Und wieder werden “E-Mails” verkauft
Autor: Andre Wolf
“Verkaufe Emails”, so lauten abermals die Titel von unzählig empfangenen E-Mails.
Kurz eine Begriffsklärung: was in dem Betreff der Mail als “E-Mails” beschrieben ist, soll vermutlich “E-Mail Adressen” bedeuten, den E-Mails zu kaufen ist zum einen unsinnig, zum anderen wird in der Mail auch von “Adressen” geschrieben. Die aktuelle Spamwelle zeigt sich mit diesem Inhalt:
Der Inhalt dieser Mail mitsamt seinem Angebot liest sich im Klartext so:
Hallo,
Verkaufe 3 Millionen deutsche Email Adressen
500 000 t-online.de Email Adressen
500 000 gmx.de Email Adressen
500 000 web.de Email Adressen
500 000 freenet.de Email Adressen
500 000 gmail.com Email Adressen
500 000 hotmail.com Email AdressenDie Emails sind alle gültig und aktiv!
Preis 800 Euro
Falls Sie interessiert sind schicken Sie mir eine Email an [email protected][***].ru
Dies ist mittlerweile die zweite Spamwelle innerhalb von wenigen Tagen. Wir haben bereits am 08. Oktober 2015 vor einer Spamwelle gewarnt, welche gleichartigen Inhalt trug.
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Ich verkaufe Emails!
Wie schon zu dieser Spamwelle warnen wir auch diesmal vor irgendwelchen Kaufabsichten, denn wir gehen stark von Vorschussbetrug aus.
Der Vorschussbetrug ist die kriminologische Bezeichnung für eine Unterart des Betrugs in Deutschland (§ 263 Strafgesetzbuch) und Österreich (§ 146 ff. StGB). Die Empfänger werden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (vgl. Social Engineering) dazu bewegt, an Schneeballsystemen teilzunehmen oder in Erwartung zugesagter Vermittlungsprovisionen gegenüber den Absendern (den Betrügern) finanziell in Vorleistung zu treten.
Ebenso wiederholen wir an dieser Stelle nochmal die Warnung, welche auch die Verbraucherzentrale Sachsen 2014 herausgegeben hat:
Eine Million E-Mail-Adressen für 800 Euro
Verbraucherzentrale Sachsen informiert über aktuelle Spam-Masche „Email Adressen zu verkaufen“
Eine regelrechte Welle von Spam-Mails überrollte am vergangenen Wochenende die E-Mail-Briefkästen vieler Sachsen. Der Absender der Nachricht bietet E-Mail-Adressen zum Verkauf, die pro einer Million Adressen 800 Euro kosten sollen. Erschreckend ist insbesondere, dass es sich bei den genannten um E-Mail-Adressen von weit verbreiteten Anbietern wie t-online, web.de, hotmail, yahoo oder gmx.de handeln soll.
“Unabhängig davon, ob hier tatsächlich Adressen verkauft werden sollen, handelt es sich um unerlaubte Spam-E-Mails”, informiert Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen. Bei den momentan versendeten E-Mails geht es vermutlich wie bei den meisten Spams um die Sammlung weiterer Daten oder die Einbringung von Schadsoftware auf den PCs der Empfänger.
„Keinesfalls sollte man auf die E-Mail antworten, auch nicht etwa, um seinem Ärger darüber Luft zu machen“, warnt Henschler. Denn allein eine solche Antwort verschafft dem Versender die Information, dass es die Empfängeradresse tatsächlich gibt und damit die Möglichkeit, diese einmal mehr zu missbrauchen. Generell gilt außerdem, in verdächtigen E-Mails enthaltende Links niemals zu betätigen. Unverzichtbar beim Schutz vor Schadsoftware sind schließlich Virenprogramme, die jeweils auf dem aktuellsten Stand sein sollten. Wer versehentlich einen Link oder Anhang einer Phishing-Mail geöffnet hat, sollte sofort einen Virensuchlauf starten.
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