„Durex Deutschland“ und die freche Antwort: Faktencheck!

Autor: Andre Wolf

Durex und der Fake-Account
Durex und der Fake-Account

Wenn es um Rassismus auf Social Media geht, gibt es immer wieder interessante Aussagen. Besonders spannend wird es, wenn sich auch bekannte Firmen in die Diskussion einschalten.

Dabei werden Firmen häufig umjubelt, die ein klares Statement abgeben und sich gegen Rassismus stellen. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie dies im Falle von „Durex Deutschland“ aussieht. Gleichzeit werden dadurch auch zwei Probleme sichtbar.

Problem 1: Anhand des Tweets von „Durex Deutschland“ wird deutlich, wie gerne man einen Fake in Kauf nimmt, wenn er der eigenen Position entspricht, bzw. wenn er zur Verstärkung der eigenen Position verhilft. Dieses Phänomen ist politisch unabhängig und gilt augenscheinlich auf allen Seiten.

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Denn wenn man prüft: Die folgende Antwort von „Durex Deutschland“, die so frech fröhlich daherkommt und in Form eines Screenshots auf Facebook und Twitter verteilt wird, stammt von einem Fake-Account:

Durex Deutschland Fake-Account

Es handelt sich hierbei nicht um den offiziellen Account des Kondomherstellers Durex, sondern um einen mittlerweile gelöschten Account eines unbekannten Betreibers (siehe hier).

Doch abgesehen davon, dass dieser Account ein Fake ist, wird tatsächlich vielerorts die Antwort gefeiert. Und an jenen Stellen, wo der Fake nicht bemerkt wurde, entsprechend auch die genannte Firma, was unweigerlich zu Problem 2 führt:

Ob Durex oder jemand anderes: Das virale Werbepotenzial

Ohne an dieser Stelle zu weit in die Tiefe zu gehen, kann man ein besonderes Marketingformat aus dieser Konstellation beschreiben. Es ist die Mischung aus News, Hetze und angeschlossener Werbung.

Anhand des Beispiels und den daraus resultierenden Reaktionen des oben gezeigten Verlaufs lässt sich wunderbar der Marketingverlauf zeigen:

  1. Ein Social Media Account postet eine Meldung, die mit einer hohen Gewissheit Hasskommentare hervorruft.
  2. Es entstehen tatsächlich Hasskommentare (mittlerweile unweigerlich).
  3. Ein Firmenaccount kontert diesen Kommentar „moralisch richtig“ mit Witz und Wortspiel und entscheidet die Runde für sich.

Das Resultat ist am Ende klar: Aus dieser Situation entstehen (ob inszeniert oder zufällig) Screenshots. Diese Screenshots gehen viral und installieren ein Saubermann-Image der antwortenden Firma.

Hätte hinter dem Durex-Account also wirklich Durex gesteckt, dann hätte die Firma auf Social Media zumindest damit profitiert. Es wäre nicht das erste Mal, dass Screenshots auf Social Media geteilt werden, in denen sich Firmen klar gegen Rassismus positionieren und durch ausgefeilte Antworten in den Kommentaren auffallen.

Wer hätte beispielsweise je einen Zipfelmann gekauft, wenn Penny nicht in den letzten Jahren durch provokatives Social Media Marketing den Zipfelmann zu einem Produkt gegen Rassismus geprägt hätte? Wir haben bereits vor zwei Jahren dieses Phänomen beschrieben (vergleiche).

Beobachten wir das Ganze einfach weiter und beobachten wir vor allem unser daraus resultierende Kaufverhalten, denn kaufen wir durch diese Viralität am Ende gar nur noch die „moralisch richtigen“ Produkte?

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