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Zum 27 Club, ein morbider Ausdruck für Künstler, die mit 27 Jahren verstarben, gehören auch einige Sänger – und eine AI generierte nun „neue“ Songs der Verstorbenen.

Es ist schon irgendwie unheimlich, wenn man sich diverse Deepfake-Videos anschaut, aber nun gibt es sowas auch für die Ohren: Vermeintlich neue oder verschwundene Songs von längst verstorbenen Künstlern, erstellt von einer künstlichen Intelligenz.

Seit Künstler wie Curt Cobain oder Amy Winehouse verstorben sind, fragen sich die Fans, ob es nicht vielleicht noch in den Studios unveröffentlichte Werke der Sängerinnen und Sänger gibt – rohe Diamanten, vielleicht noch nicht fertig für den besten Klang abgemixt, was aber Fans egal sein dürfte: Hauptsache den Star noch einmal mit etwas Neuem hören.

Nun, zumindest kann sich nun jeder anhören, wie ein neuer Song der Künstler klingen würde, denn eine künstliche Intelligenz komponierte sie!

Cantor ex Machina

Auf dem YouTube-Kanal von „Lost Tapes of the 27 Club“ finden sich augenscheinliche Werke von Curt Cobain, Amy Winehouse, Jim Morrison und Jimi Hendrix, die unheimlich verblüffend nach den alten Werken klingen.

Hier Nirvana mit „Drowned in the Sun“:

Amy Winehouse mit „Man, I know“:

Jim Morrison mit „The roads are alive“:

Und Jimi Hendrix mit „You’re gonna kill me“:

Wie die Songs entstanden

Für das „Lost Tapes“ Projekt analysierte Googles AI-Programm „Magenta“ 20-30 Songs der Künstler, welche der AI als MIDI-Dateien gegeben wurden. Nachdem der Computer die Notenwahl, die rhythmischen Eigenheiten und die Harmonievorlieben jedes Künstlers in der MIDI-Datei untersucht hat, erstellt er neue Musik, die das Notensystem durchforsten kann, um die besten Momente auszuwählen.

Perfekt sei die AI aber nicht, 90 Prozent der produzierten Songs seien unhörbar gewesen, weswegen die Mitarbeiter des „Lost Tapes“ Projekt noch viel nachbearbeiten musste. Die Texte schrieb die AI auch nicht, sondern das Team suchte nach typischen Formulierungen in den Lyrics, um daraus einen neuen Songtext zu basteln.

Diese Lyrics wurden dann von professionellen Künstlern eingesungen, im Fall von Curt Cobain beispielsweise von Eric Hogan, dem Sänger einer Nirvana Tribute Band.

Projekt mit wichtigem Hintergrund

Diese „neuen“ Stücke entstanden jedoch nicht einfach aus Spaß, sondern wurden aus einem bestimmten Grund angefertigt: Die Werke entstanden durch die Organisation „Over the Bridge“ aus Toronto, welche Mitgliedern der Musikindustrie hilft, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben.

„Was wäre, wenn all diese Musiker, die wir lieben, psychische Unterstützung gehabt hätten? Irgendwie wird in der Musikindustrie Depression normalisiert und romantisiert. Ihre Musik wird als authentisches Leiden gesehen.“

so Sean O’Connor, der im Vorstand von Over the Bridge sitzt.

„Over The Bridge“ betreibt auch eine Facebookseite (siehe HIER), auf der Unterstützung angeboten wird, sowie Zoom-Sitzungen und Workshops, um Künstler aufzuklären und ihnen das Gefühl zu geben, weniger allein zu sein.

Fazit

Man muss nun keine Angst haben, dass eine künstliche Intelligenz die Künstler ersetzen würde, denn jedes dieser Stücke bedeutete wochenlange Arbeit für die Projekt-Mitarbeiter, einem Magenta-Techniker, einem Musikproduzenten, einem Tontechniker und den Sängern – mit einem einfachen Knopfdruck erzeugt man solche Werke nicht.

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Quelle: Rolling Stone
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