Ab 2070 mehr Tote als Lebende auf Facebook

Autor: Kathrin Helmreich

Facebook-Grabstein: Tote übernehmen / Artikelbild: lbrix - Shutterstock.com
Facebook-Grabstein: Tote übernehmen / Artikelbild: lbrix - Shutterstock.com

„Digitaler Friedhof“ bietet für Historiker künftig gigantische Möglichkeiten der Forschung

 

Bei diesem Inhalt handelt es sich um eine Pressemitteilung von: pressetext.redaktion

Auf Facebook wird es im Jahr 2070 mehr Accounts von Toten als von Lebenden geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Oxford. Für die Forscher ergeben sich dadurch vor allem Möglichkeiten für zukünftige Historiker. Es gebe durch die Digitalisierung mehr Informationen über das Leben in einer bestimmten Zeit als je zuvor.

4,9 Mrd. „tote Accounts“

„Facebook ist als digitales Archiv sehr spannend. Die Frage ist, ob man die ursprüngliche Erfahrung von früheren Nutzern archivieren kann. Der Unterschied zu anderen Internetseiten ist bei Facebook der Livestream, der auf persönlichen Informationen basiert“,

meint Digital-Historiker Jens Crueger im Gespräch mit pressetext.

Durch diesen Livestream sehe die Seite für jeden Nutzer anders aus. Dieses Gefühl könne man nicht konservieren – man könne höchstens ein Video vom Livestream als Beispiel zeigen.

Die Forscher haben sich Daten von den Vereinten Nationen zu den erwarteten Sterblichkeitsraten in jedem Land der Welt angesehen. Von Facebook entnahmen sie Daten zur Anzahl an Profilen. Der Studie zufolge werden bis 2100 voraussichtlich 1,4 Mrd. Menschen sterben, die 2018 Nutzer von Facebook waren.

Wenn das soziale Netzwerk weiter so expandiert wie in den vergangenen Jahren, werden am Ende dieses Jahrhunderts 4,9 Mrd. Accounts von Toten existieren.

Daten verfügbar machen

Laut Studienleiter Carl Öhman werfen diese Entwicklungen schwierige Fragen danach auf, wer die Rechte an all diesen Daten haben wird und wie sie am besten verwendet werden, ohne dabei die Gefühle oder Rechte von Angehörigen der Verstorbenen zu verletzen.

Früher oder später seien die meisten Menschen von diesen Fragen betroffen. Jedoch sei die Gesamtheit der Profile von verstorbenen Nutzern mehr als die Summe ihrer Teile.

„Es ist oder wird zumindest Teil unseres globalen digitalen Erbes sein“,

so Öhman.

Für David Watson, Co-Autor der Studie, ist es vor allem wichtig, dass der Zugang zu diesen Daten nicht auf ein einzelnes, profitorientiertes Unternehmen beschränkt wird. Die Kontrolle über das Archiv der Profile sei die Kontrolle über die Geschichte.

Es müsse kommenden Generationen möglich sein, mithilfe des digitalen Erbes die Geschichte zu erforschen. Deswegen müsse Facebook Historiker, Archivare, Archäologen und Ethiker konsultieren, um diese Daten richtig zu verwalten.

Crueger sieht durch Facebook große Veränderungen in der Geschichtsforschung.

„Künftige Historiker werden viel mehr Wissen über das Leben von ganz normalen Menschen haben. Früher konnte man nur mit Glück auf Tagebücher und Briefe zurückgreifen. Man hat sich immer nur auf große Denker und Persönlichkeiten konzentriert, in Zukunft werden sich Historiker mehr mit gewöhnlichen Menschen befassen“,

meint der Digital-Historiker abschließend.

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