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Untersuchung der Verbraucherorganisation Which? findet großes Geschäft mit faulen Tricks in Sachen Amazon-Reviews.

Gefälschte Reviews für den Amazon Marketplace gibt es online en gros und ab rund fünf Pfund pro Stück zu kaufen. Das haben Nachforschungen der britischen Verbraucherorganisation Which? ergeben. Allein fünf Anbieter können demnach auf eine Armee von 702.000 Rezensenten zurückgreifen, die gegen Geld, Rabatte und/oder Gratisprodukte Bewertungen schreiben. Ein Unternehmen handelt laut Which? auch mit Kontaktdaten von Amazon-Reviewern.

Geschäft mit dem Geschäft

2020 wurden über den Amazon Marketplace weltweit Produkte im geschätzten Gesamtwert von 295 Mrd. Dollar umgesetzt. Für Verkäufer bedeuten positive Bewertungen dabei in der Regel mehr Umsatz – womit trotz Amazon-Maßnahmen gegen falsche Reviews eine Reihe von Online-Anbietern gute Geschäfte macht. Im Dezember 2020 hat sich Which? bei zehn entsprechenden Seiten angemeldet und analysiert, wie diese vorgehen. Dabei hat sich unter anderem gezeigt, dass fünf große Anbieter hunderttausende Reviewer haben.

Amazons Richtlinien verbieten explizit, dass Marketplace-Verkäufer Dritte für Bewertungen bezahlen. Doch genau darauf beruht das Geschäftsmodell von Anbietern wie AMZTigers. Wer einfach Reviews will, bekommt diese für 15 Euro das Stück oder im Paket billiger – bis zu 8.999 Euro für 1.000 Bewertungen. Dazu hat AMZTigers 62.000 Reviewer weltweit im Einsatz.

Diese müssen zumindest zwei Sätze schreiben und sollen, wie auch bei anderen Anbietern, möglichst Bilder oder Videos nutzen. Einem AMZTigers-Accountmanager zufolge könne man innerhalb von 14 Tagen zur „Amazon’s Choice“ werden – ein Prädikat, das laut Which? 44 Prozent der Käufer für ein Qualitätssiegel halten.

Äußerst vielseitige Tricks

Neben direkt bezahlten Reviews gibt es auch Anbieter, bei denen Rezensenten verbilligte oder kostenlose Produkte erhalten – ebenfalls im Widerspruch zu Amazon-Richtlinien. Neben Bewertungen wird teils auch die Manipulation der Reihung von Bewertungen angeboten, wie das Pushen einer sehr positiven Bewertung durch „Nützlich“-Stimmen.

Der Anbieter AMZDiscover geht indes einen etwas anderen Weg. Hier können Marketplace-Verkäufer Kontaktdaten echter Rezensenten beziehen, die sich für einen Produktbereich interessieren, um diese dann ungefragt direkt zu kontaktieren – was laut Which? an sich schon gegen Amazons Richtlinien verstößt.

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Quelle: pressetext
Artikelbild: Shutterstock / Von Olivier Le Moal


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