Betrugsmasche „Schockanrufe“ und „Falsche Polizisten“: 5-stellige Euro-Beträge als Beute

Am Mittwochnachmittag sind bei der Polizei in Eschwege zwei Fälle von erfolgreichem Betrug angezeigt worden. Die Kripo Eschwege bittet um Hinweise.

Autor: Nick L.

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In beiden Fällen gelang es den unbekannten Betrügern von ihren weiblichen Opfern aus dem Werra-Meißner-Kreis einen 5-stelligen Geldbetrag zu ergaunern. Die Beamten vom Fachkommissariat für Betrugskriminalität haben mittlerweile die Ermittlungen zu den Betrugsmaschen aufgenommen und bitten nun um Hinweise.

76-jährige Frau um 35.000 Euro geprellt

Am Mittwochmittag hat eine 76-jährige Seniorin einen Betrag von insgesamt 35.000 Euro an eine ihr unbekannte Frau ausgehändigt. Zuvor hatten sich unbekannte Betrüger per Telefon bei der Rentnerin gemeldet und ein Mann hatte vorgegeben, der Enkel der Frau zu sein und einen schweren Verkehrsunfall verursacht zu habe. Das Gespräch wurde dann an einen vermeintlichen „Polizeibeamten“ weitergereicht, der zur Abwendung einer Haftstrafe eine Kaution forderte, die von der Seniorin an einen Boten auszuhändigen sei.

Als Übergabeort vereinbarten die Betrüger mit der Frau die Straße „Am Anger“ bei der Kirche in Wichmannshausen, wo etwa zwischen 13.00 Uhr und 13.30 Uhr eine ca. 40 Jahre alte Frau (Personenbeschreibung: süd(ost)europäisches Erscheinungsbild; ca. 160 cm groß; dunkelblonde, schulterlange, gewellte Haare; bekleidet mit beigem Mantel, weißer Hose, schwarzen Schuhen) erschien und das Geld in einer Tüte in Empfang nahm. Von dort verliert sich dann die Spur der unbekannten Geldempfängerin. Durch den persönlichen Kontakt zwischen den echten Verwandten und der geprellten Seniorin stellte sich das Ganze dann letztlich als Betrug heraus.

82-jährige Seniorin um 21.000 Euro betrogen

Ähnliches widerfuhr am gestrigen Mittwoch auch einer 82-jährigen Seniorin. Die ältere Dame wurde gestern Morgen ebenfalls von Telefonbetrügern kontaktiert. Am Telefon gab sich ein Mann dann als Polizeibeamter namens „Stefan Neumann“ aus und wickelte die Frau mit der Geschichte eines angeblichen Einbruchs in der Nachbarschaft um den Finger. Bei der Festnahme von zwei Tätern einer Einbrecherbande seien dann die Daten der 82-Jährigen gefunden worden, was nun darauf schließen lasse, dass die Rentnerin das nächste Opfer der Bande werden könnte.

Darüber hinaus die Bande auch mit Bankmitarbeitern zusammenarbeite, seien auch die Vermögenswerte bei den Banken nicht mehr sicher. Dadurch konnten die Betrüger die Dame letztlich dazu bewegen bei ihrem Kreditinstitut einen größeren Bargeldbetrag, insgesamt 21.000 Euro, abzuheben. Später riefen die Betrüger dann nochmals bei ihr an und verunsicherten sie erneut, indem die Betrüger nun vorgaben, dass die Frau beim Geldabheben „beobachtet“ worden sei. Für eine „vorübergehende Sicherung“ des Geldes durch die Polizei solle sie das Geld nun in einem Umschlag an einem zuvor festgelegten Ablageort deponieren.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurde der Umschlag am Mittwochnachmittag gegen 14.20 Uhr von einem ca. 30-35 Jahre alten Mann mit Mobiltelefon (Personenbeschreibung: dunkelhäutig; kurze, schwarze Haare; kurzer, gepflegter Vollbart; bekleidet mit dunkler Jacke) abgeholt. Als die Seniorin später bei der Polizei anrief um sich über den Vorfall weiter zu erkundigen, offenbarte sich das Ganze schließlich als perfider Schwindel.

Hinweise auf „Abholer-/in“ und eventuelle Fahrzeuge erbeten

In beiden Fällen hofft die Kripo in Eschwege auf Hinweise aus der Bevölkerung. Insbesondere verdächtige Beobachtungen zu den Zeiten der „Geldübergabe“ in Wichmannshausen nahe der Kirche bzw. bei der „Geldabholung“ in Eschwege nahe einem Wohnblock im Bereich Gartenstraße/Ecke Döhlestraße sind hier von entscheidender Bedeutung. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die beiden abholenden Personen nach einem zunächst fußläufigen Entfernen vom Übergabe- bzw. Abholort zeitnah ein Fahrzeug nutzten. Hinweise in den Betrugsfällen nimmt die Kripo in Eschwege unter der Nummer 05651/925-0 entgegen.

Tipps zur Betrugsmasche „Schockanrufe“ / „falsche Polizeibeamte“

  • Lassen Sie sich von einem oder mehreren Anrufern nicht drängen und unter Druck setzen.
  • Lassen Sie sich von dem Anrufer die Telefonnummer der Behörde (Polizei, Staatsanwaltschaft o.ä.) geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.
  • Sie können und dürfen das Gespräch jederzeit beenden, um mit ihren Angehörigen oder angeblich betroffenen Personen Rücksprache zu halten, insbesondere bei „finanziellen Forderungen“. Nutzen Sie dafür die Ihnen bekannten Rufnummern.
  • Erfüllen Sie keine finanziellen Forderungen, bevor Sie den Sachverhalt nicht überprüft haben.
  • Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen die Möglichkeit einer Überprüfung des Sachverhaltes „aus zeitlicher Dringlichkeit“ oder ähnlich fadenscheinigen Gründen nicht gestattet wird.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn die Kommunikation fast gänzlich über Handy abgewickelt werden soll und sie „dauerhaft erreichbar“ sein sollen und Gespräche nicht unterbrechen dürfen.
  • In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft bei Unfällen die Eltern/Angehörigen anruft und hohe Summen für eine Kaution fordert. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche.
  • Übergeben Sie in diesem Zusammenhang niemals Geld an unbekannte Personen und seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber jeglichen Geldforderungen, egal, ob per Post, per E-Mail, Messenger-Diensten oder eben am Telefon.
  • Die Polizei wird sie niemals auffordern, Geld oder andere Vermögenswerte „zur Sicherung vor einem Einbruch“ vorübergehend an die Polizei auszuhändigen oder gar im Vorfeld von der Bank abzuheben.
  • Informieren Sie Ihre Angehörigen und Mitmenschen über die Betrugsmasche.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: über die Amtsleitung oder die Notrufnummer 110 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Quelle:

Presseportal

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