gesehen und diese auch weggeräumt.
Die Grenze in Nickelsdorf sah und sieht wahrscheinlich immer noch aus wie nach einem Tornado. Die Erstaufnahmezentren sahen wie Sau aus.
Warum wohl???
Die Menschen waren auf der Flucht. In der Nacht und im Morgengrauen kamen sie über die Grenze. Es war dunkel. Es hat geregnet. Alle waren erschöpft und durchnässt. Man hat sie mit trockener Kleidung und Decken versorgt.
Die nasse Kleidung blieb dann liegen. Lebensmittel und Wasser wurden verteilt. Es waren keine Mistkübel an jeder Ecke. Es war keine Zeit für Mülltrennung.
Tausende Menschen wurden chaotisch wie am Fließband aus den Bussen in die Busse „umgepackt“. Hunderte marschierten zu Fuß in Schlapfen und Sandalen. Man hat Ihnen Wasserflaschen und Essen gereicht. Entlang der Autobahn und Straßen waren keine Mistkübel aufgestellt. Sie hielten ihre Kinder fest und nicht die geleerten Wasserflaschen.
In den Erstaufnahmezentren waren auch keine Mistkübel. Jeder Quadratzentimeter wurde für Klappbetten und Matratzen benötigt.
Draußen am Gelände standen übervolle Container. Um die herum knöchelhoch Regenwasser am ganzen Gelände.
Wer nicht zu müde war, bediente sich an den Kleiderspenden, zog sich um und versuchte in der übervollen Halle zwischen dem ganzen Chaos zu schlafen. Manche waren sogar dazu zu erschöpft. Dann kamen die Busse, die sie „abtransportierten“. Es ging alles so schnell. Vieles blieb dann liegen. Nasse Kleidung, Essensreste, leere Plastikflaschen. Berge von Müll.
Die Helfer vor Ort fragten nicht warum. Schnappten einfach die sehr spärlichen Besen und Müllsäcke und räumten für die nächsten ankommenden den Müll weg. Wir nannten das „Wiederaufbau“.
Manager, Ärzte, Hausfrauen, Jung und Alt. So selbstverständlich.
Ich bin froh, dass auch Bilder von „Hinterlassenschaften“ nach Festivals und Veranstaltungen gepostet werden.
Da waren die Teilnehmer weder auf der Flucht und die ignorierten Mistkübel im Eintrittspreis inkludiert. Bitte zuerst NACHDENKEN, bevor solche Bilder der „Verwüstung“ weitergeteilt und kommentiert werden.
Beispiel des Rock-Festivals “Nova-Rock” im Jahre 2015
Quelle und Verweis: ORF
Hinweis: Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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