Online-Wunschkredit-Vermittler Payplus unterliegt Verbraucherzentrale

Abmahnung der Verbraucherzentrale Brandenburg gegen Online-Kreditvermittler Payplus wegen „Bonitätsüberwachung“ erfolgreich.

Autor: Susanne Breuer

Wer in der aktuellen Preiskrise versucht, einen günstigen Kredit online zu finden, sollte vorsichtig sein. Webseiten wie credichamp.de, credichamp24.com oder donkre-dito.com werben mit einfach zu beantragenden Krediten. Wer darauf eingeht, wird im Anschluss mit diversen Rechnungen konfrontiert.

„Bonitätsüberwachung“ durch Payplus?

Eine dieser Rechnungen kommt von der Payplus GmbH für eine vermeintlich beauftragte „Bonitätsüberwachung“. Unklar bleibt, was das überhaupt ist. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) mahnte den Anbieter wegen ungenügender Vertragsinformationen ab. Da dieser keine Unterlassungserklärung abgab, zog die VZB vor Gericht. Das Landgericht Köln sieht den Service im konkreten Fall als „nicht bestellt“ an. Verbraucher:innen sind nicht zur Zahlung verpflichtet. 

Ganz einfach an den Wunschkredit?

Wer auf den diversen Webseiten der PLUS CARDS Limited aus Großbritannien einen Kredit beantragen möchte, benötigt zunächst nicht viel: Angaben zum Wunschkredit und Kontaktdaten eintragen, drei Häkchen unter diverse „Hinweise“ setzen, die hauptsächlich aus Verlinkungen bestehen, und dann „Jetzt kaufen“ klicken. Aber was genau kaufen Verbraucher:innen denn hier nun eigentlich?

„Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn die Webseite knausert mit transparenten Informationen“.

Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Sicher ist, dass verschiedene Anbieter nach dem Klick auf den Webseiten der PLUS CARDS Limited zur Kasse bitten. Einer dieser Anbieter ist die Payplus GmbH, die Gebühren für ihren Bonitätsüberwachungsdienst „Credify.me“ in Rechnung stellt. Im Kleingedruckten kann man erkennen, dass eine Nutzungsgebühr von 0,49 Euro pro Tag bei 365 Tagen p.a. bei 24 Monaten Laufzeit anfallen soll.

„Das entspricht dem stattlichen Betrag von 357,70 Euro. Die Berechnung des Endpreises überlässt der Anbieter anderen und welche Leistung ich für den Preis erhalte, weiß ich dadurch noch immer nicht.“

Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Forderung ohne hinreichende Information

Das Landgericht Köln führt dazu aus, dass die Payplus GmbH im konkreten Fall eine Leistung vertreibe, ohne dass Verbraucher:innen über diese zuvor hinreichend aufgeklärt werden. Eine Bestellung, die auf einer freien und informierten Entscheidung beruhe, liege demnach nicht vor. 

„Eine nicht bestellte Dienstleistung muss natürlich auch nicht bezahlt werden – Verbraucher:innen können sich gegen eine solche Rechnung zur Wehr setzen“.

Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Noch besser ist es, es gar nicht zu einer solchen Rechnung kommen zu lassen.

„Gerade bei Kreditanfragen im Internet ist ein wachsames Auge gefragt. Verbraucher:innen ersparen sich eine Menge Ärger, wenn sie vor der Dateneingabe den Anbieter checken.“

Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Häufig reicht schon eine kurze Suche im Netz, um zu erkennen, ob man es mit einem seriösen Unternehmen zu tun hat.

Weitere Tipps rund um das Thema Finanzen gibt es auf der Internetseite der VZB. Für Fragen rund um unseriöse Verträge zu Krediten und Kreditkarten können Verbraucher:innen die individuelle Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg, aber auch aller anderen Verbraucherzentralen in Deutschland in Anspruch nehmen: 

Quelle: VZB gewinnt gegen Payplus GmbH

Unbedingt lesen! Die ausgetrocknete Elbe in Dresden: Kein Beweis für einen „Klimaschwindel“

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.