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Auf Facebook werden zur Zeit Gewinnspiele zu Freikarten für verschiedene Freizeitparks geteilt. So auch für den Heidepark.
Doch einen Gewinn sehen die Teilnehmenden nicht, denn hier geht es in erster Linie um Daten.
So sieht das Gewinnspiel auf Facebook aus:
Vom Design her ähnelt dieses den Gewinnspielen zu Phantasialand und Legoland – Zufall?
Wohl kaum, denn bis auf das Logo sind die folgenden Schritte ebenfalls ident zu den anderen beiden Gewinnspielen. Folgt man dem Link, gelangt man zu der bereits bekannten Fragerunde:
Diese Fragerunde soll den Charakter eines Gewinnspiels unterstützen. Die insgesamt 3 Fragen sind belangloser Natur. Am Ende erhält man folgendes Ergebnis:
Hingegen im Text von 2 kostenlosen Tickets die Rede ist, haben wir am Ende 4 Freikarten gewonnen! Sehr schön!
Bleiben nur mehr zwei Schritte übrig, um unseren vermeintlichen Gewinn endgültig einzustreichen:
Teilen und Liken – so entstehen die Links, die wir schlussendlich in Facebook sehen und als Gewinnspielköder fungieren, um weitere Nutzer zum klicken zu animieren.
Diese Art der Gewinnspiele ist nicht neu, denn nicht nur in den letzten Wochen sind eine Vielzahl von Gewinnversprechen für Freizeitparks negativ aufgefallen. Der Köder ist dabei der virale Einstieg in den oben gezeigten Ablauf.
Im Grunde stellt er lediglich eine Brücke zum eigentlich Ziel der Gewinnspielersteller dar.
Diese Brücke ist letztendlich auch eine illegale Komponente, da die gegebenen Versprechen nicht eingehalten werden und der Aufbau sowie die Darstellung sich geschützter grafischer Elemente bedient. Das Corporate Design bestehender Firmen und deren Produkte werden gnadenlos ausgenutzt, auf der Brücke gibt man sich auch gerne als die dargestellte Firma aus.
Und so endet der „Heidepark“:
In unserem Testlauf endet das Gewinnspiel mit einem sich immerfort drehenden “Rad”. Auch nachdem man auf Liken und Teilen geklickt hatte.
Im Falle des Gewinnspiels zu Freikarten für Phantasialand wurde man im dritten Schritt auf ein sogenanntes Affiliate-Programm verlinkt. Man verlässt die Brücke über einen Link, der einen Partnercode beinhaltet, welcher zu einem Provisionsprogramm gehört. Es handelt sich hierbei um ein Affiliate, welches nach Möglichkeit inhaltlich mit dem in der Brücke verlaufenen Fake-Gewinnspiel korreliert. Wir nennen diese abschließende Verlinkung den Ausgang. In unserem Testdurchlauf wurde hier widersprüchlicherweise auf ein Provisionsmodell mit einem möglichen Gewinn für das Belantis in Leipzig verlinkt.
Merke: Der Ausgang selbst, also die Affiliates, auf die verlinkt wird, ist nicht illegal! Es handelt sich dabei um Geschäftsmodelle, bei denen der jeweilige Anbieter solcher Programme seine Vertriebspartner durch Provisionen vergütet. Diese Vertriebspartner werden vom Anbieter durch einen Identifikationscode erkannt, so dass jeder neu registrierte Teilnehmer an dem Affiliate Gewinnspiel auch dem Vertriebspartner zugeordnet werden kann.
Derjenige, der die Brücke gestaltet, entscheidet übrigens beliebig, welches Partnerprogramm er als Ausgang benutzt. Häufig finden wir auch Systeme vor, welche die Herkunft und die Geräteangaben des Teilnehmers auslesen und somit spezifisch auf unterschiedliche Provisionsprogramme leiten. Daher kann man nie eindeutig sagen, welches Provisionsprogramm am Ende aufgerufen wird, im schlimmsten Fall landet man auf dubiosen WAP-Billing Geschichten oder undurchsichtigen Abo-Serviceleistungen.
Ergebnis:
Das Versprechen, Freikarten für den Heidepark zu bekommen endet damit, dass wir keinen Gewinn erhalten. Es kann auch passieren, dass man zu einem Affiliate-Programm weitergeleitet wird.
Wer also diese Art von Nachrichten empfängt, kann sie gekonnt ignorieren, denn Freikarten gibt es hier nicht zu gewinnen!
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