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„Was, wenn ein Mädchen im Holocaust Instagram gehabt hätte?“

Holocaust und Instagram – Im Projekt „Eva Stories“ wird diese Vorstellung durchgespielt.
Ins Leben gerufen wurde „Eva Stories“ vom israelischen Geschäftsmann Matti Kochavi. Er ist auch zugleich Regisseur dieses Projekts.

Bilder zu diesem Projekt, für das unter anderem 40 deutsche Panzer angerückt waren, kursieren im Internet und werden mit einem Karneval in Belgien in Verbindung gebracht.  Doch dem ist nicht so. Hinter den aufwendig gestalteten Szenarien verbirgt sich die Geschichte eines Mädchens zu Zeiten des Holocaust.

„Eva Stories“ – das Tagebuch eines Mädchens im Holocaust

Hauptdarstellerin ist Eva, dargestellt von der Schauspielerin Mia Quiney. Ihre Figur basiert auf der Geschichte Eva Heymanns. – Eine Schülerin aus Ungarn, die während der Judenverfolgung für kurze Zeit ein Tagebuch führte.
Im Mai 1944 wurde sie in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie im Oktober im Alter von 13 Jahren ermordet wurde.

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Die Einträge aus dem Tagebuch werden nun in eine „Instagram-Version“ transferiert und geben eine Vorstellung darüber, wie es wohl gewesen wäre, hätte es zu Zeiten des Holocaust bereits Instagram gegeben.

Das Projekt startete bereits im April 2019 mit dem Trailer zu „Eva Stories“.

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Eva.Stories Official Trailer

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Instagram-Tagebuch

Das Tagebuch auf Instagram übernimmt die Erzählungen aus Heymanns Tagebuch und schildert deren Erlebnisse chronologisch in Instagram-Storys.
Man sieht sie als lebensfrohen, glücklichen Teenager mit ihren Freundinnen und der ersten Liebe.
Nach und nach wird Eva immer mehr mit Antisemitismus in der Gesellschaft konfrontiert, bis erste Freunde und Verwandte deportiert werden.

Letztlich wird sie selbst in das KZ Auschwitz gebracht. Hier endet das Tagebuch der Eva Heymann.

Der Gedanke hinter dem Projekt

Initiator Kochavi möchte jüngeren Menschen den Zugang zur Geschichte des Holocaust erleichtern.

„Die Jugend ist heute auf Instagram, während die Jugend zu meiner Zeit Zeitungen las und Fernsehen schaute. Im digitalen Zeitalter, in dem die Aufmerksamkeitsspanne kurz und das Bedürfnis nach Nervenkitzel hoch ist, ist es extrem wichtig, neue Modelle der Zeugenaussagen und Erinnerung zu finden – auch angesichts der sinkenden Zahl von Holocaust-Überlebenden“, so Kochavi.

Die Reaktionen sind gemischt. Einerseits wird kritisiert, dass das Thema nur oberflächlich behandelt wird, und dass Hashtags, Sticker und Emojis unpassend wären.

Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hält soziale Medien, um dem Holocaust zu gedenken, allerdings für „legitim und effektiv.“

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung / Instagram
Artikelbild: Screenshot Instagram „Eva Stories“


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