Die Behauptung

Edekas Anti-AfD-Kampagne sollte ein starkes Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen. Stattdessen führte sie zu heftiger Kritik, insbesondere von Filialleitern im Osten Deutschlands, und zu Spott über das blaue Edeka-Logo.

Unser Fazit

Die Kampagne, die ursprünglich als klares Statement gegen die AfD gedacht war, hat nicht nur Zustimmung, sondern auch massive Kritik und Spott ausgelöst. Insbesondere im Osten Deutschlands stieß sie auf Widerstand aus den eigenen Reihen. Zusätzlich brachte das blaue Edeka-Logo dem Unternehmen in den sozialen Medien viel Spott ein. Diese Reaktionen verdeutlichen die Risiken, die mit politischen Statements einhergehen.

Mit einer umstrittenen Kampagne hat Edeka, Deutschlands größte Supermarktkette, eine heftige Debatte ausgelöst. Die Aktion sollte ein starkes Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen, doch statt ausschließlich Zustimmung zu ernten, führt sie zu interner Kritik und Spott. Wir liefern einen Faktencheck zu den Ereignissen und den Reaktionen darauf.

Edekas umstrittene Kampagne und ihre Folgen

Edeka wollte mit einer Anti-AfD-Kampagne ein starkes Zeichen setzen. In einer ganzseitigen Anzeige in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der Wochenzeitung „Die Zeit“ erklärte das Unternehmen, warum „Blau keine gute Wahl“ sei. Diese Anspielung auf die Parteifarbe der AfD sollte eine klare politische Botschaft senden. Doch anstatt ausschließlich Zuspruch zu erhalten, sieht sich Edeka nun mit erheblicher Kritik konfrontiert, sowohl in den sozialen Medien als auch aus den eigenen Reihen.

Widersprüchliche Symbolik: Das blaue Edeka-Logo

Eine besondere Ironie in der Kampagne ist das blaue Edeka-Logo selbst. Zahlreiche Nutzer in sozialen Medien wiesen auf diesen offensichtlichen Widerspruch hin und machten sich darüber lustig. Ein Nutzer kommentierte zynisch: „Wenn blau ein Warnzeichen der Natur ist, bedeutet dann euer Logo auch Gefahr und kauft nicht bei Edeka, hier gibt es nur Gift?“ Diese Reaktionen zeigen, wie schnell gut gemeinte Botschaften durch scheinbare Widersprüche in der Umsetzung an Glaubwürdigkeit verlieren können.

Interne Kritik von Filialleitern im Osten Deutschlands

Besonders in Ostdeutschland, wo die AfD traditionell stark ist, stieß die Kampagne auf Widerstand aus den eigenen Reihen. So meldete sich der Leiter einer Edeka-Filiale in Halberstadt, Sachsen, auf Facebook zu Wort. Er betonte, dass sein Markt sich aus politischen Angelegenheiten heraushalte und jedem Kunden offenstehe, unabhängig von dessen politischer Überzeugung. Als Lebensmitteleinzelhändler, so erklärte er, sehe er es nicht als seine Aufgabe an, politische Stellung zu beziehen. Ähnlich äußerte sich auch der Leiter des Edeka-Centers in Aschersleben, Sachsen-Anhalt. Er unterstrich, dass in einer Demokratie das Volk souverän sei und seine Wahl selbst treffe – ohne Einmischung von Unternehmen.

Gleichlautende Kritik kam auch vom Leiter des Edeka-Centers in Zerbst, ebenfalls in Sachsen-Anhalt. Alle drei Filialleiter machten ihren Unmut mit durchgestrichenen Bildern der Kampagne deutlich.

Auch eine „Nah und Gut“-Filiale in Bockau, Sachsen, äußerte auf Instagram Bedenken. Die Belegschaft betonte, dass ihre Märkte während der Pandemie allen Kunden offenstanden und dies auch weiterhin so bleiben solle. Man warnte, dass die Kampagne die Existenzgrundlage der Märkte und Arbeitsplätze gefährden könnte, da man als Einzelhändler auf jeden Kunden angewiesen sei.

