Tierquäleren sind leider nur selten ein Fake. Auch jener Artikel über einen mißhandelten Hund, zu dem wir Anfragen bekamen, ist wahr. Problem nur: Es ist nicht aktuell.

Konkret handelt es sich um einen Artikel der Seite „Newsner“:

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

„Ein unglaublicher Akt der Tierquälerei traf den hilflosen Hund namens Baron, dessen Nase, Ohren und Schwanz abgeschnitten wurde. Bitte teilt diesen Beitrag, wenn ihr der Meinung seid, dass dieser Tierquäler NICHT ungestraft davonkommen darf!“

Die Geschichte ist wahr…

Tatsächlich wurde der Rottweiler-Mischling, welcher den Namen „Baron“ bekam, von Shane Fitts in Detroit aufgefunden. Der Hund sprang in sein Auto ud rollte sich neben ihm zusammen, legte den Kopf in Fitts‘ Hand. Da Fitts den Hund nicht bei sich Zuhause aufnehmen konnte, übergab er Baron dem „Mackey Center for Animal Care“ in Detroit.
Dort sahen sich Tieräztre den Hund an und stellten fest, dass er etwa 8 Jahre alt ist und wahrscheinlich aufgrund der sauberen Schnitte wahrscheinlich von mehreren Personen mißhandelt wurde. Zudem gaben sie der Polizei den Hinweis, dass die braune Fellfarbe des Tieres eher ungewöhnlich für einen Rottweiler sei, was ein Hinweis auf den oder die ehemaligen Besitzer sein könnte.

…aber alt.

Diese Geschichte ist allerdings nicht so aktuell, wie es „Newsner“ darstellt.

  • Schon wieder wurde ein Hund brutal angegriffen„, schreibt Newsner, allerdings geschah das Ganze bereits im Januar 2017.
  • Die Michigan Humane Society bietet jetzt 2.500 Dollar„. „Jetzt“ bezieht sich allerdings ebenfalls auf den Januar 2017, im März 2017 wurde durch Spenden die Belohnung bereits auf 40.000 Dollar erhöht. Die Spenden wurden dazu verwendet, um „Baron“ zu operieren, der Rest des Geldes wurde als Belohnung zur Ergreifung des oder der Täter ausgesetzt.
  • …und bekommt hoffentlich ein liebevolles Zuhause“ ist ebenfalls veraltet. Bereits im März 2017 wurde er adoptiert.

Fazit

Die Geschichte um den mißhandelten Rottweiler namens „Baron“ ist echt, aber alt. Die Seite „Newsner“ verbreitet keine Fakes, nutzt aber alte Artikel, oftmals mit dem Vermerk „Teilt das, wenn ihr…„, um größere Verbreitung auf Facebook zu finden und ein unbewusstes Schuldbewusstsein zu wecken á la „Wer das nicht teilt, ist kein Tierfreund“.

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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)