Update zu Datenleak-Ermittlungen

Autor: Andre Wolf

Artikelbild von vasabii / Shutterstock.com
Artikelbild von vasabii / Shutterstock.com

Der 20-jährige Beschuldigte hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend eingeräumt und über die eigenen Straftaten hinaus Aufklärungshilfe geleistet. Die vorläufige Festnahme wurde aufgehoben.

In seiner Vernehmung gab der Beschuldigte an, aus Verärgerung über öffentliche Äußerungen der vom Datendiebstahl betroffenen Personen gehandelt zu haben. Die sichergestellten Beweismittel, insbesondere Computer und Datenträger, werden derzeit umfassend ausgewertet.

Das teilte nun das Bundeskriminalamt auf Facebook mit.

Was geschehen ist

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt (BKA) haben in den Abendstunden des 06.01.2019 die Wohnung eines Tatverdächtigen in Mittelhessen durchsucht und diesen vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Ausspähens und der unberechtigten Veröffentlichung personenbezogener Daten von Politikern, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens wurden durch die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt, das eine Besondere Aufbauorganisation eingerichtet hatte, seit dem 04.01.2019 mit Hochdruck geführt.

Der 20-jährige deutsche Staatsangehörige steht im Verdacht, personenbezogene Daten von Politikern, Journalisten und von Personen des öffentlichen Lebens ausgespäht zu haben. Die erlangten personenbezogenen Daten (insbesondere Telefonnummern, Anschriften, Kreditkartendaten, Bildaufnahmen und Kommunikation) soll der Beschuldigte im Dezember 2018 unter Nutzung von Twitter-Accounts veröffentlicht haben. Auf den Twitter-Accounts waren Verlinkungen zu anderen Plattformen oder sogenannten Filehosting-Diensten enthalten, auf denen die ausgespähten personenbezogenen Daten abgelegt waren. Neben ausgespähten Daten soll der Beschuldigte auch persönliche Daten von Politikern, Journalisten und von Personen des öffentlichen Lebens aus öffentlich zugänglichen Quellen gesammelt haben. Auf Twitter soll der Beschuldigte die Bezeichnungen „G0d“ und „0rbit“ verwendet haben, zum Teil soll er für die Veröffentlichungen der ausgespähten Daten auch einen gekaperten Twitter-Account eines auf der Plattform YouTube aktiven Künstlers genutzt haben. Zur Anonymisierung seines Internetanschlusses bei den unberechtigten Veröffentlichungen soll der Beschuldigte einen sogenannten VPN-Dienst verwendet haben.

Der Beschuldigte wurde am 07.01.2019 durch den sachleitenden Oberstaatsanwalt und Beamte des Bundeskriminalamts vernommen. Er hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend eingeräumt und über eigene Straftaten hinaus Aufklärungshilfe geleistet. Mangels Haftgründen wurde der Beschuldigte in den Abendstunden des 07.01.2019 auf freien Fuß gesetzt und die vorläufige Festnahme aufgehoben. Die im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahme sichergestellten Beweismittel, insbesondere Computer und Datenträger, werden derzeit umfassend ausgewertet. Aufgrund der Angaben des Beschuldigten konnte ein Computer, den dieser 2 Tage vor der Durchsuchung beiseite geschafft hatte, und ein Daten-Backup bei einem Sharehosting-Dienst aufgefunden und sichergestellt werden.

Im Rahmen der Vernehmung gab der Beschuldigte an, bei den Datenausspähungen und den unberechtigten Datenveröffentlichungen allein agiert zu haben. Die Ermittlungen haben bislang keine Hinweise auf eine Beteiligung Dritter ergeben. Zu seiner Motivation gab der Beschuldigte an, aus Verärgerung über öffentliche Äußerungen der betroffenen Politiker, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens gehandelt zu haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt bedanken sich bei den beteiligten Polizeibehörden der Bundesländer und beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für die hervorragende Zusammenarbeit.

Pressemeldung via Bundeskriminalamt

Artikelbild von vasabii / Shutterstock.com

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.