SMS von Wichimobile
Autor: Andre Wolf
Viele Smartphonenutzer klagen derzeit über eine SMS von “Wichimobile”, in der ein Rechnungsbeitrag von 6,99 € angekündigt ist.
Diese SMS weist darauf hin, dass man einen kostenpflichtigen Dienst in Anspruch genommen hätte, den man nun berechnet wird. Auf Geräten mit Prepaidkarten, welche nicht genügend Deckung haben, wird zusätzlich der Hinweis gegeben, dass bei der nächsten Aufladung die offenen Beträge eingezogen werden.
(Screenshot: Facebook)
SMS Inhalt in diesem Fall:
Ihr Guthaben reicht zur Auslieferung eines kostenpflichtigen Dienstes nicht aus. Bitte laden Sie Ihre Karte auf oder wenden sich bitte an Wichimobile.
[adrotate group=“1″]
Kein Virus, sondern ein Abo
Was hier mit 6,99 € abgerechnet werden soll, ist ein Abo. Welche Leistung man jedoch in Anspruch genommen haben soll, bleibt unklar. Eine solche SMS ist zum Beispiel ein Indiz für eine Klickfalle, wie man es sich zum Beispiel bei “WhatsApp Gold” oder den falschen Systemwarnungen einfangen kann. Wer an diesen Stellen nicht aufgepasst hat, hat ein Abo an der Backe.
Gemeinsam mit WDR Markt haben wir bereits im November 2014 auf diese undurchsichtigen Abos hingewiesen, die abrechnenden Firmen sind zwar unterschiedlich, der Trick jedoch immer recht gleich:
Eine scheinbar harmlose Einblendung auf dem Smartphone, ein schneller Klick – und plötzlich steckt man mittendrin in der Abo-Falle. Und es gibt immer wieder neue Maschen.
(Screenshot: Videohinweis auf WDR Markt)
Und dabei muss dieser Klick auch gar nicht den Hinweis tragen, dass er mit Kosten belegt ist, schwarze Schafe in der Branche verstecken ihre Klickfallen an den gemeinsten Orten:
So ist es möglich, mit einem Klick auf das gewohnte „X“ in der rechten oberen Ecke, um einen plötzlichen Banner zu schliessen, seine Daten an dubiose “Mehrwertdienste zu sendenEbenso kann dies auch mit dem normalen Klick auf ein plötzlich auftretenden Banner geschehen. Mit diesem Klick wird die eigene Telefonnummer im Hintergrund an diesen “Premiumdienst” übermittelt und das Abo abgeschlossen. Das ist natürlich so nicht wirklich legal, die dafür genutzte Technick nennt sich WAP-Billing.
WAP-Billing
Mit dem Klick auf das Feld bestätigt man nämlich einen Abovertrag, ganz ohne diesen überhaupt vorher angeboten oder dargestellt bekommen zu haben. Wie das funktioniert? Ganz einfach und legal mit WAP-Billing. Zumindest ist WAP-Billing legal, die Art und Weise, wie es hier eingesetzt wird ist mehr als zweifelhaft. An dieser Stelle verweisen wir auf unseren Bericht, in dem wir die Funktion des WAP-Billings genau erklären:
https://www.mimikama.org/allgemein/die-whatsapp-abofalle-was-genau-dahinter-steckt/
Wie nun genau Wichimobile arbeitet, ist schwer nachzuweisen. Jedoch anhand der vielen Nutzerbeschwerden kann man durchaus mutmaßen, dass auch hier mit Tricks gearbeitet wird, um Aboverträge abzuschließen.
Hereingefallen? Zahlungen wurden abgebucht?
WENN IHR IN EINE ABOFALLE GETAPPT SEID, DANN KÖNNT IHR HIER EINEN MUSTERBRIEF DER VERBRAUCHERZENTRALE NRW DOWNLOADEN UND DIE ZAHLUNG EINER UNBERECHTIGTEN FORDERUNG VERWEIGERN!
DOWNLOAD MUSTERBRIEF
SOLLTEST DU JEDOCH UNTER 18 JAHRE SEIN, DANN SOLLEN DEINE ELTERN FOLGENDEN BRIEF AN DEN JEWEILIGEN MOBILFUNKANBIETER SENDEN:
DOWNLOAD MUSTERBRIEF
Das Heilmittel: Drittanbietersperre!
Eine Drittanbietersperre schützt effektiv vor dieser Art von “Vertragsabschlüssen. Man muss dem eigenen Mobilfunkanbieter kurz mitteilen, dass auf der eigenen Nummer eine Drittanbietersperre eingerichtet werden soll. Diese Drittanbietersperre verhindert, dass Dienste von fremden Dienstleistern (unter denen auch Wichimobile fällt) via WAP-Billing von der Mobilfunkrechnung abgebucht werden können. Eine Einrichtung der Sperre ist dabei kostenlos und erfolgt auf Wunsch des Kunden. Man muss sich also selbst melden, wenn man die Sperre aktiviert haben will. Diese Sperre ist auch keine Sperre aus reiner Nettigkeit der Mobilfunkanbieter, sondern eine gesetzlich verankerte Option.
Weitere Informationen zur Drittanbietersperre in unserem Artikel “Drittanbietersperren sind wichtig!”
Bildquelle Artikelvorschau: Kostenko Maxim @ Shutterstock.com
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE