Faktencheck: Zoo tötet neun Löwenjunge

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Autor: Tom Wannenmacher

Warum werden Zootiere manchmal getötet, obwohl sie gesund sind?

Zu einem Bericht mit dem Titel: „Zoo tötet neun Löwenjunge! Direktor: „Man kann nicht alle behalten“ , bekamen wir unzählige Anfragen, ob dies wirklich sein kann. Ja, diese Meldung stimmt und diese Praktik gibt es auch in dem meisten deutschen und auch österreichischen Zoo mit einer mehr oder weniger guten Begründung:
Zoos sind heute nicht nur Ausstellungen von wilden Tieren in aller Welt, sondern auch genetische Archen für viele Tierarten. Deswegen kann nicht jedes Tier, was geboren wird, auch im Zoo verbleiben. Die allermeisten überzähligen  Jungtiere verlassen den Zoo und werden in andere Einrichtungen abgegeben.

© Borås Djurpark / Facebook
© Borås Djurpark / Facebook

Was sind denn eigentlich überzählige Tiere? Zählt nicht jedes Tier?

Ja, jedes Tier zählt, aber auch die gesamte Gruppe zählt. Wenn junge Tiger, Löwenjunge und Löwenmännchen erwachsen werden, würden sie in der Natur die Familie verlassen, weil nicht mehr als ein erwachsenes männliches Tier geduldet wird. Ähnliches gilt auch für bestimmte Antilopen, Schafe und Ziegen.

Mehr männliche Jungtiere würden Unruhe und Kampf innerhalb der Gruppe bedeuten, oder auch Inzucht, wenn Jungtiere mit ihren Eltern Nachkommen zeugen. Inzucht muss unbedingt vermieden werden, weil die Zootiere genetische Archen ihrer Arten sind. Inzest würde zu einer Verschlechterung des Erbgutes und zu vermehrten Krankheiten führen. Nun steht daher oft das Leben eines einzelnen Tieres dem Fortleben seiner Art gegenüber, und das ist wirklich keine schöne Entscheidung, die die meisten Zoos zu verhindern bemüht sind.

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Allerdings ist das leider eben nicht immer möglich. Manchmal gibt es keinen Platz in anderen zoologischen Gärten, manchmal kann man ein Weibchen unterbringen, aber kein Männchen.

Warum kastriert man diese überzähligen Tiere nicht und lässt sie am Leben?

Theo Pagel, Direktor des Kölner Zoos und Präsident des Verbandes deutscher Zoodirektoren sagt zu diesem Thema:

„Man muss sich dann sehr genau darüber im Klaren sein, dass so ein kastriertes Tier womöglich einen Platz besetzt, den ich nur begrenzt habe, wo ich möglicherweise ein Tier, das züchten soll und züchten muss, hinsetze.“

Trotzdem muss das die Ausnahme sein, denn heute gibt es in der Tiermedizin viele gute Möglichkeiten, Fortpflanzung zu verhindern, wenn dies temporär gewünscht ist. Einige Zoos kastrieren ihre Tiere zum Teil auch oder halten Brüdergruppen, wenn dies möglich ist. Auch neuere Hormonchips, wie man sie von den Hunden kennt, werden mittlerweile eingesetzt.

Doch solche Situationen komplett zu vermeiden wird schwer möglich sein, wenn man Zoos eben auch als Archen versteht – und dieses Selbstverständnis haben moderne Zoos – sie möchten weniger Attraktion, denn mehr Bildung sein, und durch die Tiere die Sensibilität der Menschen für den Artenreichtum unseres Planeten anregen. Tier- und Umweltschutz fängt im Kopf an.

Allerdings sollten solche Maßnahmen von den entsprechenden Tierparks auch offen kommuniziert werden, denn so setzt man sich nicht dem Verdacht aus, dass man zwar die Jungtiere will, diese dann aber tötet, nur um viele Jungtiere gezeigt zu haben. Ohne all diese Hintergrundinformationen stößt dies dann auf Unverständnis.

Der Zoo Kopenhagen hat es daher beispielsweise bei der Tötung der Giraffe „Marius“ dahingehend richtig gemacht, da er die Öffentlichkeit informiert hat und diese auch daran teilhaben ließ.

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Das Wichtigste ist aber, dass wir immer darauf achten, dass dies nur die Ausnahme sein darf und das man alles nötige tut um solche Entscheidungen und überzählige Tiere zu vermeiden, denn am Ende zählt eben doch jedes Leben.

Diese Information wurde uns von Anke, von der Tierarztpraxis Anke Meeuw, zur Verfügung gestellt!

Quellen:
HNA: Zoo tötet neun Löwenjunge! Direktor: „Man kann nicht alle behalten“
DeutschlandfunkTiere Töten im Zoo-Erhaltungszucht schützt Arten, nicht Individuen
Welt: Wenn auch niedliche Tiere verfüttert werden müssen
Welt: Warum gesunde Zootiere getötet werden
Artikelbild: Shutterstock / Von Ekaterina Brusnika
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