Instagram und Facebook ändern Richtlinien für Nacktfotos
Dein Beitrag hilft Mimikama beim Faktencheck: Unterstütze uns via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon. Deine Hilfe zählt, um Fakten zu klären und Verlässlichkeit zu sichern. Unterstütze jetzt und mach den Unterschied! ❤️ Danke
Die Löschung einiger Bilder eines fülligen Instagram-Models führten zu einer Diskussion – und nun zu Änderungen der Richtlinien.
Im August wurde die Facebook-Tochter Instagram beschuldigt, Fotos des fülligen Instagram-Models Nyome Nicholas-Williams unberechtigterweise gelöscht zu haben. Aufgrund der seitdem schwelenden Diskussion wollen Instagram und Facebook ihre Richtlinien ändern.
Der Auslöser
Nicholas-Williams ist schwarz, dicker als die Durchschnittsfrau und zeigt sich auf Instagram auf mehreren Fotos halbnackt, jedoch nicht auf obszöne Art und Weise, sondern immer dezenter und als Ausdruck ihres körperlichen Selbstbewusstseins.
Nun ist es aber so eine Sache mit Nacktheit auf Instagram und Facebook: Sie wird von dem Konzern nicht gerne gesehen – insbesondere da Instagram ein Mindestalter von 13 Jahren verlangt. Da sind dann ohnehin viele Bilder diverser Accounts eher grenzwertig.
Und dann gibt es noch den berühmten Algorithmus und die Meldefunktion, von denen nur Facebook weiß, wie sie genau ablaufen. Ab wann werden Bilder automatisch gelöscht? Wieviele Menschen müssen ein Bild gemeldet haben? Wie wird dann über eine Löschung entschieden?
Aufgrund so vieler offener Fragen kann es dann auch zu Vorwürfen kommen, von denen man nicht wirklich weiß, ob sie nun gerechtfertigt sind oder nicht. Wie eben jener Vorwurf von Nicholas-Williams: Ihre Bilder seien gelöscht worden, weil sie dick und schwarz sei.
Der Protest
Dies führte zu einer Kontroverse und schlussendlich zu dem Hashtag #iwanttoseenyome, der dazu genutzt wird, Bilder von Nicholas-Williams großflächig auf Instagram zu verbreiten.
Instagram wird dabei vorgeworfen, heuchlerisch und rassistisch zu agieren, da es ja auch eine Vielzahl von Bildern mit schlanken, hellhäutigen Frauen auf der Plattform gebe, die nicht gelöscht werden würden, jedoch „eine fette schwarze Frau, die ihren Körper feiert, verboten ist“, so das Instagram-Model.
Die Diskussion
Das Unternehmen bestritt, dass Nicholas-Williams rassistisch diskriminiert worden sei, bestätigte jedoch, dass deren frühere Regelung bezüglich „Boob Squeezing“ dazu geführt habe, dass ihre Fotos entfernt wurden.
Ein Instagram-Sprecher erläutert gegenüber The Guardian: „Wir erlauben kein „Brustquetschen“, weil es am häufigsten mit Pornographie in Verbindung gebracht werden kann“. In der Tat ist „Boob Squeezing“ eine eigene Kategorie auf einer Vielzahl einschlägiger Seiten (auf die wir hier selbstverständlich nicht verlinken).
Die Fotografin der Bilder, Alexandra Cameron, widerspricht dieser Aussage in Bezug auf ihre Bilder von Nicholas-Williams:
„Es gibt mehr Fleisch zu halten oder den Arm drum zu halten, wenn Sie größere Brüste haben. Es gab keine Andeutung von pornografischem Quetschen – in meinen Fotos geht es ausdrücklich um den weiblichen Blick und darum, Frauen zu ermutigen.“
[mk_ad]
Instagram lenkt ein
Die Betreiber der Plattform sahen daraufhin ein, dass das Model auf den Fotos „ihre Brüste … [in] den Bildern hielt, die Eigenliebe und Körperakzeptanz demonstrieren sollten.“
„Als wir das genauer untersuchten, stellten wir fest, dass es sich um einen Fall handelte, in dem unsere Richtlinie zum Brustquetschen nicht korrekt angewendet wurde. Die Anhörung von Nyomes Feedback half uns zu verstehen, wo diese Richtlinie nicht richtig umgesetzt wurde und wie wir sie verfeinern können.“
Die genauer definierten Richtlinien sollen in Kürze auf Instagram und Facebook in Kraft treten.
Quelle: The Guardian
Artikelbild: Instagram curvynyome
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Sind Sie besorgt über Falschinformationen im Internet? Mimikama setzt sich für ein faktenbasiertes und sicheres Internet ein. Ihre Unterstützung ermöglicht es uns, weiterhin Qualität und Echtheit im Netz zu gewährleisten. Bitte unterstützen Sie und helfen Sie uns, ein vertrauenswürdiges digitales Umfeld zu schaffen. Ihre Unterstützung zählt! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.