Schockanruf-Betrug: Polizei verzeichnet Erfolg

Betrugsmasche „Schockanruf“ endet mit Festnahme: Ermittler nehmen bei fingierter Geldübergabe in Göttingen „Abholer“ fest, Haftrichter erlässt U-Haftbefehl

Autor: Claudia Spiess

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Im Kampf gegen betrügerische Schockanrufer ist der Polizei Göttingen am Donnerstag (19.05.22) in enger Zusammenarbeit mit einem Ehepaar aus dem Landkreis ein Erfolg gelungen. Ermittler der „SäM Südniedersachsen“ und weitere Beamte nahmen am Nachmittag in der Göttinger Innenstadt im Rahmen einer fingierten Geldübergabe einen mutmaßlichen Geldabholer fest. Der 32 Jahre alte Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ U-Haftbefehl wegen Fluchtgefahr.

Das an dem Erfolg beteiligte Ehepaar hatte etwa zwei Stunden vor der Festnahme des Mannes einen Anruf erhalten, in dem eine angebliche Polizistin vorgab, die Tochter habe einen tödlichen Unfall verursacht und dann hinzudichtete, die Angehörigen des Unfallopfers würden gegen Zahlung einer „Kaution“ auf eine Strafanzeige verzichten. Die Eheleute erkannten den Betrug sofort, ließen sich aber dennoch zum Schein darauf ein und informierten parallel dazu die Polizei.

Der Eingang der Information löste sofort mehrere polizeiliche Maßnahmen aus, darunter auch verdeckte. Mithilfe des ununterbrochenen Telefonkontaktes zu dem Ehepaar konnten Ermittler schließlich am vereinbarten Geldübergabeort zugreifen und den Tatverdächtigen festnehmen. Der 32-jährige mutmaßliche Betrüger leistete keinen Widerstand.

Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Ermittlungsgruppe „SäM Südniedersachsen“ arbeitet seit Januar 2022

Die Ermittlungsgruppe „SäM Südniedersachsen“ wurde im Januar als Reaktion auf die unaufhörlich ansteigenden Fallzahlen im Zusammenhang mit Betrügereien zum Nachteil älterer Menschen im Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Göttingen eingerichtet.

Bearbeitet werden hier der klassische Enkeltrick, der neue Enkeltrick per WhatsApp, Schockanrufe und die Fälle von falschen Polizeibeamte, die nach Bargeld und Wertgegenständen fragen.

„Als Leiter der Ermittlungsgruppe möchte ich hervorheben, dass die geglückte Festnahme eine echte Teamleistung ist. Im Innen- sowie im Außenverhältnis. Natürlich können wir immer auf unsere Erfahrungen in diesem Kriminalitätsfeld zurückgreifen, aber hier haben das angerufene Ehepaar und auch die Bank hervorragend zum Erfolg beigetragen!“, so Polizeikommissar Björn Wiesbaum.

Sogenannte „Schockanrufe“ stehen im Ranking der Betrugsmaschen aktuell auf Platz 1. Es zeichnet sich aber eine Ablösung durch den sogenannten Enkeltrick 2.0 ab. Hierbei nehmen die Täter nicht mehr telefonisch Kontakt auf, sondern schreiben die Geschädigten per WhatsApp an.

„Neue Ausprägungen wie der Enkeltrick per WhatsApp zeigen, dass auch die Täter mit der Zeit gehen und ihren Handlungsbereich ausweiten. Hierbei beschränken sie sich nicht mehr ausschließlich auf ältere Menschen“, stellt der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen, Kriminaldirektor Oliver Tschirner fest.

Wie funktioniert die Masche?

„Ich habe eine neue Nummer…“

„Die Geschädigten erhalten per Messenger WhatsApp eine Nachricht, dass man eine neue Nummer habe und die alte gelöscht werden könne. Auf Nachfrage bestätigt der unbekannte Kontakt, der Sohn/die Tochter zu sein und bittet kurz darauf um Begleichung einer Rechnung, da er/sie keinen Zugriff auf das Online-Banking habe. Hierbei handelt es sich um automatisierte Spam-Nachrichten, diese erhalten auch oft Personen ohne Kinder. Verdächtig ist allein schon die mangelhafte Rechtschreibung und Anrede, wer siezt seine Eltern schon? Im Zweifel rufen Sie Ihren Angehörigen unter der alten Rufnummer an und klären den Sachverhalt ab“ rät Ermittler Wiesbaum eindringlich.

Passend dazu: Unsere Artikel zum Thema „Schockanruf“

Quelle: Presseportal

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