Auf einem kursierenden Foto sieht man, dass eine Clementine mit „Imazalil“ konserviert wurde.
Zu dem Foto, dessen Urheber nicht bekannt ist, werden diverse, aufgeregte Kommentare mit diversen Behauptungen geschrieben, beispielsweise dass die Clementine dadurch hochgradig krebserregend sei, dass man „uns vergiften wolle“, in welcher kranken Welt man lebe.
Doch was ist Imazalil nun genau, warum wird es verwendet, was ist zu beachten?
Was ist Imazalil?
Dabei handelt es sich um ein Fungizid, also ein Mittel zur Bekämpfung bzw. Verhinderung von Pilzerkrankungen. Einfach ausgedrückt: Dadurch schimmeln Zitrusfrüchte nicht vorzeitig.
Gemäß der EU-Verordnung 396/2005 darf Imazalil noch bis Ende 2021 benutzt werden, die Rückstandshöchstmenge darf höchstens 5 Milligramm pro Kilogramm in der Frucht betragen.
Was viele Nutzer anscheinend beunruhigt, ist die Bezeichnung „wahrscheinlich krebserregend“ in vielen Artikeln.
Dies bedeutet jedoch nur, dass bei Tierversuchen festgestellt wurde, dass es ein erhöhtes Gefährdungspotential gibt, aber auch nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Tumorentwicklung bei den Tierversuchen nicht andere Ursachen hat.
In der gleichen Stufe „wahrscheinlich krebserregend“ stehen auch Nachtschichten, sehr heiße Getränke, rotes Fleisch und der Friseurberuf.
Wichtig: Es geht bei dieser Bewertung nur um das grundsätzliche, mögliche Gefährdungspotential. Die jeweilige Verwendung eines Stoffes erst bestimmt, wie groß die eigentliche Gefährdung ist.
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Wie hoch ist die Belastung bei Zitrusfrüchten?
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg werden Zitrusfrüchte regelmäßig auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Dort wurden 2017 tatsächlich in 96 Prozent aller Proben Pestizidrückstände gefunden, nicht jedoch in vier Proben aus Bioanbau, nur eine Probe aus Spanien enthielt Spuren von Imazalil.
Es wird allerdings angemerkt, dass dabei die ungeschälten Früchte in ihrer Gesamtheit untersucht wurden, nicht die geschälten Früchte, welche dann verzehrt werden, dabei wurde Imazalil am häufigsten nachgewiesen.
Wie ist nun mit den Schalen umzugehen?
Die Schalen der Zitrusfrüchte bilden eine natürliche Barriere, nur in sehr seltenen Fällen gelangen die Pflanzenschutzmittel in äußerst geringen Mengen auch ins Fruchtfleisch, so dass dessen Verzehr keine Gefahr darstellt.
Anders ist es mit den Schalen, denn da diese tatsächlich auch noch Rückstände der Pflanzenschutzmittel enthalten könnten, sollten diese weder gegessen, noch für dekorative Zwecke verwendet werden. Man sollte sich auch nicht durch die Aufschrift „Unbehandelt“ täuschen lassen, da dies nur bedeutet, dass die Zitrusfrüchte nach der Ernte nicht mehr mit Schutzmitteln behandelt wurden, während des Wachstums könnten die Früchte jedoch sehr wohl behandelt worden sein.
Wie gehe ich ganz sicher?
Wie ständige Proben der vergangenen Jahre zeigten, kann man bei den Schalen von Bioware sehr sicher sein, da diese weder mit Pflanzenschutzmitteln, noch mit Konservierungsmitteln behandelt werden dürfen.
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Fazit
Ja, Zitrusfrüchte werden unter anderem mit Imazalil vor Pilzen geschützt, Rückstände sind auf der Schale oftmals zu finden. Direkte Gefahr geht aber davon nicht aus, wenn man nicht gerade die Schale in Massen isst oder mit sehr vielen Zitrusfrüchten in direkte Berührung kommt (wie Verpacker beispielsweise).
Grundsätzlich aber sollten Zitrusfrüchte immer vor dem Verzehr gewaschen und mit einem Handtuch abgetrocknet werden, die Schale selbst nur verzehren, wenn es sich um ein reines Bioprodukt handelt.
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