Spott über die wissenschaftliche Begründung

Edekas Behauptung, dass blaue Lebensmittel in der Natur ein Warnsignal für Unverträglichkeit seien, wurde ebenfalls kritisch beäugt. Im Inserat waren Lebensmittel wie Blaukraut und Blaubeeren abgebildet, was zu Verwirrung führte. Edeka rechtfertigte sich mit dem Hinweis, dass diese Lebensmittel zwar „Blau“ im Namen hätten, jedoch nicht in den Farbpigmenten. Doch diese wissenschaftliche Spitzfindigkeit konnte die Kritiker nicht besänftigen und führte zu weiteren Diskussionen über die Seriosität der Kampagne.

Rückblick: Edekas wiederholte politische Statements

Edeka hat sich bereits in der Vergangenheit politisch positioniert. Anfang des Jahres sorgte eine Kampagne gegen Rechtsextremismus für Aufsehen, als das Unternehmen in einem Video zeigte, wie ein Supermarkt aussehen würde, in dem es nur deutsche Produkte gibt – eine deutliche Kritik an nationalistischen Ideologien. Diese wiederholte Stellungnahme verdeutlicht, dass Edeka bewusst politische Positionen bezieht, jedoch die Risiken solcher Kampagnen möglicherweise unterschätzt.

Fazit: kalkulierter Marketing-Schachzug oder Fehltritt?

Es bleibt die Frage offen, ob Edekas Kampagne bewusst so provokant gestaltet wurde, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – möglicherweise sogar als gewagter Marketing-Gag. Die gezielte Verwendung kontroverser Themen kann ein wirksames Mittel sein, um Diskussionen anzuregen und im Gespräch zu bleiben. Doch das Beispiel zeigt auch, wie riskant solche Strategien sein können.

Ob geplant oder nicht, die Kampagne hat nicht nur Zustimmung gefunden, sondern auch erhebliche Kritik und interne Spannungen ausgelöst. Der Spott über das blaue Edeka-Logo und die Diskussion um die wissenschaftliche Grundlage der Kampagne verdeutlichen, wie schnell eine gut gemeinte Botschaft ins Lächerliche gezogen werden kann. Unternehmen, die sich auf politisches Terrain begeben, müssen daher auf solche unerwarteten und oft kontroversen Reaktionen vorbereitet sein – ob sie nun kalkuliert waren oder nicht.

Lesen Sie auch:


Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat und du die Bedeutung fundierter Informationen schätzt, werde Teil des exklusiven Mimikama Clubs! Unterstütze unsere Arbeit und hilf uns, Aufklärung zu fördern und Falschinformationen zu bekämpfen. Als Club-Mitglied erhältst du:

📬 Wöchentlichen Sonder-Newsletter: Erhalte exklusive Inhalte direkt in dein Postfach.
🎥 Exklusives Video* „Faktenchecker-Grundkurs“: Lerne von Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und bekämpfst.
📅 Frühzeitiger Zugriff auf tiefgehende Artikel und Faktenchecks: Sei immer einen Schritt voraus.
📄 Bonus-Artikel, nur für dich: Entdecke Inhalte, die du sonst nirgendwo findest.
📝 Teilnahme an Webinaren und Workshops: Sei live dabei oder sieh dir die Aufzeichnungen an.
✔️ Qualitativer Austausch: Diskutiere sicher in unserer Kommentarfunktion ohne Trolle und Bots.

Mach mit und werde Teil einer Community, die für Wahrheit und Klarheit steht. Gemeinsam können wir die Welt ein bisschen besser machen!

* In diesem besonderen Kurs vermittelt dir Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und effektiv bekämpfst. Nach Abschluss des Videos hast du die Möglichkeit, dich unserem Rechercheteam anzuschließen und aktiv an der Aufklärung mitzuwirken – eine Chance, die ausschließlich unseren Club-Mitgliedern vorbehalten ist!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)