In satira veritas – Das Märchen von der Integrationssteuer

Autor: Ralf Nowotny

Wenn es im Internet steht, muss es wahr sein. Und wenn es dann auch noch auf einem Bild im Internet steht (einem BILD!), dann muss es sogar doppelt wahr sein.

Anscheinend ist aber für viele Leute sogar ein wenig Text auf einem Bild schon zu viel zu lesen, anders können wir uns nicht die Aufregung um jenes Meme erklären.

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„Eine Diskussion zwecks Einführung einer Integrationssteuer ist dringend nötig, wenn wir weiterhin Solidarität zeigen wollen“

So wird dort augenscheinlich Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, live in einem Gespräch auf Phoenix zitiert. Davon sind natürlich viele gar nicht begeistert, was sich in den Kommentaren widerspiegelt:

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Integrationssteuer?

Tatsächlich schlugen einzelne (!) Politiker 2010/2011 eine solche Steuer vor, so wollten SPD-Politiker jene Steuer von allen Deutschen, die NPD wollte sie nur von den Migranten, die Grünen wollten sie von allen. Daraus geworden ist nichts, die Diskussion darüber verlief schnell im Sande.

Was ist also dran an jenem Zitat?

Dazu müssen wir uns das Bild genauer ansehen. Erinnert ihr euch, wie wir am Anfang andeuteten, dass man den ganzen Text auf dem Bild lesen sollte? Wir machen das jetzt mal für euch und fahren mit der Lupe über das Bild:

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„in satira veritas

by uwe ostertag“

Auf deutsch: In der Satire liegt die Wahrheit.

Da sollte einem doch schon ein Licht aufgehen, dass da etwas nicht koscher ist. Jedoch wer ist Uwe Ostertag?

Beruf: Internet-Troll

Uwe Ostertag ist kein Unbekannter, sondern ein sehr bekannter Troll mit eigener Homepage, auf der er seine satirischen und sarkastischen Bildwerke veröffentlicht. Er weist selbst darauf hin, dass der Wahrheitsgehalt der Seite auf Satire beruht und er keine Verantwortung für den Leser übernimmt.

Wer mehr über Ostertag und seine Intensionen erfahren möchte, dem sei jenes lesenswerte Interview in der FAZ empfohlen: „Hass im Netz – Ich bin der Troll“

Fazit:

Ein Troll konnte durch ein beliebiges Bild + erfundenem Zitat beweisen, dass sehr viele Menschen nur etwas lesen, wenn es groß geschrieben ist. Man kann sogar mitten im Bild darauf hinweisen, dass es Satire ist, sogar mit Namen des Urhebers, es wird trotzdem überlesen. Denn sich über die deutsche Flüchtlingspolitik aufzuregen macht vielleicht auch halbblind oder satire-resistent. Uwe Ostertag hat damit genau das erreicht, was er sicherlich auch bezwecken wollte: Es wird sich künstlich aufgeregt.

Satire muss auch mal weh tun. Ziel erreicht. Und zugleich viele oberflächliche Leser blamiert, die das Bild teilen und teilweise mit Hasstiraden kommentieren.

Autor: Ralf, mimikama.org

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