Die Behauptung

In einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, wird behauptet, ein Mann aus Deutschland habe grundlos mehrere Frauen auf einem Bahnsteig angegriffen. Der Täter sei ein Flüchtling, der „deutsche Bürger und Steuerzahler“ angreife.

Unser Fazit

Die Behauptung ist falsch. Der Vorfall ereignete sich im Februar 2024 in der Metrostation Camp de l’Arpa in Barcelona, Spanien. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet.


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Wie kann es sein, dass ein Vorfall in Barcelona einer deutschen U-Bahn zugeschrieben wird?

Gerüchte / Behauptungen

Auf Facebook und anderen sozialen Medien wird der Screenshot eines X-Posts verbreitet, in dem behauptet wird, ein Flüchtling habe in Deutschland mehrere Frauen angegriffen. Das Video zeigt einen Mann, der auf einem Bahnsteig läuft und Frauen angreift, wobei eine der Frauen zu Boden fällt und der Täter von mehreren Personen verfolgt wird. Der Beitrag erweckt den Eindruck, dass sich der Vorfall in Deutschland ereignet hat und es sich bei dem Täter um einen Flüchtling handelt.

Eine Metrostation in Barcelona, an der der Angriff auf Frauen stattfand. Screenshot des fraglichen Posts auf Facebook (hier archiviert)
Screenshot des fraglichen Posts auf Facebook (hier archiviert)
Eine Metrostation in Barcelona, an der der Angriff auf Frauen stattfand. Screenshot des ursprünglichen (inzwischen gelöschten) Posts auf X (hier archiviert)
Screenshot des ursprünglichen (inzwischen gelöschten) Posts auf X (hier archiviert)

Bewertung

Diese Aussage ist falsch. Der Vorfall ereignete sich nicht in Deutschland, sondern im spanischen Barcelona. Es gibt keine Hinweise darauf, dass es sich bei dem Täter um einen Flüchtling handelt.

Die Fakten

  • Am Morgen des 9. Februar 2024 kam es in der Metrostation Camp de l’Arpa in Barcelona zu einem Übergriff auf mehrere Frauen. Das Video, das den Angriff zeigt, wurde in den sozialen Medien weit verbreitet und erregte großes Aufsehen.
  • Eine Bildrecherche bestätigt, dass es sich bei der im Video gezeigten U-Bahn-Station um Camp de l’Arpa handelt. Die markanten blauen Schilder und die gelbe Notrufsäule sind auf dem Video deutlich zu erkennen. Weitere Fotos und Videos der Haltestelle bestätigen die Authentizität der Szene.
  • Die Polizei in Barcelona nahm den mutmaßlichen Täter am Abend des 9. Februar fest und sucht nach weiteren Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben. Der Täter hatte es offenbar gezielt auf Frauen abgesehen. Wenige Tage später fand eine Solidaritätskundgebung mit den angegriffenen Frauen statt, an der Hunderte von Menschen teilnahmen.
  • Der Post auf X, der als Grundlage für die Falschmeldung diente, spricht von einer „Fachkraft“, ein abwertender und sarkastischer Begriff aus dem rechten und rechtsextremen Milieu für Migranten oder Flüchtlinge. Die Hashtags „Migranten“ und „Flüchtlinge“ verstärken diese Falschinformation. Es gibt jedoch keine Bestätigung, dass es sich bei dem Angreifer um einen Migranten handelt.

Weitere Informationen

Diese Art der Desinformation nutzt gezielt emotionale Themen wie Gewalt und Migration, um Ängste und Ressentiments in der Gesellschaft zu schüren. Solche Behauptungen basieren oft auf realen Vorfällen, die dann verzerrt und in einen falschen Kontext gestellt werden, um eine bestimmte Agenda zu unterstützen.

Falsche Behauptungen und Videos können in sozialen Medien leicht viral gehen, da sie starke Emotionen wecken und oft nicht hinterfragt werden. Es ist wichtig, solche Inhalte kritisch zu hinterfragen und nach verlässlichen Quellen zu suchen, bevor man sie weiterverbreitet.

Fazit

Der Angriff auf Frauen in der Metrostation Camp de l’Arpa in Barcelona wurde fälschlicherweise als Angriff in Deutschland dargestellt. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und es gibt keine Hinweise darauf, dass es sich um einen Flüchtling handelt. Solche Fehlinformationen untergraben das Vertrauen in wahre Nachrichten und fördern negative Vorurteile gegenüber Migranten und Flüchtlingen.

Quelle: dpa

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)