Betrug auf Tinder mit Verifizierung

Autor: Kathrin Helmreich

Betrug auf Tinder mit Verifizierung
Betrug auf Tinder mit Verifizierung

Internet-BetrügerInnen treiben auch auf Dating-Plattformen wie Tinder ihr Unwesen und versuchen den Menschen durch Flirten Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wie unser Kooperationspartner Watchlist Internet warnt, geben bei einer dieser Betrugsmaschen Fake-Profile auf Tinder vor, dass sie sich sicherer fühlen würden, wenn sich das Tinder-Match verifizieren lässt. Das Opfer dieser Masche erhält einen Link dafür. Doch tatsächlich geht es dabei nicht darum, Vertrauen und Sicherheit vor einem Date herzustellen, denn die Anmeldung über den zugesandten Link führt in eine Abo-Falle.

Sicherheit ist auf Dating-Plattformen wie Tinder sehr wichtig. Schließlich geht es darum, dass sich Menschen, die sich nur virtuell kennen, treffen. Den Wunsch nach Sicherheit, nutzen BetrügerInnen, um die Opfer in eine Abo-Falle zu locken. Bei den betrügerischen Tinder-Profilen handelt es sich um Bots, die vorgeben, sich auf ein Kennenlernen im Real Life zu freuen.

Die Masche: Verifizierung vor dem richtigen Date

In den USA ist die Masche schon recht lange bekannt, im deutschsprachigen Raum scheint sie erst jetzt langsam anzukommen. Auch wenn die Kommunikation auf Englisch geführt wird, sollte das Date in Österreich stattfinden, wie uns gemeldet wurde: Das betrügerische Tinder-Profil gibt sich meist als Frau aus. Beim Opfer handelt es sich meist um einen Mann.

Es beginnt mit harmlosen Flirten. Mehrere Nachrichten werden statt auf Tinder, per E-Mail oder auf WhatsApp ausgetauscht und schließlich ein Treffen ausgemacht.

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„Was soll ich tragen, wenn wir uns treffen? Soll ich etwas Besonderes anziehen? Oder ein einfaches, legeres Kleid?“ – Auf diese koketten Fragen, folgt der beiläufige Hinweis, dass sich das Fake-Profil sicher fühlen muss, bevor es zu einem tatsächlichen Treffen kommt.

Vermeintliche Details aus dem eigenen Leben werden als Argument dafür genannt: Sie habe ein Kind und auch schon eine unheimliche Erfahrung machen müssen. Über einen Link und oftmals mit Hilfe eines Codes sollte sich das Opfer daher verifizieren lassen. Kosten würden dabei natürlich keine anfallen.

Opfer sollen Kreditkartendaten eingeben

Die verschickten Links führen zu verschiedenen Plattformen, die allesamt eine Verifizierung anbieten. Wir haben uns eine dieser Seiten genauer angeschaut: securityjoin.com. Auf dieser Seite werden Sie aufgefordert einen Chat-Namen, ein Passwort und Ihre E-Mail-Adresse einzugeben. Nachdem Sie auf „Start Now“ klicken, kommen Sie auf eine weitere Seite, auf der Sie Ihre Kreditkartendaten eingegeben müssen, obwohl betont wird, dass es sich um eine gratis Mitgliedschaft handelt.

Schaut man genauer, findet man versteckte Kostenhinweise: Mit der Bekanntgabe Ihrer Daten und der Bestätigung schließen Sie verschiedene Mitgliedschaften ab, zum Beispiel bei VideoFlixxx.com oder bei MySecretsexmate. Die Mitgliedschaften werden automatisch verlängert, sofern Sie nichts unternehmen. Monatlich werden Ihnen dann zwischen 37 und 50 Euro monatlich von Ihrer Kreditkarte abgebucht.

Sie sind in die Falle getappt? Sollten Sie Ihre Daten bereits eingegeben haben, erklären wir Ihnen im Artikel Wenn Sie in eine Abo-Falle getappt sind, was Sie machen können.

Vertrauen Sie keinen Verifizierungsangeboten von Drittanbietern!

Wie in vielen sozialen Medien, ist es auch bei der Dating-Plattformen Tinder möglich, Profile verifizieren zu lassen. Daher sollten Sie nicht auf externe Verifizierungsmöglichkeiten zurückgreifen, die von Drittanbietern angeboten werden. Um sich verifizieren zu lassen, müssen Sie ein Selfie von sich machen und dabei eine Pose einnehmen, die von einem Model auf dem Bildschirm der App vorgezeigt wird.

Diese Fotos werden an Tinder weitergegeben und kontrolliert. Werden Ihnen andere Möglichkeiten der Verifizierung angeboten, seien Sie skeptisch!

So erkennen Sie Fake-Profile auf Tinder

  • Ständig online: Ihr Tinder-Match antwortet Ihnen in Sekundenschnelle? Natürlich gibt es sehr aktive Tinder-NutzerInnen. Dennoch ist es ein Alarmsignal, wenn Ihr Gegenüber auffällig schnell antwortet und beim Online-Status dauernd „Aktiv vor 0 Minuten“ zu lesen ist.
  • Sonderzeichen und Ungereimtheiten im Beschreibungstext: Lesen Sie sich den Beschreibungstext genau durch. Viele Bots füllen nicht das gesamte Profil aus und verwenden oftmals Sonderzeichen in Ihrem Beschreibungstext. Achten Sie darauf und wischen Sie bei Unsicherheiten lieber nach links!
  • Nur eines oder viele verschiedene Fotos: Meist sind es attraktive Bilder von Frauen, die für Tinder-Bots verwendet werden. Werfen Sie einen genauen Blick auf die Bilder. Viele Bots laden nur ein einziges Bild hoch oder Bilder von unterschiedlichen Menschen, die sich nur auf den ersten Blick ähneln. Um sicherzugehen, können Sie auch einen Screenshot von den Fotos machen und diese über die Google-Bildersuche hochladen. Finden sich viele Ergebnisse oder stimmen die Ergebnisse nicht mit den Angaben des Tinder-Profils überein, handelt es sich wohl um ein Fake-Profil.
  • Kommunikation außerhalb von Tinder: Ihr Gegenüber will rasch auf WhatsApp, Mail oder andere externe Kanäle wechseln? Auch das kann ein Alarmsignal sein!
  • Seien Sie bei mitgeschickten Links misstrauisch: Spätestens, wenn Ihr Tinder-Match Links sendet, bei denen Sie persönliche Daten eingeben müssen, sollten Sie den Kontakt abbrechen und das Profil melden. Auch bei merkwürdigen Links im Profil des Matches ist Vorsicht geboten!

Passend zum Thema: Das Geschäft mit der Liebe: Achtung vor Fake-Profilen bei der Partnersuche!

Quelle: Watchlist Internet
Artikelbild: Shutterstock / Von dennizn
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