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Pinterest ist nur was für Erwachsene? Weit gefehlt! Immer mehr Kinder und Jugendliche bedienen sich der digitalen Pinnwand.
Viele haben Pinterest als eine App im Kopf, die vor allem für Erwachsene wichtig ist. Doch das stimmt mittlerweile nicht mehr ganz, auch Kinder und Jugendliche nutzen diese mit Vorliebe. Deshalb erklärt unser Kooperationspartner Safer Internet, was Pinterest eigentlich ist und wie Eltern damit umgehen können:
Was ist Pinterest?
Pinterst (to pin= anheften; interest= Interesse) ist – wie der Name bereits vorwegnimmt – eine Plattform, bei der es um das Tauschen und Sammeln von Interessen geht. Es handelt sich um eine Art digitale Pinnwand auf der NutzerInnen für sie relevante Informationen und Inspirationen festpinnen und für später merken können. Gleichzeitig kann Pinterest auch als visuelle Suchmaschine verstanden werden: Mittels Machine Learning und künstlicher Intelligenz erkennt die Plattform visuelle Ähnlichkeiten und kann so gezielte Suchergebnisse liefern.
Ziel der App ist der Austausch über kreative Projekte, Kochrezepte, Interessen und Hobbys – befasst man sich mit einem neuen Thema (z. B.: Wie knüpfe ich meine eigene Blumenampel?) so findet man über die Suche schnell Bilder und Videos mit Anleitungen oder Ideen für die Umsetzung.
Heftet man anderer Leute Ideen an seine Pinnwand kann man diese gleich thematisch ordnen (die Blumenampel ließe sich zum Beispiel unter dem Titel „Handarbeit“ zusammenfassen) und so für einen selbst oder andere NutzerInnen strukturieren. Führt man nämlich öffentliche Pinnwände (so wie es voreingestellt ist), so können andere NutzerInnen die eigenen Pins „repinnen“ oder kommentieren, wodurch ein sozialer Austausch entsteht und sich oft auch Netzwerke entwickeln.
Warum ist Pinterest bei Jugendlichen so beliebt?
Ganz einfach: Pinterest ist zum einen eine gute Inspirationsquelle für eigene Kreativprojekte aber aufgrund seiner Memes, Sprüche und anderer lustigen Inhalte auch ein herrlicher Zeitvertreib.
Pinterest ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt, sondern vor allem auch bei Erwachsenen. Laut der Statistik von Pinterest haben im Jahr 2020 rund eine Million Menschen aus Österreich die App genutzt, über 442 Mio. Menschen nutzen Pinterest weltweit. Pinterest zufolge sind bei den Erwachsenen besonders Einrichtungsideen, Bildung, Unterhaltung, Handwerk, Basteln, Kunst und Mode beliebt. Generell scheinen überwiegend jüngere Frauen die App zu nutzen.
Gibt es eine Altersbeschränkung?
Laut den Nutzungsbedingungen von Pinterest ist die Nutzung in Österreich offiziell ab 14 Jahren erlaubt. Dieses Mindestalter spielt allerdings in der Praxis kaum eine Rolle, da auch jüngere Kinder die App problemlos herunterladen und nutzen können – noch gibt es keine Kontrollmechanismen für das Alter.
Welche Risiken gibt es bei der Nutzung?
- Mangelnder Datenschutz
Pinterest geht recht freizügig mit den NutzerInnen-Daten um. Gesammelt werden laut der Datenschutzrichtlinie sowohl freiwillige Angaben wie Name, Profilbild und E-Mail-Adresse als auch technische Daten, wie die IP-Adresse oder Geräteinformationen. Diese werden auch an Drittanbieter zu Werbezwecken weitergegeben. Verhindern kann man das nur teilweise, indem man z. B. den Zugriff auf genaue Standortdaten verbietet. - Werbung
Leider ist oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich, ob es sich bei den Inhalten um Werbung oder private Inhalte handelt. Werbung spielt jedoch eine große Rolle für die Finanzierung von Pinterest. Schon beim ersten Durchscrollen fällt auf: Beinahe jeder 5. Beitrag ist Werbung und auch als solche gekennzeichnet. Nicht mit eingerechnet sind hier die vielen Shops, die die Plattform dazu nutzen, ihre Produkte vorzustellen und direkt zu verkaufen. - Verletzung von Urheberrechten
Auf Pinterest hochladen darf man selbstverständlich nur solche Inhalte, zu denen man die Rechte hat. Lädt man unerlaubt fremde Inhalte hoch, so begeht man eine Urheberrechtsverletzung und kann dafür abgemahnt werden. Das Teilen bzw. Pinnen von fremden Inhalten stellt jedoch noch keine Urheberrechtsverletzung dar. Wird man aber drauf aufmerksam gemacht, dass der Inhalt, den man weitergeteilt hat, widerrechtlich hochgeladen wurde, muss man auch seinen Pin dazu entfernen. - Ungeeignete Inhalte
Wie die meisten Plattformen auf denen NutzerInnen ihre eigenen Inhalte veröffentlichen können, sieht sich Pinterest nicht in der Pflicht, diese Inhalte zu überprüfen. Es kann also durchaus vorkommen, dass NutzerInnen mit angsteinflößenden oder unpassenden Inhalten konfrontiert werden.
Achten Sie beim Anlegen des Kontos darauf, dass Ihr Kind einen neutralen Namen und ein unverfängliches Bild nutzt und nehmen Sie grundlegende Privatsphäre-Einstellungen vor.
Wie kann man seine Privatsphäre schützen?
Auf Pinterest gibt es nicht viele, aber doch einige wichtige Privatsphäreeinstellungen, die Sie unbedingt vornehmen sollten.
Sie können z. B. verhindern, dass
- Ihr Profil in Suchmaschinen angeführt wird,
- Ihre Daten an Drittanbieter weitergegeben werden,
- Ihre Aktivitäten an Analysefirmen übermittelt werden oder
- Pinterest auf Ihre Kontakte zugreifen kann.
Tipps für Eltern
- Begeistern lassen. Probieren Sie die App doch einfach einmal aus. Pinterest bietet für jeden Geschmack Anregungen an. Vielleicht ist auch etwas für Ihre ganz persönlichen Interessen dabei. So lernen Sie die App kennen, ohne zu sehr die Privatsphäre der Kinder zu verletzen.
- Privatsphäreeinstellungen gemeinsam vornehmen. Machen Sie das am besten gleich bei der gemeinsamen Einrichtung des Kontos. Achten Sie auf einen neutralen Namen und ein neutrales Profilbild, das sich nicht gleich Ihrem Kind zuordnen lässt.
- Werbung und Inhalte von NutzerInnen besprechen. Für Ihr Kind ist der Unterschied von kommerziellen und privaten Beiträgen weder leicht zu erkennen, noch empfindet es ihn als relevant. Hier braucht es Unterstützung durch die Erwachsenen, um hier eine Kompetenz zu entwickeln.
- In-App-Käufe deaktivieren. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind von vornherein keine unerwünschten Einkäufe tätigen kann. Werbung und Shops sind für Kinder nicht immer einfach als solche zu erkennen.
- Beim Umgang mit ungeeigneten Inhalten unterstützen. Besprechen Sie schon vorab, was Ihr Kind tun kann, wenn es auf ungeeignete Inhalte stößt: Beiträge ausblenden, melden oder sperren und Hilfe holen.
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Quelle: Safer Internet
Artikelbild: Shutterstock / Von DANIEL CONSTANTE
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