Ehepaar zieht Waffen gegenüber Demonstranten – Was war da los?

Autor: Ralf Nowotny

Ehepaar zieht Waffen gegenüber Demonstranten - Was war da los?
Ehepaar zieht Waffen gegenüber Demonstranten - Was war da los?

Seit einigen Tagen kursieren diverse Bilder und Memes, welche ein Ehepaar mit Waffen zeigen.

Viele Anfragen bekamen wir zu den Bildern: Wer ist das Ehepaar? Wo geschah das? Richteten sie wirklich ihre Waffen auf Demonstranten? Was war der Auslöser?

Hier ein kurzes Video des Vorfalls:

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Wer ist das Ehepaar?

Dabei handelt es sich um Mark und Patricia McCloskey, Anwälte für Personenschäden im McCloskey Law Center. Die Beiden erlangten lokale Bekanntheit, als 2018 auf St. Louis Today über Renovierungsarbeiten an ihrem Palazzo im Mittleren Westen der USA berichtet wurde.

Worum ging es bei den Protesten?

Wenige Tage vor dem Protest veröffentlichte Bürgermeistern Lyda Kreson die Namen und Adressen mehrerer Einwohner von St. Louis, die gegen Entschädigungszahlungen an die Polizei sind. Die Bürgermeisterin wurde daraufhin kritisiert, diese Einwohner quasi damit anzuprangern und in Gefahr zu bringen.

Die Demonstration befand sich auf dem Weg zu dem Haus der Bürgermeisterin, als sie das Grundstück des Ehepaars passierten. Laut „Washington Post“ verlief die Demonstration friedlich, bis der Mann mit einem halbautomatischen Gewehr und die Frau mit Pistole und Finger am Abzug aus dem Haus traten und auf die Demonstranten zielten.

Grundstück illegal betreten

Um zum Haus der Bürgemeisterin zu gelangen, wollten die Demonstranten als Abkürzung den Portland Place durchqueren. Dieser befindet sich allerdings in Privatbesitz und ist mit Eisentoren gesichert, auch weisen Schilder darauf hin, dass das Betreten nur Bewohnern gestattet ist.

Privatstraße, Quelle: St. Louis Post Dispatch, Foto: Kim Bell
Privatstraße, Quelle: St. Louis Post Dispatch, Foto: Kim Bell

Die Polizei von St. Louis berichtet, das Paar habe die Polizei um Hilfe gerufen, als sie sahen, dass die Demonstranten das Eisentor zerstörten und in Portland Place eindrangen. Als sie mehrere Personen auf ihr Haus zugehen sahen, bewaffneten sie sich und gingen vor die Tür, um Schaden an ihrem Haus abzuwehren.

Das Verhalten des Ehepaares war übrigens nicht illegal: Durch die Missouri Castle Doctrine ist es den Bürgern erlaubt, ihr Privateigentum nötigenfalls mit Waffengewalt zu verteidigen.

Laut Anders Walker, Professor für Verfassungsrecht an der St. Louis-Universität, war die Demonstration als Solches legal, das gewaltsame Betreten des Privatgrundstücks jedoch illegal, so dass das Ehepaar eher die Demonstranten wegen Hausfriedensbruch verklagen könnten.

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Fazit

Bei den Protesten ging es vornehmlich um die Bürgermeisterin, welche von den Demonstranten aufgefordert wurde, zurückzutreten, nachdem sie in einem Facebook Livestream Namen und Adressen von Personen nannte, die dagegen waren, die Polizei zu entschädigen und Vorschläge unterbreiteten, wo das Geld besser angelegt wäre.

Diese Demonstrationen finden schon seit Wochen in St. Louis statt, hauptsächlich wird die Schließung der St. Louis Medium Security Institution gefordert, einem Gefängnis, welches wegen diverser Menschenrechtsverstöße traurige Berühmtheit erlangte.

Da die Demonstranten das Privatgrundstück illegal betraten, um eine Abkürzung zum Haus der Bürgermeisterin zu nehmen, deren Haus sich nicht einmal auf jenem Privatgrundstück befindet, war das Verhalten des Ehepaares zwar gefährlich, aber rechtens, verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Weitere Quelle: Snopes
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