Neue Vinted-Verkäufer:innen aufgepasst: Keine Zahlungen freigeben!

Auf der Second-Hand-Plattform Vinted kommt es aktuell vermehrt zu einer Betrugsmasche, die sich an neue Verkäufer:innen richtet.

Autor: Nick L.

Die ersten Interessent:innen melden sich schnell und verlangen eine Telefonnummer. Anschließend folgen SMS im Namen von Vinted, die eine Bestätigung der Kreditkartendaten zum Erhalt der Zahlung fordern. Achtung: Die SMS stammen nicht von vinted.at, sondern von Kriminellen und die vermeintlichen Bestätigungen führen zu Abbuchungen von Ihren Konten, warnt unser Kooperationspartner Watchlist Internet!

Vorsicht vor Betrugsmasche

Auf der auf Mode spezialisierten Kleinanzeigenplattform vinted.at können Sie gebrauchte Kleidung kaufen und verkaufen. Momentan müssen Sie sich hier aber insbesondere als Neukundin oder Neukunde vor einer Betrugsmasche in Acht nehmen. Kurz nachdem Sie Ihr erstes Inserat veröffentlichen, melden sich womöglich Kriminelle bei Ihnen und geben sich als Interessent:in aus. Um den Kauf „sicher“ und einfach abwickeln zu können, bittet man Sie um Ihre Telefonnummer.

Ein betrügerisches Anschreiben auf Vinted mit Bitte um Telefonnummer
Ein betrügerisches Anschreiben mit Bitte um eine Telefonnummer über vinted.at

Schon kurz darauf erhalten Sie Nachrichten im Namen von Vinted selbst. Die Ware sei bezahlt worden und Sie müssten nur noch Ihre Kreditkarte zum Erhalt der Zahlung bestätigen. Dazu leitet man Sie über Links auf eine nachgebaute Vinted-Webseite.

Achtung: Überprüfen Sie Web-Adressen vor der Eingabe sensibler Daten. Statt auf „vinted.at“ geben Sie in diesem Betrugsfall Ihre Daten beispielsweise auf „vinted-at.reservation1234.bid“ ein!

Wenn Sie Ihre Zahlungsdaten auf einer solchen Fake-Webseite eingeben, landen diese direkt in den Händen Krimineller. Diese werden anschließend dafür genützt Zahlungsaufträge auszulösen.

Keine TANs übermitteln und keine Zahlungen in Ihrer Banking-App freigeben!

Damit die von den Kriminellen beauftragten Zahlungen durchgeführt werden können, benötigen diese Ihre mobilen TAN-Codes oder eine Freigabe der Zahlungen über Ihre Banking-Apps. Dazu schreiben sie Ihnen weitere Nachrichten im Namen von Vinted und behaupten, eine Freigabe über Ihre Banking-App sei lediglich notwendig, um die Zahlung für Ihr Produkt erhalten zu können und Ihre Identität zu bestätigen. Diese Aufforderung wird so lange wiederholt, bis Sie den Kontakt abbrechen, oder Ihre Kreditkarte gesperrt wird.

Kriminelle geben sich als Vinted aus und verlangen Zahlungsfreigaben
Kriminelle geben sich als Vinted aus und verlangen Zahlungsfreigaben

Vorsicht: Geben Sie niemals mobile TANs weiter und geben Sie keine Zahlungen über Ihre Banking-App frei, die Sie nicht selbst ausgelöst haben! Es handelt sich ausnahmslos um Betrug.

Wie schützen Sie sich vor diesem Betrug?

  • Für den Verkauf über Vinted ist keine Telefonnummer notwendig. Vermeiden Sie die Übermittlung, wenn möglich.
  • Folgen Sie keinen Links in Nachrichten von Interessent:innen.
  • Für Zahlungsempfänge sind keine Freigaben in Ihren Banking-Apps notwendig.
  • Überprüfen Sie die Web-Adresse auf ihre Richtigkeit bei einer Eingabe von Zahlungsinformationen.
  • Übermitteln Sie niemals mobile TANs und geben Sie keine Zahlungen in Ihren Banking-Apps frei, ohne selbst eine Zahlung auslösen zu wollen.

Was können Sie als Opfer dieser Betrugsmasche tun?

Sollten Sie Opfer dieser Betrugsmasche geworden sein, so sind Ihre Handlungsmöglichkeiten leider sehr beschränkt. Wenden Sie sich aber jedenfalls an Ihre Bank bzw. Ihren Kreditkartenanbieter und fragen Sie nach den Möglichkeiten einer Rückbuchung der Beträge. Aufgrund der Freigabe über Ihre Banking-App bzw. die Übermittlung der TAN-Codes lässt sich hier in aller Regel aber nur eine Kulanzlösung anstreben.

Darüber hinaus müssen wir Ihnen jedenfalls zu polizeilicher Anzeige raten. Die Chancen, dadurch Ihr Geld zurückzubekommen, sind leider sehr gering.

Quelle:

Watchlist Internet

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