Diskriminierende Jobanzeigen: Facebook verklagt
US-Bürgerrechtler der American Civil Liberties Union: „Müssen Netzwerke zur Rechenschaft ziehen“
Die American Civil Liberties Union (ACLU) hat Facebook wegen diskriminierender Jobanzeigen verklagt. Wie die US-Bürgerrechtler behaupten, soll das soziale Netzwerk zehn Unternehmen ermöglicht haben, auf der eigenen Plattform Werbeeinschaltungen für freie Stellen zu schalten, die Frauen kategorisch als Bewerberinnen ausschlossen. Diese Form der Diskriminierung ist den Experten zufolge unter dem geltenden Civil Rights Act illegal. Die Bundesbehörde Equal Employment Opportunity Commission soll die Vorwürfe nun prüfen.
„Geht um Millionen von Frauen“
„Man müsste doch eigentlich annehmen, dass nach Geschlechtern getrennte Jobanzeigen längst ein Ding der Vergangenheit sein müssten. Doch fünf Jahrzehnte nach dem Inkrafttreten des Civil Rights Acts, der das ganz klar verbietet, müssen wir uns immer noch mit diesem Problem herumschlagen“,
erklärt Galen Sherwin vom ACLU Women’s Rights Project. Schuld daran seien soziale Online-Netzwerke wie Facebook, die es ihren Werbekunden erlauben, ihre Annoncen über spezifische Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Herkunft immer zielgerichteter auf bestimme Nutzergruppen auszurichten.
„Wir dürfen es nicht zulassen, dass sich diese archaische Form der Diskriminierung weiter festsetzt und müssen die sozialen Netzwerke dafür zur Rechenschaft ziehen, wenn sie Werkzeuge zur Verfügung stellen, die das ermöglichen“,
betont Sherwin. Die ACLU habe im aktuellen Fall stellvertretend für drei Frauen Klage eingebracht.
„Hier geht es aber im Grunde um Millionen von Frauen, die davon ausgeschlossen wurden, bestimmte Jobanzeigen auf Facebook zu Gesicht zu bekommen“,
so die NGO.
„Diskriminierung strengstens verboten“
„Laut unserem internen Regelwerk ist jegliche Diskriminierung strengstens verboten“,
zitiert „The Verge“ aus einem Statement von Facebook-Sprecher Joe Osborne. Man habe im Laufe der vergangenen Jahre das System zur Verhinderung von Missbräuchen auf der eigenen Seite deutlich gestärkt und ausgebaut.
„Wir werden uns diese Vorwürfe aber ganz genau anschauen“,
verspricht Osborne.
Erst vor knapp einem Monat hat Facebook auf Druck des US Department of Housing and Urban Development 5.000 Targeting-Optionen für Werbekunden aus seinem Programm entfernen lassen (pressetext berichtete).
Auch hier hatte es zuvor Proteste wegen Diskriminierung gegeben, weil bestimmte Nutzergruppen, wie etwa Angehörige gewisser Ethnien oder Religionen, gezielt von Anzeigen ausgeschlossen wurden.
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