Nochmals zur Info: diese Situation ist real, durchaus gefährlich, aber findet nicht in Österreich oder Deutschland statt.

Da dieses Video bereit politisch benutzt wird, muss man deutlich und neutral sagen, worum es geht. Diese Situation findet nicht irgendwo wahllos in Europa statt, sondern vor Calais. Da sich Calais wie eine Art Nadelöhr in Richtung England gibt, kommt es hier zu dieser verschärften Lage.

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(Screenshot: Facebook, öffentlicher Status)

Das Video, welches aus dem Fahrerhaus eines LKW aufgenommen wurde, zeigt eine große Menge Menschen am Rand einer Autobahn, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit afrikanischer Herkunft sind. Die Fahrzeuge auf der Autobahn stauen sich, so dass der Verkehr immer wieder zum Stillstand kommt. In diesen Stopp-Situationen laufen die Menschen auf die Fahrbahn und zu den LKW, teilweise öffnen sie auch die Laderampen.

Zwischendurch fahren Polizeimotorräder entlang der Autobahn, was die Menschen leicht verschreckt, jedoch bleiben sie weiterhin an der Autobahn. Gepaart mit den Sirenen, den Geräuschen aus dem LKW und der recht hektischen Gesamtsituation mag durchaus ein erschreckendes Bild entstehen. Für die Kommentatoren des Videos bedeutet das unter anderem:


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(Screenshot: Facebook, öffentlicher Status)

Was hat es mit dem Video auf sich?

Die Szenen zeigen zwar keine keine Plünderungen in dem Sinne, jedoch handelt es sich dennoch um eine gefährliche Situation für die Lkw-Fahrer: die Flüchtlinge benötigen diese Fahrzeuge für eine illegale Einreise nach England.

Diese teilweise verstörende Szene ist tatsächlich echt und spielte sich auf französischem Boden auf der Autobahn nach Calais ab. Bei dem Versuch, irgendwie über den Kanal zu gelangen, brechen die Menschen LKW-Türen auf, um sich bei der jeweiligen Ladung zu verstecken.

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(Screenshot: BBC)

Trotz anderer Aussage ist die Situation nicht weniger beängstigend. Die betroffenen LKW-Fahrer fürchten um ihr Leben. Nach Angaben des BBC Berichtes kam es 2014 zu mehr als 40.000 illegalen Einwanderungsversuchen in das Vereinigte Königreich. Also handelt es sich bei dieser Videoszene durchaus um ein sich wiederholendes Ereignis.

Bei Weitem nicht ungefährlich!

Gerade für betroffene LKW-Fahrer kann diese Situation böse enden, denn angekommen im Vereinigten Königreich wird der Fahrer zur Rechenschaft gezogen, sollten illegale Einwanderer auf dem Fahrzeug entdeckt werden. Hier drohen dann den Fahrern sehr hohe Strafen, auch wenn die Lkw-Fahrer nicht wissentlich Personen auf der Ladefläche haben.

Des Weiteren kann man vermehrt Aussagen von betroffenen Fahrern hören, dass die Zustände vor Calais zunehmend aggressiver werden.

Mittlerweile gewinnt das Thema in den Medien immer mehr Aufmerksamkeit. Das ZDF hat heute einen Bericht dazu ausgestrahlt, den man in der Mediathek anschauen kann:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2442974/Fluechtlingsdrama-in-Calais#/beitrag/video/2442974/Fluechtlingsdrama-in-Calais

Fassen wir nochmals zusammen:

Es handelt sich bei dem Video nicht um Plünderungen, auch nicht um ein großflächig auftretendes Phänomen. Daher ist nicht damit zu rechnen, das jederzeit größere Menschenmengen an allen Stellen der Autobahn stehen, um in Fahrzeuge zu gelangen.

Das Video nun zu nutzen, um damit Panikmache in Österreich oder Deutschland aufzubauen, ist unsinnig, da Calais aufgrund seiner Nadelöhrposition diese Art von Situation speziell hervorruft. Der Blick darf durchaus nach Calais gerichtet sein, jedoch weniger mit dem Hinweis, dass diese Situation in ganz Europa vorherrschen könne, sondern eher auf mit der Intention auf einen Lösungsansatz.

Es handelt sich dennoch um eine bedrohliche Situation, welche sich auf der Autobahn von Calais/Frankreich zur Fähre nach England abspielt. Auch wenn es keine Plünderungen sind, so ist die Situation für die Fahrer bedrohlich!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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