Nach Corona-Skandalen in der Fleischindustrie
Autor: Kathrin Helmreich
Verbraucherzentrale erklärt, wie Konsumenten die Herkunft von Fleischprodukten erkennen können – und fordert Veränderungen
Ein Kennzeichen auf der Verpackung lässt Rückschlüsse auf den letzten Verarbeitungsort fertig verpackter tierischer Produkte zu, eine Adresse gibt Aufschluss über Vermarkter, Importeur oder Hersteller. Ohne weitere Recherche kommen Verbraucher in der Praxis jedoch kaum an hilfreiche Informationen dazu, woher Fleisch oder Fleischprodukte konkret kommen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) fordert Veränderungen, um Transparenz beim Einkauf zu ermöglichen.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen rund um die Firmen Tönnies oder Westfleisch fragen Verbraucherinnen und Verbraucher häufig, wie sie die Herkunft verpackter Fleischwaren überhaupt erkennen können. Die VZB erklärt, welche Möglichkeiten Konsumenten bisher haben.
„Auf Fleisch- und Milchpackungen befindet sich ein ovales Identifikationskennzeichen. Es besteht aus einem Bundesland-Kürzel und einer Betriebsnummer“,
so Annett Reinke, Lebensmittelrechtsexpertin bei der VZB. Verbraucher, die wissen wollen, wer sich hinter der Nummer verbirgt, können sich den Betrieb über eine Liste des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz anzeigen lassen. Oder sie können dort Firmennamen eingeben und sich zugehörige Betriebsnummern anzeigen lassen.
„Wir kritisieren vor allem, dass der Aufwand für die Suche hier beim Verbraucher liegt“,
so Reinke. Die Kennzeichnung sagt zudem nur etwas darüber aus, welcher Betrieb das Fleisch zuletzt verarbeitet oder verpackt hat. Gerade bei verarbeiteten Lebensmitteln oder Fertigprodukten lässt sich die Herkunft der einzelnen Bestandteile für Verbraucher kaum nachzuvollziehen.
[mk_ad]
Neben dem Identifikationskennzeichen enthalten Lebensmittelverpackungen noch eine weitere Pflichtangabe: Ein Verantwortlicher ist mit Namen und Adresse zu nennen. Doch auch diese Angabe hilft in der Praxis nicht immer weiter. Denn Firmen haben die Wahl, ob sie Vermarkter, Importeur oder Hersteller nennen. Reinke kritisiert vor allem die Möglichkeit, nur den Vermarkter zu nennen.
So bietet die Bezeichnung „hergestellt für Supermarktkette XY“ kaum Transparenz für den Verbraucher. „Damit Verbraucher eine tatsächliche Wahlfreiheit haben, sollte der konkrete Hersteller als Pflichtkennzeichnung auf jedem verpackten Lebensmittel stehen. Verpacker oder Verkäufer sollten, eindeutig als solche bezeichnet, nur als zusätzliche Informationen anzugeben sein“, so die Expertin.
Das könnte dich auch interessieren: Die Corona-App im Playstore finden
Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg
Artikelbild: industryviews / Shutterstock
FAKE NEWS BEKÄMPFEN
Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!
Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️
Mimikama-Webshop
Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mehr von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.